Kein schöner Garten kommt gänzlich ohne Sträucher aus. Jede Art bietet uns etwas Kostbares an: dekoratives Laub, wunderschöne Blüten oder köstliche Früchte. Doch immer wieder geraten sie aus der Form, oder ihre „Leistung“ lässt mit der Zeit nach. Deswegen führt an der Schere meist kein Weg vorbei. Wir verraten Ihnen, wann Sie welche Sträucher schneiden sollten, damit er optimal gedeiht.
Frühjahrsblühende Sträucher
Ihre Blütenknospen bilden die meisten Frühjahrsblüher bereits im Vorjahr aus. Würde man vor der Blüte zur Schere greifen, würde das die Blütenmenge deutlich reduzieren. In der Zeit vom 1. März bis 30 September muss man jedoch gesetzliche Regelungen beachten, die ein zu starkes Scheiden in diesem Zeitraum verbieten. Dadurch sollen darin brütende Vögel und deren Jungvögel geschützt werden.
Blasenspiere
Prinzipiell ist Schneiden ganzjährig möglich. Über den besten Zeitpunkt sind sich die Experten jedoch uneinig.
- im Winter, vor dem Austrieb sind die Büsche übersichtlich
- die Blüte bleibt aber für ein Jahr aus
- im Sommer nach der Blüte wird die Knospenbildung nicht gestört
- auch die Schnittstellen verheilen besser
Blütenhartriegel
Dieser Strauch bildet von Natur aus eine schöne Krone. Nur wenn der Platz knapp wird, dürfen Sie ihn nach der Blüte schneiden. So bleibt noch genügend Zeit, Blütenknospen fürs Folgejahr zu bilden. Eine bessere Verzweigung wird dagegen mit einem Frühjahrsschnitt angeregt.
Blutjohannisbeere
Die zweijährigen Triebe liefern die Blüten. Deswegen sollte der Rückschnitt zurückhaltend und vom Zeitpunkt her nach der Blüte im Mai erfolgen.
Berberitze
Schneiden Sie die Berberitze nach dem Laubfall im Oktober bzw. November. Dann werden diese Sträucher nicht geschwächt und der Neuaustrieb im Frühjahr wird angeregt.
Deutzie
- langsam wachsendes Gewächs
- benötigt nicht zwingend einen jährlichen Schnitt
- bei Wunsch nach zweiter Blüte sollte man schneiden
- bester Zeitpunkt im Juni, wenn die Blüte vorbei ist
Etagenschneeball
Der Japanische Schneeball wächst meist ohne Schnitt am besten. Bei einer Kultivierung im Kübel ist Schneiden notwendig, damit er im Inneren nicht verkahlt. Greifen Sie ab Juni, unmittelbar nach der Blüte, zur Schere. Kranke und verblühte Triebe sollten jedoch immer sofort entfernt werden.
Felsenbirne
Zwei Termine bieten sich für den Rückschnitt der Büsche an: das zeitige Frühjahr und der Frühling nach Beendigung der Blühzeit. Beim zweiten Zeitpunkt kommt der Besitzer noch in Genuss der Blüte.
Flieder
- regelmäßig zurückhaltend schneiden
- so bleiben genügend zweijährige Triebe übrig, die die duftenden Blüten tragen
- Auslichtungsschnitt im Frühjahr
- Verwelkte Blüten zeitnah von den Büschen entfernen
Forsythie
Bereits im März ist die Blütenpracht der Forsythie vorbei. Dann ist der beste Zeitpunkt gekommen, die gelben Sträucher zu schneiden. Greifen Sie keinesfalls später oder gar im Herbst zur Schere, sonst blüht er im Folgejahr nicht.
Gefüllter Schneeball
Nachdem der Gefüllte Schneeball mit fünf bis sieben Bodentrieben erzogen wurde, wird das Gerüst regelmäßig nach der Blüte verjüngt.
Geißklee
Viele kennen die gelben Büsche als Besenginster. In den ersten fünf Lebensjahren werden sie direkt nach der Blüte um zwei Drittel eingekürzt. Alte Exemplare sind nicht schnittverträglich. Entfernen Sie in Frühjahr lediglich erfrorene Zweige. Im Sommer verblühte Triebe bis zum naheliegenden Seitentrieb kürzen.
Gewürzstrauch
- Junge Exemplare nicht schneiden
- Aus alten Sträuchern, die spärlich blühen, im späten Winter etwa drei der ältesten Triebe aus der Krone schneiden
Heckenkirsche
Die Heckenkirsche entwickelt nach der Blüte dekorative aber auch für Menschen giftige Beeren. Vögel dagegen naschen gern davon. Mit einem Sommerschnitt nach der Blüte verhindert man das Heranreifen. Ansonsten bietet sich ein Herbstschnitt an.
Holunder
Der Holunderbusch wird an einem frostfreien Tag zwischen Ende Januar und Mitte März geschnitten. Die angeschwollenen Blütenknospen sind dann gut erkennbar und können weitestgehend verschont werden.
Kolkwitzie
- regelmäßige Pflegeschnitte erst nach etwa fünf Lebensjahren
- ideale Zeit ist Ende Juni nach der Blüte
Korkspindelstrauch
Hier kann kein Zeitpunkt genannt werden. Der Grund ist der, dass alle Sträucher dieser Art keinen Schnitt benötigen. Sie wachsen von allein so schön buschig, wie es kein Schnitt besser bewirken könnte.
Liguster
Von ihm werden meist viele Sträucher auf einmal gepflanzt, denn Liguster ist eine gefragte Heckenpflanze. Im Frühjahr wird er am kräftigsten zurückgeschnitten, im August folgt ein Formschnitt.
Mandelbäumchen
- im Januar verjüngen
- bei Temperaturen von mind. 5 °C
- Auslichtung nach der Blüte im April
Ranunkelstrauch
Entfernen Sie während der Blütezeit, die von April bis Juni andauert, regelmäßig alte Blüten. Dadurch wird der Busch zu einer Nachblüte im August angeregt. Direkt nach der Blüte wird der Strauch ausgelichtet.
Rispen-Sommerflieder
Erziehungsschnitte der ersten 3-4 Jahre sind zeitlich im Frühjahr angesiedelt. Danach wird erst nach der Blüte geschnitten.
Scheinhasel
Die langsam wachsende Scheinhasel entwickelt sich am besten, wenn man sie von großen Schnitten verschont. Störende Äste kann man im März kurz vor der Blüte entfernen.
Schneebeere
Die Schneebeere ufert mit ihrem Wachstumsdrang schnell aus. Dieser darf ganzjährig mit der Schere gebremst werden. Selbst bei Minusgraden. Da sie jedoch ein Bienenmagnet ist, sollten Sie den Nützlingen zuliebe mit dem Schneiden bis nach der Blüte warten.
Schönfrucht
Der auch als Liebesperlenstrauch bekannte Busch blüht an zweijährigen Trieben. Starker Rückschnitt würde ihm ein blütenloses Jahr bescheren. Deswegen werden erst im Sommer schwächer blühende Triebe bodennah zurückgeschnitten. Alternativ kann in Frühjahr oder Herbst geschnitten werden.
Spiräe
- früh blühende Sorten unmittelbar nach der Blüte schneiden
- spät blühende Sorten mit dem Rückschnitt bis zum folgenden Frühjahr warten
Strauchpfingstrose
Von Frühjahr bis in den Herbst erfreuen uns diese Büsche mit ihrem Aussehen. Da darf die Schere ruhen. Formschnitte werden im Herbst ausgeführt. Nur wenn Samenbildung verhindert werden soll, muss Verblühtes zeitnah weichen.
Weigelie
Der Glockenstrauch sollte regelmäßig nach der Blüte im Juni zurückgeschnitten werden, damit er alljährlich prächtig erblüht. Nicht geschnittene Büsche vergreisen schnell.
Winterschneeball
Er blüht im Winter, zwischen November und März. Gleich nach der ungewöhnlichen Blütezeit ist es möglich, ihn mit der Schere einzukürzen.
Zierapfel
Kleine Korrekturen dürfen das ganze Jahr über sein. Erhaltungsschnitte werden zwischen November und März, Verjüngungsschnitte von Januar bis März durchgeführt.
Zierkirsche
- nach dem vierten Standjahr mit Auslichtung beginnen
- jeweils im Juni nach der Blüte
- versäumte Schnitte alternativ im Winter nachholen
Zierquitte
Langsam wachsende Büsche wie die Scheinquitte schneidet man zurückhaltend ab dem dritten Jahr direkt nach der Blüte. Der Herbst ist dagegen ideal für Pflegeschnitte. Zudem werden für ein buschiges Wachstum die Triebspitzen regelmäßig entfernt.
Zaubernuss
Die schnittunverträglichen Hamamelis Sträucher werden nach der Blüte nur vorsichtig ausgelichtet. Dabei werden vorrangig trockene und alte Zweige entfernt.
Sommerblüher und Halbsträucher
Sommerblüher bilden ihre Blüten an diesjährigen Trieben. Deswegen muss der Hauptschnitt vor der Blüte erfolgen. Während der Blütezeit werden, falls notwendig, nur kleinere Korrekturen vorgenommen und fleißig Verblühtes ausgeputzt.
Bartblume
Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das zeitige Frühjahr, sobald die Temperaturen im Plusbereich liegen. Kübelexemplare werden nach dem Verlassen des Winterquartiers geschnitten.
Gewürzsalbei
- zwischen Ende Februar und Mitte März
- an einem frostfreien Tag
- ab Mai die frischen Triebe entspitzen
Heiligenkraut
Zwei Termine stehen zur Auswahl: das späte Frühjahr bei Austriebsbeginn und die Zeit direkt nach der Blüte. Im Sommer dürfen Blüten zum Trocknen geschnitten werden.
Hibiskus
Einmal pro Jahr ist Schneiden ein Muss, denn diese Büsche wachsen schnell. Sie können wahlweise im Frühjahr oder Herbst zur Schere greifen. Das fördert größere Blüten.
Lavendel
Der Lavendel verholzt und verkahlt schnell, deswegen muss man ihn regelmäßig schneiden. Im März, spätestens im April sollten Schnittmaßnahmen abgeschlossen sein. Im Juli sollte zudem Verblühtes entfernt werden, damit eine Nachblüte folgt.
Sommerflieder
Der Sommerflieder wird im Spätwinter zurückgeschnitten, denn er bildet seine Blüten an neuen Trieben. Wird Verblühtes zeitnah bis zum nächsten Blattpaar entfernt, werden die Blüten der Seitentriebe kräftiger.
Sommerblühende Erika
- im Frühjahr vor dem Austrieb einkürzen
- nur bei regelmäßigem Schnitt bleiben sie kompakt und blühfreudig
Sommerblühende Spiräe
Vor dem Austrieb im Frühjahr werden diese Sträucher kräftig zurückgeschnitten. Das fördert die Bildung neuer Triebe und beschert reichlich Blüten.
Thymian
Im Sommer, spätestens bis Ende Juli, wird die gesamte Pflanze bis zu zwei Drittel zurückgeschnitten. Dadurch wird Neuaustrieb gefördert und Verholzung vorgebeugt.
Immergrüne Ziergehölze
Obwohl einige Arten auch erblühen, kommt es uns vorrangig auf ihren schönen Blattschmuck an. Mit einem Schnitt wird eine ansprechende Krone gestaltet und der Baum indes zu einem dichten Blattwerk angetrieben.
Immergrüne Heckenkirsche
Sowohl für Formschnitte als auch für starke Rückschnitte ist das Ende des Winters ideal. Bis zum nahenden Frühling kann geschnitten werden.
Lorbeerkirsche
Zwischen März und Anfang April werden die Büsche idealerweise zurückgeschnitten. Schneiden ist auch bis Juni möglich, verhindert aber die schöne Blüte. Heckenpflanzen werden ein zweites Mal Ende September oder im Frühjahr geschnitten.
Mahonie
- benötigt keinen Schnitt
- falls erforderlich, einzelne Triebe nach der Blüte im März einkürzen oder entfernen
- Herbst- und Winterschnitte vernichten Blütenknospen
Rhododendron
Schneiden Sie diese Sträucher vor oder nach der Blüte. Also entweder im Februar oder im Herbst. Entfernen Sie zudem alte Blüten, um den Büschen die kräftezehrende Samenbildung zu ersparen.
Stechpalme
Diese Sträucher können Sie jederzeit schneiden. Doch der ideale Zeitpunkt liegt im Sommer von Juli bis August. Dann erholen sie sich am besten.
Teppichzwergmispel
Im Frühjahr nach dem Austrieb erfolgen die jährlichen Erhaltungsschnitte. Zur Verjüngung können sie dagegen direkt nach der Blüte auf Stock gesetzt werden.
Zeitpunkt für Rosenbüsche
Von den zahlreichen Rosensorten wachsen einige als Strauch. Beetrosen, Zwergrosen, Wildrosen sowie Einmal- und öfter blühenden Strauchrosen werden zu folgenden Zeiten geschnitten:
- im Frühjahr vor dem Austrieb
- ein zweiter Schnitt im Herbst kann Pilzkrankheiten vorbeugen
- zeitnah Verblühtes entfernen
Verschiedene Hortensienarten
Die Familie der Hortensien ist reich verzweigt. Da gibt es beispielsweise Ball- und Tellerhortensien, Eichblatthortensien, Samt- und Rispenhortensien und die weitläufig verbreiteten Bauernhortensien. Alle diese Hortensien schneidet man Ende Februar, wobei der Schnittumfang von Sorte zu Sorte variiert. Schneeballhortensien und Rispenhortensien blühen an neuen Trieben, deswegen dürfen nur sie auch im Spätherbst geschnitten werden.
Fruchttragende Beerensträucher
Sie sollen uns die Tage mit ihren Früchten versüßen und jedes Jahr reichlich tragen. Das kann der Schnitt bewirken, wenn er zum richtigen Zeitpunkt ausgeführt wird.
Heidelbeere
In den ersten Jahren werden sie von der Schere verschont. Im ersten Jahr zeitnah alle Blüten und im zweiten Jahr alle ansetzenden Früchte entfernen. So wird die Kraft auf das Wachstum dieser Büsche konzentriert. Danach sorgen regelmäßige Schnitte für eine üppig bleibende Ernte. Der beste Zeitpunkt für diese Verjüngungsschnitte ist der Herbst, sobald das Laub fällt.
Rote Johannisbeere und Stachelbeere
Beide Sträucher können Sie ähnlich schneiden, da sich auch ihr Blühverhalten kaum unterscheidet. Alle Triebe, die Früchte getragen haben, nach der Ernte oder im darauf folgenden Frühjahr auf Zapfen schneiden. Bei Bedarf können Sie dichte Büsche zusätzlich auslichten.
Schwarze Johannisbeere und Jostabeere
Die Jostabeere ist eng mit der Schwarzen Johannisbeere verwandt, denn sie ist eine Kreuzung aus ihr und der Stachelbeere. Erhaltungsschnitte werden im Februar oder März oder nach der Ernte durchgeführt. Verjüngungsschnitte erfolgen von Spätwinter bis Anfang März.