Schwüles, warmes Wetter und in der Ferne ist ein Donner zu hören. Gerade bei Gewitterwetter kommen sie oft vor und setzen sich auf die Haut aber auch die Kleidung des Menschen. Gemeint sind die kleinen, schwarzen Käfer, die auch als Gewittertierchen bekannt sind. Doch was kann gegen die lästigen Insekten getan werden, gibt es eine Vorbeugung oder Bekämpfung? Und die wichtigste Frage, sind diese Tiere schädlich für Menschen und Umwelt?
Definition Gewittertierchen
Bei den Insekten handelt es sich nicht um Fliegen sondern um einen kleinen schwarzen Käfer aus der Familie der Fransenflügler auch unter dem Namen Thripse bekannt. Auch wenn sie Flügel mit langen Haarfransen besitzen, sind sie gewissermaßen flugunfähig. Sie können aus eigener Kraft nicht fliegen, da sie sich mit den Flügeln gar nicht in der Luft halten können. Dennoch sitzen sie bei Gewitter plötzlich auf unserer Haut oder der Kleidung. Dies geschieht dadurch, dass die kleinen Insekten sich von den Aufwinden tragen lassen, die in der sommerlichen Thermik häufig vorkommen. So kann das Insekt, wenn im Sommer die Temperaturen auf über 20° Celsius steigen, vom Boden in höhere Luftschichten aufsteigen und sich hier über viele Kilometer weit über dem Boden tragen lassen. Sobald es zu Gewitterluft kommt, verändern sich die Luftverhältnisse, die Tiere sinken und landen vermehrt auf uns Menschen. Thripsen können wie folgt schädlich sein:
- für Pflanzen
- Thripsen besitzen scharfe Mundwerkzeuge
- stechen damit in die Pflanzenzellen
- saugen Saft der Pflanzen aus
- Luft dringt ein
- Blatt wird hellgelb
- Blätter vertrocknen mit der Zeit
- Viren und Pilze schädigen Pflanze zusätzlich
- bei Menschen kann es zu einem Stich kommen
- ungefährlich, ähnlich einem Mückenstich
Warum gerade bei Gewitter?
Schon unsere Großeltern kannten die kleinen schwarzen Käfer und nannten sie aus dem Grund Gewittertierchen, weil gerade bei der aufgeheizten und schwülen Gewitterluft die Tiere in großer Anzahl in der Luft zu finden sind. Genaue Gründe hierfür sind bislang jedoch noch nicht bekannt. Experten vermuten jedoch die folgenden Gründe, warum schwarze kleine Käfer bei Gewitter vermehrt in der Luft zu finden sind:
- elektrische Feldstärke in Luft
- bei Gewitter bei 50.000 Volt pro Meter
- normal bei 100 bis 300 Volt pro Meter
- werden so zur Landung gezwungen
- Flugaktivitäten von Insekten bei 8.000 Volt immer eingestellt
- Thripse legt dann Flügel an
- sinkt unweigerlich
Ziehen Menschen das Insekt an?
Warum landen die kleinen, schwarzen Käfer gerne vermehrt auf der Haut und der Kleidung von uns Menschen? Insekten werden oft von heller Kleidung angezogen werden, daher ist die beste Maßnahme bei einem nahenden Gewitter, auf helle und leuchtende Kleidung zu verzichten. Dennoch sind die Tiere auf die Luft angewiesen und können kaum selbst fliegen. So können sie auch ihre Flugbahn nicht selbst bestimmen und landen so oft auch ganz zufällig auf uns Menschen, wenn wir hierfür gerade zur Verfügung stehen. Landen die Tiere jedoch direkt auf der Haut, kann es zu lästigen Stichen kommen, die allerdings bislang nicht als gefährlich eingestuft wurden. Damit dies gar nicht erst passiert, sollte beim ersten Erkennen der kleinen schwarzen Käfer auf der Haut wie folgt vorgegangen werden:
- sofort abschütteln
- geht von Kleidung ganz gut
- mit Fusselrolle entfernen
- mit den Fingern von der Haut nehmen
- alternativ Arme oder Beine unter Wasser halten
- schwarze kleine Käfer werden so weggespült
Aus der Wohnung loswerden
Wenn in der Wohnung aufgrund der schwülen Gewitterluft die Fenster weit geöffnet werden, dann können auch die Thripse leicht in die Wohnung gelangen. Hier setzt sich das Insekt dann oft auf den Boden oder auf Schränke und Tisch. Damit sie dann jedoch nicht an die Zimmerpflanzen gelangen, sollten sie direkt entfernt werden. Hierbei kann wie folgt vorgegangen werden:
- mit Handfeger und Schaufel loswerden
- einfach auffegen
- nach draußen bringen
- idealerweise direkt auf den Kompost
- ansonsten gut verpackt in den Restemüll
- alternativ Krepp- oder Klebeband nutzen
- mit Klebebandseite über Boden streifen
- beim Aufsaugen Tüte danach entsorgen
- befallene Stellen danach feucht wischen
Wird ein Mikrofasertuch zum Aufsammeln genutzt, dann sollte dies direkt danach bei 60° Celsius gewaschen werden, damit auch hierin keine Thripse überleben und sich gegebenenfalls vermehren können.
Auf Zimmerpflanzen erkennen
Haben sich die kleinen schwarzen Käfer auf den Zimmerpflanzen bereits niedergelassen, dann ist hier eine schnelle Reaktion erforderlich. Oftmals werden die schwarzen Insekten aufgrund ihrer Größe einfach übersehen. Zeigen die Pflanzen vermehrt gelbe Blätter die austrocknen und abfallen, sollten sie auf einen Befall von Gewittertierchen untersucht werden. Hiergegen helfen dann die folgenden Hausmittel:
- Seifenlauge und Olivenöl in Wasser
- mit dem Zerstäuber aufsprühen
- Insekt vor allem auf Blattunterseite
- alle befallen Teile entfernen
- im Restemüll entsorgen
- auf hohe Luftfeuchtigkeit achten
- Luftbefeuchter aufstellen
- Pflanzen mit Wasser einsprühen
Im Garten bekämpfen
Auch die Gartenpflanzen können nach einem Gewitter vermehrt von der Thripse befallen sein. Waren daher auf der eigenen Haut oder Kleidung während schwüler Gewitterluft bereits mehrere kleine schwarze Käfer zu erkennen, sollten danach auch die Gartenpflanzen auf einen eventuellen Befall untersucht werden. Danach sollten die folgenden Maßnahmen eingeleitet werden:
- auf hohe Luftfeuchtigkeit achten
- Thripsen mögen es trocken
- daher am späten Abend Pflanzen abduschen
- erst wenn Sonne untergegangen ist
- alle bereits betroffenen Pflanzenteile entfernen
- restliche Blätter mit Oliven-Spülmittel-Wassergemisch einsprühen
- natürliche Feine zum Loswerden einsetzen