Trauerfliegen sind nicht einfach nur lästig. Sie sind für unsere Pflanzen gefährlich. Vielmehr sind das ihre Larven, die nach dem Schlüpfen an Pflanzenwurzeln nagen. Wenn sie dabei lange genug unbemerkt bleiben, ist der Pflanze nicht mehr zu helfen. Deswegen sollte es gar nicht so weit kommen. Es gibt Mittel und Wege, Trauerfliegen vorzubeugen. Und ebenso einen bestehenden Befall wirksam zu bekämpfen.
Wo kommen Trauerfliegen her?
Trauerfliegen scheinen Geschöpfe des Winters zu sein. Denn es ist meist die kalte Jahreszeit, in der sie sich daheim zur Plage entwickeln. Doch diese Insekten leben tatsächlich das ganze Jahr über. Sie gelangen auf folgenden Wegen zu Ihren Gewächsen:
- beim Kauf der Pflanze sind bereits Eier oder Fliegen in der Erde
- im Freien stehende Töpfe sind für Fliegen zugänglich
- Fliegen können auch durch Fenster hineinfliegen
Im Sommer sind im Freien jedoch reichlich Fressfeinde unterwegs. So bleibt ihre Anzahl klein und sie fallen nicht groß auf. Im Winter, wenn viele Balkonpflanzen im Haus überwintern, sieht die Situation dagegen anders aus. Während die Mücken und ihre Eier samt Pflanze umziehen, bleiben die Fressfeinde ausgesperrt. Dann dauert es nicht mehr lang, bis die Population explosionsartig zunimmt.
Begünstigende Faktoren
Damit Trauermücken bei einer Pflanze bleiben und sich fleißig vermehren, tragen neben fehlenden Fressfeinden noch zwei weitere Faktoren ihren Teil bei. Das sind:
- minderwertige Pflanzerde als optimaler Nährboden
- ständig feuchte Erde als ideale Umgebung für die Vermehrung
Wenn bei Ihren Pflanzen diese zwei Faktoren zutreffen, wird ein Befall mit diesen Insekten geradezu herausgefordert.
Befall erkennen
Die Fliegen sind in Wohnräumen oder Gewächshäusern anzutreffen. Auf Beeten sind sie eher seltene Gäste. Wenn Sie den Verdacht haben, dass eine Pflanze von Trauerfliegen befallen ist, können Sie schnell Klarheit gewinnen. Rütteln Sie leicht am Topf. Wenn die kleinen Fliegen da sind, werden sie sich zu Hunderten erheben und die Pflanze umschwirren.
Bekämpfen mit Geduld und Sand
Wenn Ihre Pflanze noch vital aussieht, dürfen Sie sich für die Bekämpfung der Fliegen etwas Zeit nehmen. Im Gegenzug können Sie auf eine besonders umweltfreundliche Methode zurückgreifen. Bedecken Sie die Erde im Topf mit einer Schicht Sand. Da Trauerfliegen ihre Eier nur in der Erde ablegen, wird es nicht zu weiteren Eiablagen kommen. Wenn Sie jetzt noch eine vierwöchige Gießpause einlegen, werden bei Trockenheit aus den bereits abgelegten Eiern keine Larven mehr schlüpfen. Die übrigen Fliegen werden schon nach wenigen Tagen absterben, weil sie ihre natürliche Lebensdauer erreicht haben.
Befallene Pflanze umtopfen
Nicht jede Pflanze lässt sich über Wochen trockenlegen, um das Schlüpfen der Larven zu verhindern. Ebenso sollte bei einem starken Befall die Pflanze sofort in neue Erde umgetopft werden.
- Pflanze aus dem Topf nehmen
- alte Erde in einer Plastiktüte verschließen und entsorgen
- Wurzeln unter lauwarmem Wasser ausspülen
- in qualitativ hochwertiger Erde umtopfen
- neuen Topf verwenden oder alten Topf gründlich reinigen
- Pflanze die ersten Tage nicht gießen
Gelbtafeln als Fliegenfänger
Trauerfliegen mögen die Farbe Gelb, so wie einige andere fliegende Schädlingsarten auch. Deswegen werden im Handel spezielle Gelbtafeln angeboten, mit denen Sie diese Insekten wirksam bekämpfen können. Die Tafel ist an einem Stäbchen befestigt, das in die Blumenerde gesteckt wird. Die Farbe lockt die Insekten an. Ein Exemplar nach dem anderen landet auf die Gelbtafel. Nur abheben können die Fliegen nicht mehr, denn diese ist mit einem klebenden Film überzogen. Je nachdem wie stark der Befall ist, kann es sein, dass Sie mehrmals mit Fliegen übersäte Gelbtafeln durch neue Tafeln ersetzen müssen.
Nützliche Nematoden
Nematoden sind ein biologisches Mittel, das effektiv zum Bekämpfen von Trauerfliegenlarven eingesetzt werden kann. Die Fadenwürmer können über das Internet bezogen werden. Keine Sorge, sie sind für uns Menschen und für Pflanzen ungefährlich. Damit sie ihre Arbeit verrichten können, müssen jedoch ideale Bedingungen vorherrschen. Zum Beispiel feuchte Erde und eine Bodentemperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Am sichersten ist es, wenn Sie sich exakt an die Anweisungen des Verkäufers halten. Etwa 14 Tage wird das Bekämpfen der Larven in Anspruch nehmen.
Raubmilben ins Haus holen
Raubmilben gehen auf Raubzug und erbeuten dabei Trauermückenlarven. Sie sind zufrieden und wir Pflanzenbesitzer auch. Nur die Larven, die werden immer weniger. Irgendwann ist auch die letzte Larve geschnappt. Danach fressen sich die hungrigen Raubmilben gegenseitig auf. Das ist ein Mittel der Bekämpfung, das keine Spuren hinterlässt. Raubmilben können günstig über das Internet bezogen werden. Leider jagen sie nur die Larven und lassen die Fliegen selbst unbehelligt. Diese müssen evtl. parallel mit einem anderen Mittel bekämpft werden.
Mit 8 Hausmitteln bekämpfen
Hier sind noch einige Mittel, die schon zu Omas Zeiten zum Bekämpfen der Trauerfliegen zum Einsatz kamen:
- lauwarmes Wasser, Öl, Backpulver und Salz mischen
- Pflanze rundum damit besprühen
- mehrere Streichholzköpfe in die Erde stecken
- ganze Knoblauchknolle in die Blumenerde stecken
- oder Knoblauch fein hacken und im Topf verstreuen
- ein paar Stängel Petersilie klein schneiden und auf die Erde geben
- Zimtpulver auf die Erde streuen
- dem Gießwasser Lavendel zufügen
- alternativ etwas Teebaumöl ins Gießwasser geben
- Topf in einen Feinstrumpf stecken und gut zubinden
- mind. 4 Wochen so belassen
Das Angebot der Chemieindustrie
Auch gegen diese Schädlinge hat die Chemieindustrie ihre „giftigen“ Mittel im Verkaufsregal der Gartencenter platziert. Sie bekämpfen zwar die Trauerfliegen und ihre Larven effektiv, doch sie können auch Mensch und Haustier schädigen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn sie in Innenräumen zum Einsatz kommen. Deswegen sollte dieses Mittel die letzte Wahl sein. Der Griff nach der Chemiepackung tut sowieso nicht Not, denn es sind zuvor genügend hilfreiche und für Mensch und Umwelt harmlose Mittel genannt worden.
Trauerfliegen vorbeugen
Wenn ein Befall erfolgreich bekämpft ist, kann der nächste schon in Kürze folgen. Machen Sie es den Fliegen schwer, sich auf dem Erdreich ihrer Pflanzen anzusiedeln. Folglich bleiben auch ihre gefräßigen Larven fern. Dafür ist es wichtig, das eigene Gießverhalten kritisch zu überprüfen und ggf. zu ändern. Die oberste Erdschicht sollte zuerst antrocknen, bevor eine Pflanze erneut gegossen wird. Vermieden Sie es auch, im Untersetzter Wasser stehen zu lassen. Sie können die Fliegen auch vorbeugen, wenn Sie die Erde mit Sand oder Kieselsteinen bedecken.
Quarzschicht als Barriere
Mit einer Schicht Quarzsand in Kombination mit dem Gießen von unten können Sie ebenfalls diese lästigen Fliegen vorbeugen. Dafür wird zunächst ein Teil der Erde entfernt. Dann wird eine Schicht Quarzsand im Topf gestreut. Anschließend wird diese wieder mit Erde bedeckt. Quarzsand bildet so eine unsichtbare aber wirksame Barriere zu der darunter liegenden feuchten Erde.
Vorbeugen mit Schnittlauch
Trauerfliegen mögen den Geruch von Schnittlauch nicht. In einem Gewächshaus oder im Beet kann das schmackhafte Zwiebelgewächs vorbeugend angepflanzt werden. Es vertreibt zuverlässig und weiträumig diese Fliegenart.
Erde sterilisieren
Verwenden Sie nach Möglichkeit Qualitätserde, denn diese enthält seltener belastende Keime oder Schädlingseier. Lassen Sie neu gekaufte Erde einige Monate liegen, bevor Sie sie für Ihre Pflanzen verwenden. In dieser Zeit sterben evtl. vorhandene Larven bzw. Fliegen ab. Wenn die Zeit nicht gegeben ist oder kein Platz für die Lagerung frei ist, können Sie kleinere Mengen Erde vor der Verwendung sterilisieren. Zum Beispiel indem Sie die Erde für eine Minute in der Mikrowelle erhitzen.