Pflanzen rollen plötzlich ihre Blätter ein oder bekommen brauen Blätter? Die Ursache ist schnell gefunden, wenn sich gelbe Käfer im Garten tummeln. Natürlich möchte der Gärtner die Schädlinge so schnell wie möglich loswerden. Aber geht das auch ohne Chemie? In diesem Ratgeber findet er hilfreiche Tipps und Tricks, um die ungebetenen Gäste ganz natürlich zu vertreiben.
Nützlinge erkennen
Cantharis decipiens
Cantharis decipiens besitzt einen gelbbraunen Körper und einen schwarzen Kopf. Markant ist vor allem der Mittelfleck auf dem Halsschild. Seine Flügel sind leicht behaart. Der Käfer tritt in der Zeit von April bis August auf. Sein gewöhnlicher Lebensraum sind Wiesen und Waldränder. Cantharis decipiens ernährt sich von Insekten und Würmern.
Danacea nigritarsis
Danacea nigritarsis ist an seiner goldenen bis matt graugrünen Farbe zu erkennen. Er besitzt helle Schuppen und ist leicht behaart. Am häufigsten erscheint er im Frühsommer von Mai bis Juni. Zu seiner Nahrung zählen morsches Holz und Blütenpollen.
Glattschieniger Pinselkäfer (Trichius zonatus)
Der blassgelbe Körper des Glattschienigen Pinselkäfers zählt genau sechs unregelmäßig geformte, schwarze Flecken. Er erscheint in der Zeit von Mai bis August und lässt sich gerne auf Blumen nieder, um sich von deren Pollen zu ernähren. Seine Larven fressen hingegen Totholz.
Leiterbock (Saperda scalaris)
Der Leiterbock gilt als der schönste gelbe Käfer unter den Bockkäfern. Von April bis Juni sucht er Gärten heim, in denen er abgestorbene Bäume findet.
- Weibchen fressen Furchen ins Totholz, um ihre Eier darin abzulegen
- lässt sich gerne auf Obst- oder Haselnussbäumen nieder
- gilt als harmlos, da er nur abgestorbene Gewächse einnimmt
Schwarzkopf-Halmläufer (Demetrias atricapillus)
Der Schwarzkopf-Halmläufer ist an seinem gelben bis braunen Körper mit goldfarbenen Flügeln und einem schwarzen Kopf mit bernsteinfarbener Spitze zu erkennen. Er hält sich ganzjährig im Garten auf, bevorzugt aber vor allem Scheunen. In Mitteleuropa sind sechs verschiedene Arten verbreitet. Normalerweise verbirgt sich der gelbe Käfer in faulem Laub. Lästig kann er werden, da er künstliche Lichtquellen anfliegt.
Sechzehnfleckiger Pilz-Marienkäfer (Halyzia sedecimguttata)
Der Sechzehnfleckiger Pilz-Marienkäfer besitzt mit seinem orangefarbenen bis hellbraunen Körper und seinen 16 weißen Flecken ein sehr markantes Aussehen. Der ganzjährig erscheinende gelbe Käfer zählt wie die meisten seiner Verwandten zu den Nützlingen.
Sechzehnpunkt-Marienkäfer (Tytthaspis sedecimpunctata)
Der Körper des Sechzehnpunkt-Marienkäfers ist eher cremefarben als gelb und stark gewölbt. Er besitzt acht schwarze Flecken auf jedem Flügel, die manchmal ineinander übergehen. Tytthaspis sedecimpunctata lebt vor allem in deutschen Mittelgebirgen. Von März bis Oktober befreit er Gärten von Blattläusen.
Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer (Psyllobora vigintiduopunctata)
Der Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer besitzt einen runden Körper und entsprechend seines Namens elf Flecken auf jedem Flügelpaar. Von April bis Oktober rückt er dem Mehltaupilz zu Leibe, den er mit Vorliebe verspeist.
Schädlinge erkennen
Gefleckter Weidenblattkäfer (Chrysomela vigintipunctata)
Mit seinem blass gelben, gelben oder auch rot-orangenfarbenen Körper und zehn schwarzen, länglichen Flecken auf jedem Flügelpaar besiedelt der gefleckte Weideblattkäfer von April bis Juli beziehungsweise August deutsche Gärten. Oft tritt er in großen Populationen auf. Chrysomela vigintipunctata ist besonders gefürchtet, da er auf Weiden lebt und diese teilweise komplett kahl frisst. Eine Schar des Käfers ist in der Lage, einen ganzen Weidebestand auszurotten. Noch vor einigen Jahren war es Gartenbesitzern erlaubt, auch im privaten Bereich Pestizide gegen den Gefleckten Weidenblattkäfer einzusetzen. Die damals legitimen Wirkstoffe Acetamiprid sowie Thiacloprid hat der Naturschutzbund jedoch mittlerweile verboten. Nur im wirtschaftlichen Forstbestand dürfen Heger noch mit Pflanzenschutzmitteln gegen den Käfer vorgehen. Wirkungsvolle Hausmittel sind leider nicht bekannt.
Goldstaub-Laubkäfer (Hoplia argentea)
Die grüngelben beziehungsweise braungelben Schuppen des Goldstaub-Laubkäfers lassen seinen Körper eindrucksvoll schimmern. Sein Lebensraum beschränkt sich auf die Alpenregionen. Hier tritt er von Mai bis Juni in Erscheinung. Allerdings ist sein Vorkommen nicht gern gesehen. Während sich Hoplia argentea als Imago von Blütenpollen ernährt, leben die Larven unter der Erde und fressen Pflanzenwurzeln ab. Dennoch gilt diese Käferart als nützlich, da sie sich vordergründig an abgestorbenem Material bedienen.
Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)
Der Kartoffelkäfer ist den meisten Menschen ein Begriff, da sein Auftreten sehr gefürchtet ist. Auf seinem ovalen, stark gewölbten Körper wechseln sich gelbe und schwarze Längsstreifen ab. Die Beine sind hingegen orange gefärbt. Auf Kartoffeläckern gilt der von Mai bis Oktober erscheinende gelbe Käfer als Schädling. Seine Population vernichtet nicht selten ganze Ernteerträge, seitdem er aus Amerika nach Deutschland übersiedelte. Aufgrund des hohen Schadens haben Landwirte zahlreiche biologische Bekämpfungsstrategien entwickelt:
- Kartoffelkäfer in den frühen Morgenstunden mit den Händen absammeln
- Pflanzenbrühe aus Minzsud
- Mischkulturen mit aromatischen Pflanzen (Minze, Kümmel, Spinat, Meerrettich oder Erbsen)
- frühe Sorten pflanzen
Sandrasen-Fallkäfer (Cryptocephalus fulvus)
Während der glatte, glänzende Körper des Sandrasen-Käfers meistens orange oder braun gefärbt ist, sind die Flügel gelb. Er lebt auf verschiedenen Bäumen, erscheint von Juni bis September und frisst Blüten, Blätter und Knospen.
Allgemeine Maßnahmen
Auch wenn gelbe Käfer im Garten lästig sind, ist Chemie keine Lösung. Mit Nützlingen gelingt es dem Gärtner, die ungebetenen Gäste vollkommen biologisch und umweltfreundlich zu vertreiben.
- Florfliegen
- Igel
- Marienkäfer
- Ohrwürmer
- Schlupfwespen
- Spinnen
- Vögel
Nützlinge in den Garten locken
Damit sich die oben genannten Tiere auch wohl fühlen, sollte der Gärtner ihnen Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten bereitstellen. Nistkästen, Laubberge sowie beeren- und knospentragende Sträucher sind ideal. Je naturbelassener der Garten, umso besser. Die Erde sollte er erst nach dem ersten Frost umgraben, wenn sich der Großteil der Käfer bereits zurückgezogen hat. Der harte Boden hindert die Schädlinge daran, ihre Eier abzulegen.
Hausmittel
Gegen Käferarten, die sich von Blütenpollen ernähren, helfen Gesteinsmehl oder Algenkalk. Der Gärtner sprüht die Hausmittel auf die Blumen. Dem Gewächs selber schadet er damit nicht.