Gartenpflege Unkrautbekämpfung - Unkraut entfernen

Gundermann im Rasen bekämpfen: 6 natürliche Mittel

Gundermann im Rasen bekämpfen

Zwar blüht Gundermann, auch als Gundelrebe bekannt, recht ansehnlich, wer dem Gewächs aber die Möglichkeit bietet, riskiert, dass das Unkraut bald den gesamten Garten einnimmt. Chemie wäre wohl die einfachste Variante, das wuchernde Gewächs in die Schranken zu weisen. Für den naturbewussten Gärtner kommen Unkrautvernichter jedoch nicht infrage. Stattdessen kann er Gundermann (Glechoma hederacea) auch biologisch bekämpfen. Mit diesen Mitteln verschwindet das lästige Kraut vom Rasen.

Wie vermehrt sich Gundermann?

Die Mutterpflanze der Gundelrebe bildet in kurzer Zeit rund zwei Meter lange Ausläufer. Im Abstand von etwa 10 cm wachsen neue Ableger an den Strängen. Ob dem Gewächs dabei Mauern in die Quere kommen, ist belanglos. Auch an die Standortverhältnisse stellt es keine Ansprüche. So findet der Gärtner die Pflanze sowohl in der prallen Sonne als auch in schattigen Beeten. Noch dazu nutzt die Gundelrebe den Wind, um sich über Samen zu vermehren. Eine fokussierte Bekämpfung ist daher schwierig ab er nicht unmöglich. Der häufigste Grund für das Erscheinen des Unkrauts ist ein unstimmiges Gleichgewicht des Rasens.

Hinweis: Gundermann ist außerhalb der Blütezeit an den efeuartigen Blättern zu erkennen. Die Ähnlichkeit verlieh ihm den Beinamen des kriechenden Efeus.

Gefahren durch die Gundelrebe

Die enorme Ausbreitung der Pflanze mindert nicht nur die Optik des Gartens. Zwei weitere Gründe machen es notwendig, Gundermann zu bekämpfen. Zum einen ist das Unkraut sehr anfällig für Pilzkrankheiten und droht, andere Gewächse zu infizieren. Zum anderen raubt es anderen Pflanzen und auch dem Rasen Licht und Nährstoffe, sodass diese verkümmern.

Glechoma hederacea nutzen

Gundermann Obwohl die großflächige Ausbreitung vielen Gärtnern ein Dorn im Auge ist, besitzt die Gundelrebe nicht nur schlechte Eigenschaften. Für den Menschen ist das Gewächs ungiftig und daher zum Verzehr geeignet. Schon vor vielen Jahren diente der kriechende Efeu als Heilpflanze bei Husten und Asthmabeschwerden. Darüber hinaus sind die scharfen Blätter aus dem eigenen Garten ein preiswerter Pfefferersatz in Salaten.

Ausläufer manuell entfernen

Die einfachste, wenn auch mühsamste Methode, die Gundelrebe natürlich zu entfernen, ist das Herausreißen jeglicher Pflanzenteile.

  • Mutterpflanze ausfindig machen
  • diese mitsamt der Wurzel ausreißen
  • Wuchsrichtung der Ausläuferstränge verfolgen
  • diese ebenfalls mitsamt der Wurzel entfernen

Leider zeigt diese Methode nur Erfolg, wenn der Gärtner keine noch so kleine Wurzel übersieht. Bereits ein einzelner Strang reicht für ein erneutes explosionsartiges Wachstum aus. Überdies muss die manuelle Entfernung fortlaufend erfolgen.

Hinweis: Um die Ausbreitung durch Samen zu vermeiden, sollte der Gärtner die Mutterpflanze vor der Blüte aus dem Rasen reißen.

Unkrautstecher verwenden

Unkrautbekämpfung Einfacher und ergonomischer als die Wurzelstränge mit den groben Händen aus der Erde zu ziehen, ist die Verwendung eins Unkrautstechers. Das mit zwei Metallspitzen ausgestattete Werkzeug dringt auch in tiefen Boden ein. Bei dem flachwurzelnden kriechenden Efeu ist das aber kaum erforderlich.

Grasnarbe verdichten

Damit erst gar keine mühevolle Arbeit anfällt, empfiehlt es sich, dem Unkraut die günstigen Bedingungen zu nehmen. Zu aller erst sollte der Gärtner sämtliche Lücken im Rasen schließen. Andernfalls breitet sich die Pflanze nach dem Entfernen schnell wieder aus. Konkurrierende Gewächse können hier Abhilfe schaffen.

pH-Wert des Bodens anpassen

Beim Optimieren der Bodenverhältnisse besitzt der pH-Wert eine entscheidende Rolle. Leichte Böden sollten einen Wert von 6,0 aufweisen, während schwere Böden mit einem Wert von 7,0 ruhig etwas alkalischer sein dürfen. Um das Milieu entsprechend anzureichern, arbeitet der Gärtner Sand oder Splitt in den Rasen.

Glechoma hederacea

Rasenfläche nutzen

Zwar ist der Gundermann ziemlich robust, gegen Belastung ist er aber nicht gefeit. Zum einen stören Gehwege seine Ausbreitung, zum anderen verhindert das häufige Begehen der Rasenfläche sein Wuchern.

Unkrautvernichter

Im Handel erhält der Gärtner auch Unkrautvernichter, welcher biologisch deklariert ist. Je nach Produkt unterscheidet sich die Anwendung:

Allgemeine Regeln zum Bekämpfen von Gundermann

  • optimaler Zeitpunkt: Anfang Mai oder Ende Oktober
  • meistens in Sprüh- oder Brauseflaschen erhältlich
  • möglichst bei warmem Wetter anwenden
  • nicht direkt nach dem Mähen anwenden
  • genaue Anleitung ist der Packung zu entnehmen
  • wirkt erst nach ein paar Tagen
  • häufig ist eine mehrfache Anwendung nötig
Hinweis: Da derartige Mittel nur bei zweikeimblättrigen Pflanzen Wirkung zeigen, muss der Gärtner nicht befürchten, sein Rasen zu beschädigen. Das Herbizid kann quasi zwischen Gras und Unkraut unterscheiden.

Regeln für das Bekämpfen mit flüssigen Herbiziden

  • auf trockene Pflanzen sprühen
  • an regenfreien Tagen anwenden
  • bei Windstille anwenden
  • Gundelrebe bevorzugt abends einsprühen (Morgentau hemmt die Wirkung)
  • Blätter intensiv besprühen (feine Düse erforderlich)
  • Außentemperatur von mindestens 10°C und höchstens 25°C

Regeln für das bekämpfen mit Kombiprodukten mit Dünger

  • anwenden, wenn Morgentau die Blätter benetzt
  • andernfalls ein paar Stunden zuvor gießen
  • oder einen Regenschauer abwarten

Ungeeignete Bekämpfungsmethoden

Gundermann bekämpfen
Quelle: AnRo0002, 20140330Glechoma hederacea2, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0

Chemiebelastete Produkte sind dagegen nicht nur schädlich für die übrigen Pflanzen, sondern zeigen auch keine erwiesene Wirkung. Wer dem Gundermann mit dem Rasenmäher zu Leibe rücken möchte, wird ebenfalls scheitern. Niedriges Gras erleichtert der Gundelrebe im Gegenteil das Wachstum.

Solange Sie Gundermann bekämpfen, sollten Sie Ihren Rasen nicht düngen. Auf diese Weise entzieht er dem kriechenden Efeu wichtige Nährstoffe. Das gilt auch für das Vertikutieren. Nach dem Mähen sollte er den Rasenschnitt unverzüglich entfernen.

Entsorgung entnommener Pflanzenreste

Dass schädliche Pflanzen nicht auf den Kompost gehören, ist von pilzbefallenem Rückschnitt bekannt. Auf den Gundermann trifft das allerdings nicht zu. Wer die herausgerissenen Wurzelstränge für ein paar Stunden auf einem Stein in der Sonne trocknet, riskiert nicht, dass sich die Pflanze erneut ausbreitet. Somit darf der Gärtner sie guten Gewissens auf dem Kompost entsorgen.