Schafgarbe, Katzenkraut, Rippel, Wiesenschafgarbe oder in der botanischen Fachsprache Achillea – wie das Gewächs auch genannt wird, hat Vorzüge und Nachteile. So ist die Pflanze beispielsweise essbar für Mensch und Tier, kann als Heilkraut eingesetzt werden und verbreitet sich vergleichsweise langsam. Im Rasen kann sie dennoch Schaden anrichten und die Graspflanzen verdrängen. Schafgarbe lässt sich allerdings einfach bekämpfen und entfernen.
Vorbeugen
Die beste Vorbeugung gegen Schafgarbe im Rasen ist eine gute und umfassende Pflege. Dazu gehören die folgenden Punkte:
Regelmäßiges Mähen
Wenn der Rasen während der Wachstumsphase wöchentlich gemäht und kurzgehalten wird, werden die Graspflanzen zu einem dichten Wachstum angeregt. Je dichter der Rasen gehalten wird, umso geringer ist die Anfälligkeit gegenüber Unkraut auf der Wiese. Daher erfüllt das Mähen also durchaus nicht nur optische Ansprüche, sondern ist auch für die Gesunderhaltung der Gewächse wichtig. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Schafgarbe ebenfalls kurz gehalten wird und dadurch eine Vermehrung über Samen verhindert werden kann.
Angepasstes Düngen
Eine ausreichende Nährstoffversorgung hält die Graspflanzen gesund und stark, sodass Unkräuter aber auch die Schafgarbe eine geringere Chance haben, sich auszubreiten. Rasendünger sollte zwischen März und Oktober aller acht bis zwölf Wochen ausgebracht werden. Für eine möglichst gleichmäßige Verteilung ist erfahrungsgemäß ein Streuwagen eine gute Wahl und eine praktische Erleichterung.
Vertikutieren
Moos und andere Pflanzen breiten sich nicht nur auf der Wiese aus, sondern können das Gras regelrecht verdrängen. Das Risiko dafür wird vor allem dadurch erhöht, dass der Rasen nicht ausreichend belüftet wird und die Grasnarbe zu dicht ist. Regelmäßiges Vertikutieren lockert den Rasen und den Boden auf, sorgt für eine bessere Versorgung mit Sauerstoff und erleichtert sowohl die Aufnahme von Wasser als auch von Nährstoffen. Das sorgt wiederum für kräftige Gewächse und damit für eine geringere Gefahr von sich ausbreitenden Unkräutern.
Kahlstellen vermeiden
Die Achillea kann sich besser ausbreiten, wenn sich auf der Wiese bereits Lücken finden. Durch das Vermeiden von Kahlstellen und das Aussäen von Grassamen bei Bedarf kann man also einer Überwucherung vorbeugen.
Manuelles Entfernen
Wenn sich nur vereinzelt Schafgarbe auf der Wiese findet, kommt die manuelle Entfernung in Frage und zeigt sich sowohl als schonendste als auch als schnellste und einfachste Variante. Allerdings muss dabei beachtet werden, dass auch die Wurzeln zu entfernen sind. Denn die Pflanzen können sich nicht nur über Samen, sondern ebenfalls über Wurzelausläufer verbreiten. Daher ist es wichtig, die gesamte Pflanze auszugraben und Wurzelreste zu beseitigen.
Einfaches Herausziehen reicht daher nicht aus. Besser ist es, die folgenden Schritte zu befolgen:
- Die Erde befeuchten und beispielsweise mit einer Gartenkralle leicht auflockern.
- Die Pflanze leicht seitlich herausziehen. Dabei sollte langsam vorgegangen werden, um keine Wurzeln abzureißen, sondern möglichst viel Wurzelmaterial zu entfernen.
- Die Wurzelreste sollten ausgegraben werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Je gründlicher hierbei vorgegangen wird, umso geringer fällt der Aufwand auf mittel- und langfristige Sicht aus.
Chemisch bekämpfen
Eine chemische Bekämpfung der Achillea ist durch den Einsatz von Rasendünger und Unkrautvernichter möglich. Wichtig ist dabei, spezielle Unkrautvernichter für die Wiese zu verwenden. Denn diese Produkte bekämpfen ausschließlich Unkräuter und nicht die Graspflanzen selbst. Zugleich werden die Graspflanzen mit Nährstoffen versorgt, gestärkt und einer erneuten Ausbreitung von Unkraut vorgebeugt.
Der Einsatz der kombinierten Mittel ist also gleich auf zweifache Weise sinnvoll und zudem lediglich mit geringem Aufwand verbunden. Ein Ausbringen aller zwei bis drei Monate reicht während der Wachstumsphase aus. Bei einem starken Befall durch Unkraut kann ein Ausbringen also im März, Mai, Juli und Oktober erfolgen. Während des Winters muss hingegen pausiert werden, da die Graspflanzen in dieser Zeit keine Nährstoffe aufnehmen können. Hierdurch könnte es zu sogenannten chemischen Verbrennungen an den Wurzeln der Graspflanzen kommen, was wiederum das Auftreten von Unkraut begünstigt.
Verwendung
Obwohl die Schafgarbe eine Gefahr für die Rasenfläche darstellen kann, ist das Gewächs ein Heilkraut und essbar. Frisch und getrocknet kann die Achillea als Tee zubereitet werden und soll als solcher Entzündungen, Krämpfe und Schmerzen hemmen können. Daneben findet das Gewächs in der Pflanzenheilkunde noch weitere Einsatzmöglichkeiten, wie:
- Auflage auf Wunden
- Stillen von Blutungen
- Befreiung der Atemwege bei Erkältungskrankheiten
- Senken von Fieber
- Regulierung von Bluthochdruck
- Förderung der Verdauung
- Anregen der Durchblutung
- Mindern von Akne
- Minderung von Schwangerschaftsbeschwerden
Bestandteile der Pflanze kann man sowohl als Tee, Wickel und ätherisches Öl nutzen. Zudem ist die Schafgarbe eine wunderbare Bereicherung des Speiseplans für Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Vögel. Auch für die eigene Küche kann man das Heilkraut nutzen, beispielsweise als Zugabe in Salaten und Suppen. Das würzige, dezent bittere Gewächs erinnert im Aroma entfernt an Kamille und bietet sich dadurch ebenso für Teemischungen, wie als essbare Dekoration auf dem Teller an. Nach dem Entfernen der Schafgarbe aus dem Rasen muss man das Kraut also durchaus nicht vernichten oder entsorgen. Stattdessen bietet sich eine gezielte Nutzung an.
Sorte
Es finden sich verschiedene Sorten der Schafgarbe, die sich vor allem durch ihre Wuchshöhe unterscheiden. Alle sind essbar, solange sie unbehandelt sind. Für die gezielte Anpflanzung sollte jedoch eine passende Auswahl getroffen werden.