
Die Dieffenbachia kommt aus den tropischen Gebieten von Südamerika und ist aufgrund ihrer schönen Blätter und ihrer geringen Ansprüche, ist sie eine beliebte Zimmerpflanze. Die Dieffenbachie wird auch Giftaron genannt, was vermuten lässt, dass sie nicht auf dem Teller landen sollte. Vor allem für Kinder und Tiere kann die Pflanze zur Gefahr werden, wenn Pflanzenteile versehentlich in den Magen gelangen.
Giftige Inhaltsstoffe
Dieffenbachien gehören zu der Familie der Aronstabgewächse, in denen sich einige der giftigsten Pflanzen befinden. Die giftigen Inhaltsstoffe werden in ihrer Ursprungsheimat als Insektenvernichtungsmittel oder Rattengift verwendet. Sogar als Foltermittel wurde die Pflanze im 17. Jahrhundert eingesetzt. Auf der Flucht gefasste Sklaven wurden Pflanzenteile verabreicht, wodurch die Zunge anschwoll. Dadurch konnten sie für mehrere Stunden nicht mehr sprechen, was ihr einen weiteren Trivialnamen, das Schweigeohr, einbrachte.
Die Liste an Inhaltsstoffen, die giftig sind, ist lang. Zu den wichtigsten Stoffen gehören:
- Alkaloide
- Saponine
- Calciumoxalate
Die Dieffenbachie hat einen besonderen Verteidigungsmechanismus. Bei intensiver oder wiederholter Berührung können sich sogenannte Schießzellen öffnen. Sie verschießen einerseits kleine Nadeln, die die Haut verletzen können und andererseits die giftigen Oxalate, die zu Reaktionen auf der Haut führen.
Risiken für Menschen
Die Dieffenbachia birgt viele Gefahren für den Menschen, denn aufgrund des Umstandes, dass die Pflanze in allen Teilen giftig ist, kann schon alleine die Berührung zur Gefahr werden. Die Liste an Vergiftungssymptomen ist lang und abhängig davon, ob nur Kontakt bestand oder sie oral eingenommen wurde.
Mögliche Symptome bei Hautkontakt sind:
- Verätzungen
- Entzündungen
- Schwellungen
- Brennen
Besonders schmerzhaft ist es, wenn der Pflanzensaft Kontakt mit Augenschleimhäuten bekommt. Dies führt zu einer Verätzung der Bindehaut und ist meist mit einer schmerzhaften Entzündung verbunden. Unkontrollierbarer Tränenfluss oder manchmal ein Krampf der Augenlider können ebenfalls mögliche Folgen sein.
Während oberflächliche Vergiftungen der Haut noch gut behandelbar sind, gibt es vor allem bei einer oralen Aufnahme große Gefahren. Drei bis vier Gramm Blattmasse gelten als tödliche Dosis. Erste Symptome einer Vergiftung sind bei oraler Aufnahme:
- Übelkeit
- Anschwellen der Zunge und Schluckbeschwerden
- Speichelfluss
- Herzrhythmusstörungen
- Lähmungserscheinungen
Risiken für Tiere
Eine Vergiftung bei Haustieren zeigt sich durch folgende Symptome:
- Reizungen im Mundbereich
- Magen-Darm-Probleme (z.B. blutiger Durchfall)
- Schluckbeschwerden bzw. Futterverweigerung
- Atemnot
- Stimmverlust
Sofortmaßnahmen bei Vergiftungen
Egal ob es sich um Mensch oder Tier handelt, bei einer Vergiftung durch eine Dieffenbachie ist sofortiges Handeln erforderlich. Bei direktem Hautkontakt sollten Sie die betroffen Stellen sofort mit klarem Wasser abspülen. Dabei ist zu beachten, dass Sie durch das ablaufende Wasser nicht weitere Hautpartien mit dem giftigen Wasser der Dieffenbachia verletzen. Anschließend beobachten Sie, ob es Reaktionen gibt und falls ja, kontaktieren Sie einen Arzt und besprechen das weitere Vorgehen.
Als Erste-Hilfe-Maßnahme können Betroffene Wasser trinken. Keinesfalls sollte Milch getrunken oder gar Erbrechen ausgelöst werden. Milch kann die Aufnahme von Giftstoffen begünstigen und ein Erbrechen würde dazu führen, dass Schleimhäute im Mund und Rachenraum erneut mit den giftigen Inhaltsstoffen in Kontakt kommen. Da Vergiftungen durch eine Dieffenbachie sofortiges Handeln erfordert, sollte, nachdem Erste-Hilfe-Maßnahmen getroffen wurden, ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt auch bei einer Vergiftung bei Tieren. Sogar Vögel sind daran gestorben, obwohl sie nur kleine Blattteile angeknabbert haben.
Vergiftungen vorbeugen
Die Dieffenbachia ist nur eine von vielen beliebten Zimmerpflanzen mit giftigen Inhaltsstoffen. Dennoch müssen Sie die Pflanze nicht gleich aus der Wohnung verbannen, allerdings sollten Sie vorsichtig mit ihr umgehen. Grundsätzlich sollte sie einen Standort haben, an dem sie für Kinder und Haustiere unerreichbar ist. Da sie mit wenig Licht auskommt, kann sie auf höhere Regale, die nicht direkt beim Fenster sind, platziert werden.
Quellen:
https://www.botanikus.de/informatives/giftpflanzen/alle-giftpflanzen/dieffenbachie/
https://www.netdoktor.de/giftpilze-giftpflanzen/dieffenbachie-12435.html
https://www.rpr1.de/magazin/liebe-familie/kind-stirbt-nach-ber%C3%BChrung-mit-gefaehrlicher-dieffenbachia-pflanze
https://de.wikipedia.org/wiki/Dieffenbachie