Obwohl die Magnolie schönste Blüten treibt, bleibt der große Hunger nach Nährstoffen aus. Weitaus wichtiger ist ihr, dass sie einen guten Standort bekommt und in saurer Erde wurzelt. Dann muss man nur noch mit einer bescheidenen Düngermenge den Nährstoffverbrauch ausgleichen. Damit zeigt sich die Magnolie als ein günstiges Gewächs. Die Versorgung mit notwendigen Elementen kann sogar mit einem Hausmittel erfolgen.
Salzempfindlich und sauerliebend
Die Magnolia, wie der Baum botanisch korrekt bezeichnet wird, reagiert empfindlich auf Salze. Diese sind aber in handelsüblichen Volldüngern reichlich enthalten. Das allein ist schon ein Grund, das Gartencenter unverrichteter Dinge zu verlassen. Als Alternative können verschiedene Hausmittel, die als Dünger im Garten schon seit vielen Zeiten Anwendung finden, auf ihre Eignung für die Magnolie überprüft werden.
Magnolia mag Säure, weswegen der von ihr bevorzugte pH-Wert zwischen 5,5 und 6,8 liegt. Hat ihr Standort einen derartigen Boden zu bieten, der zudem noch locker und humusreich ist, ist alles optimal. Die alljährliche Blüte im Frühjahr wird nicht ausbleiben, sofern natürlich der pH-Wert des Bodens konstant im sauren Bereich bleibt. Einen entscheidenden Einfluss darauf hat die Zusammensetzung des Mittels, mit dem Sie den Baum düngen.
In privaten Gärten werden viele verschiedene Hausmittel als Dünger verwendet. Sie sind organischen Ursprungs und sichern eine gleichmäßige Nährstoffversorgung. Das ist wichtig, denn die Magnolie reagiert auf Überdüngung empfindlich. Unter oben genannten Aspekten eignen sich folgende vier Hausdünger für die Nährstoffversorgung der Magnolie.
Reifer Kompost
Kompost ist so gut wie für jede Pflanze gut, so auch für die Magnolia. Dieses Hausmittel ist reich an Nährstoffen und randvoll mit Mikroorganismen, die im Wurzelbereich der Magnolie weiterwirken und dadurch den Boden verbessern. Kompost kann zudem kostenlos im eigenen Garten aus Pflanzenresten gewonnen werden und ist ökologisch völlig unbedenklich. Der Kompost, mit dem Sie die Magnolie düngen, darf sogar zu einem größeren Anteil aus Nadelholz und damit saurer sein.
- Grundversorgung erfolgt im März oder April
- weitere Kompostgaben können folgen
- z. B. eine zweite Gabe kurz vor der Blüte
- letzte Düngung ist im Herbst möglich
So düngen Sie mit Kompost
Der Ablauf dürfte jedem Hobbygärtner vertraut sein, denn er unterscheidet sich bei den verschiedenen Pflanzenarten nicht wesentlich. Die Magnolia gehört zu den sogenannten Flachwurzeln. Ihre Wurzeln befinden sich unmittelbar unter der Erdoberfläche, ragen manchmal sogar ein Stück heraus. Dadurch gilt es beim Düngen eine Herausforderung zu meistern: Die flachen Wurzeln des Baumes dürfen beim Einarbeiten des Komposts möglichst nicht verletzt werden!
- Nur gut verrotteten Kompost verwenden
- Kompost auf die Wurzelscheibe aufbringen
- etwa 1 Liter pro Quadratmeter
- mit einer Harke leicht einarbeiten
Hornspäne
Auch Hornspäne werden im Hausgarten gern und häufig zum Düngen verwendet. Das Hausmittel sollte im zeitigen Frühjahr großzügig auf die Wurzelscheibe des Magnolienbaumes ausgestreut und dann idealerweise mit einer 8-10 cm dicken Schicht aus Rindenmulch bedeckt werden. Diese schützt die empfindlichen Wurzeln der Magnolia nicht nur vor Austrocknung, sondern auch vor Frost im kommenden Herbst und Winter. Die darunter liegenden Hornspäne werden langsam von den im Boden lebenden Mikroorganismen zersetzt. Das sichert dem Baum eine gleichmäßige Nährstoffversorgung.
Abgelagerter Pferdemist
Vielleicht besitzen Sie selbst ein Pferd und kommen so täglich an Pferdemist. Auch einige Pferdehöfe geben ihn auf Nachfrage günstig oder gar kostenlos ab. Uneingeschränkt ist dieses Hausmittel nur zu empfehlen, wenn Sie es in „Bioqualität“ bekommen können. Zum Beispiel von Höfen, von denen Sie wissen, dass den Pferden keine Medikamente verabreicht werden.
Frischer Pferdemist eignet sich nicht für dieses empfindliche Gewächs, da dieser sehr scharf ist. Der Direkte Kontakt mit Wurzeln würde zu Verbrennungen führen. Ein etwa 12 Monate abgelagerter Pferdemist dagegen darf im Frühjahr der Magnolie neue Nährstoffe spenden. Er wird im Wurzelbereich verteilt und mit einer Harke eingearbeitet.
Kaffeesatz
Wenn der Boden unterhalb der Magnolie gut und gerne seinen pH-Wert senken darf, ist die Verwendung von Kaffee als Dünger ideal. Viel mehr dürfen Sie die Tasse Kaffee genießen und der Magnolia das Abfallprodukt Kaffeesatz überlassen. Es ist ein bekanntes Hausmittel für Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen. Kaffeesatz kann allein oder aber in Kombination mit anderen Hausmitteln verwendet werden. Wenn Sie Ihre Magnolie mit Kaffeesatz düngen, führen Sie ihr hauptsächlich folgende Elemente zu:
- Stickstoff
- Phosphor
- Kalium
Das organische Material regt zudem das Bodenleben an, lockt zahlreiche Regenwürmer herbei. Sie können zwar nicht die oberirdischen Blüten der Magnolie bewundern, dafür aber den Kaffee zersetzen und so zu Humusbildung beitragen.
Magnolie mit Kaffeesatz düngen: Anleitung
Der Kaffeesatz wird auf die Wurzelscheibe ausgestreut und vorsichtig eingearbeitet. Das kann regelmäßig mit kleineren Portionen geschehen oder wenige Male während der Vegetationsphase. Dann sollte die eingesetzte Portion jedoch größer sein, damit eine spürbare Wirkung erfolgt. Da Kaffeesatz in einem privaten Haushalt täglich nur in bescheidenen Mengen anfällt, macht es Sinn, ihn erstmal zu sammeln. Der Kaffeesatz darf jedoch nicht längere Zeit feucht sein, da er zu schimmeln anfängt. Mit Pilzsporen durchzogen ist er als Dünger nicht mehr geeignet.
- Kaffeesatz dünn auf Teller verteilen
- vollständig an der Luft trocknen lassen
- in einer Dose sammeln
- hin und wieder im Wurzelbereich ausstreuen
- oberflächlich einarbeiten
Haben Sie eine kleine Magnolie im Kübel? Dann dürfen Sie ihr gern erkaltete Kaffeereste spendieren, sofern sie keine Milch enthalten. So bleibt die Topferde im sauren Bereich. Feuchter Kaffeesatz kann dagegen sehr schnell zu Schimmelbildung führen und sollte nicht in den Kübel wandern.