Gartengestaltung Gartenteich + Teich

Seerosen & Co ohne Erde pflanzen | Teichpflanzkörbe bepflanzen

Teichpflanzkörbe

Ein Teich ist ein besonderes Biotop, denn dort wachsen Pflanzen wie Seerosen ganz ohne Erde. Teichpflanzen holen sich ihre Nährstoffe aus dem Wasser und kommen mit der dauerhaft feuchten Umgebung problemlos zurecht. Allerdings müssen sie am bzw. in Bodennähe verankert werden, damit sie nicht an die Oberfläche treiben. Eine richtige Pflanzung ist wichtig, um das Gleichgewicht im Wasser zu erhalten.

Auf Pflanzerde verzichten

Beim Bepflanzen von einem Teich wird in der Regel gänzlich auf Pflanzerde verzichtet. Der Grund dafür ist, dass das Wasser verhindert, dass die Erde einen festen Untergrund bildet, was zu zahlreichen Problemen führen kann. Die Pflanzenerde kann sogar zur Bedrohung für Teichpflanzen oder Wasserlebewesen wie Fische werden.

Ein Verzicht auf Pflanzerde bringt viele Vorteile:

  • Goldfisch Lebenserwartung klareres Wasser
  • geringeres Risiko von Nährstoffüberschuss
  • wenig Angriffsfläche für Parasiten
  • bessere Wasserqualität
  • weniger Bildung von Plankton und Algen

Wer beim Einsetzen der Pflanzen auf Pflanzerde verzichtet, kann viele Vorteile genießen und zudem verfärbt sich das Wasser nicht, wenn eine Pumpe das Teichwasser in Bewegung hält. Vor allem eine starke Bildung von Algen ist ein häufiges Problem, wenn Erden zusätzlich in den Teich eingebracht werden. Diese machen vor allem Fischen zu schaffen, sorgen allerdings auch für eine unschöne Optik des Wassers.

Substrat für Teichpflanzkörbe

Beim Bepflanzen der Körbe kann man jedoch nicht gänzlich auf ein Substrat verzichten, deshalb verwendet man unterschiedliche Kies- und Schottervarianten. Grundsätzlich lassen sich fast alle Steinarten verwenden, diese haben sich allerdings durchgesetzt:

  • kalkfreier Kies
  • Tongranulat

Teichboden Untergrund Kies Das Substrat sollte in jedem Fall frei von Kalk sein, denn Teichpflanzen mögen weder kalkreiches Gestein, noch kalkreiches Wasser. Ideal ist beispielsweise Granit, der weitgehend frei von Kalk ist. Alternativ zum Kies kann man auch Tongranulat verwenden. Es hat zusätzlich den Vorteil, dass das Granulat im Inneren Sauerstoff aufnehmen kann und auch wieder abgibt. Dadurch leistet das Tongranulat einen wichtigen Beitrag zur Belüftung des Wassers.

Bei der Auswahl des Substrats ist es wichtig, dass die Körnung nicht zu klein gewählt wird. Eine feine Körnung oder gar Sand können ähnliche Effekte wie Erde haben. Der Sand kann das Wasser wieder trüben aber auch bei Teichpumpen Probleme bereiten. Ideal ist eine Körnung ab 2 mm bis maximal 4 mm. Zwar kann man größere Steine zum Beschweren verwenden, um die Pflanzen in die Teichpflanzkörbe einzupflanzen, sollte man jedoch kein zu grobes Substrat verwenden. Anderenfalls kann es passieren, dass die Pflanzen sich unter den groben Steinen wieder herauslösen oder die Wurzeln nachhaltig durch das Gewicht Schaden nehmen.

Hinweis: Kies- oder Tongranulat hat den Vorteil, dass es steril ist. Im Vergleich zu Erden besteht damit kaum ein Risiko Krankheiten oder Keime in das Wasser zu bringen.

Gröberes Gestein bietet zudem Wasserlebewesen einen willkommenen Zufluchtsort, denn sie können sich in den Zwischenräumen verstecken. Auch Fische profitieren von dieser Wahl des Substrates, denn auch ihnen werden Rückzugsmöglichkeiten geboten und zudem können sie sich im Teich besser auf Nahrungssuche machen.

Pflanzgefäß wählen

Teichpflanzkörbe Wer Pflanzen in einen Teich einsetzen möchte, sollte neben dem Substrat auch geeignete Pflanzgefäße wählen. Für Seerosen werden bevorzugt Teichpflanzkörbe verwendet. Die Körbe sind flächendeckend perforiert, allerdings nicht so stark, dass das Substrat beim Bepflanzen gleich durchrieseln könnte.

Die Pflanzkörbe zum Einsetzen der Pflanzen gibt es in unterschiedlichen Formen und Größen. Das hat den Vorteil, dass die Pflanzkörbe an die Größe der Pflanzen angepasst werden können und auch gestalterisches Potenzial vorhanden ist. Ein weiterer Pluspunkt der Körbe ist, dass die Pflanzen im Teich besser kontrolliert werden können. Durch das engmaschige Geflecht können sie sich zwar entwickeln, jedoch viele schaffen es nicht, darüber hinaus zu wachsen.

Die Vorteile im Überblick:

  • kontrollierbare Ausbreitung
  • einfachere Umsiedelung ins Winterquartier
  • einfachere Reinigung des Teiches
  • bessere Positionierung der Pflanzen

Vor allem bei nicht winterharten Teichpflanzen bieten die Teichpflanzkörbe viele Vorteile, denn man kann sie mit wenigen Handgriffen aus dem Teich nehmen und in ein frostfreies Winterquartier übersiedeln. Ähnlich einfach ist es auch, wenn die Pflanzen aufgrund einer Reinigung entnommen werden müssen.

Hinweis: Wird Schilf oder ein Rohrkolben eingesetzt, sollten besonders robuste Teichpflanzkörbe verwendet werden. Die starken Wurzeln der Gräser sind anderenfalls imstande die Körbe zu zerstören, wodurch sie sich ungehindert ausbreiten können.

Anleitung zum Einsetzen

Gartenteich Riesenseerose Sobald Pflanzen, Substrat und Teichpflanzkörbe bereit sind, kann es an die konkrete Bepflanzung des Teiches gehen. Folgende Anleitung kann für alle Teichpflanzen verwendet werden:

  • Wassertiefe messen
  • bei einer Tiefe bis zu einem Meter immer auf Erde verzichten
  • Pflanzkörbe mit Tongranulat bzw. Kies befüllen
  • Pflanzen einsetzen
  • evtl. mehrere größere Steine abschließend auflegen
  • Pflanzkorb in der geeigneten Wassertiefe platzieren
Hinweise: Achten Sie darauf, dass die Pflanzen auch im Wasser genug Abstand zueinander haben und nicht gegenseitig etwa um Licht in Konkurrenz treten müssen.

Beim Bepflanzen ist die Wassertiefe entscheidend für viele Pflanzen. In der Regel ist auf den Pflanzen angegeben, in welchem Bereich sie sich am wohlsten fühlt. Zur Auswahl stehen folgende Kategorien:

  • Teichzonen bis 10 cm: Sumpfzone
  • 10 – 40 cm: Flachwasserzone
  • ab 40 cm: Tiefwasserzone

Die Tiefe ist auch bei der Auswahl der Pflanzen wichtig. Viele Seerosen benötigen eine Mindesttiefe von 80 cm. Ist diese nicht vorhanden, dann liegen die Blätter nicht mehr auf dem Wasser auf, sondern wachsen sogar über Wasserniveau hinaus. Im Handel gibt es allerdings eine große Auswahl an Pflanzen mit unterschiedlichen Anforderungen an die Wassertiefe. Es gibt beispielsweise Zwergseerosen, die je nach Sorte nur eine Tiefe von 30 – 60 cm benötigen.

Pflanzanleitung für Seerosen

In der Regel können fast alle Teichpflanzen ähnliche wie Zimmerpflanzen eingetopft werden. Bei Seerosen gibt es allerdings einige Besonderheiten, die man beim Einsetzen berücksichtigen sollte.

Hat die Seerose ein Rhizom, wird dieses flach in den Pflanzkorb gelegt. Dazu wird zuerst der Korb mit 2/3 mit Substrat befüllt und anschließend die Seerose eingesetzt. Abschließend wird der Rest des Korbes mit Substrat aufgefüllt. Im Vergleich zu Topfpflanzen ist es nicht notwendig einen Gießrand zu lassen und den Pflanzkorb kann man bis oben befüllen, was auch zusätzliche Stabilität gibt. Augen und Schösslinge sollten jedoch noch immer aus dem Substrat herausragen.

Sollte die Seerose kein ausgeprägtes Rhizom haben, gehen Sie nach folgender Anleitung vor:

  • Pflanzkorb zu 2/3 mit Substrat befüllen
  • Seerose senkrecht ins Substrat stecken
  • Pflanzkorb mit Substrat auffüllen

Seerose Bei Seerosen ohne ausgeprägtes Rhizom kann man dem Substrat zusätzlich noch etwas Lehm beimischen. Das gibt der Seerose einen besseren Halt und forciert auch die Bildung von Wurzeln bzw. die Entwicklung von einem Rhizom.

Neu gepflanzte Seerosen sollte man im Vergleich zu anderen Teichpflanzen nicht gleich bis zur maximalen Tiefe versenken. Sie sollten schrittweise immer etwas tiefer ins Wasser gesetzt werden. Das erleichtert die Bildung von Blättern, die an die Oberfläche kommen, ohne ihr jedoch zu viel Kraft abzuverlangen. Zwar würde auch eine Seerose, die gleich an der Maximaltiefe gesetzt wird, irgendwann nach oben kommen, jedoch mit einem deutlich höheren Ressourcenverbrauch. Vor allem Neupflanzungen kann dies stark zusetzen und zu einem kümmerlichen Wuchs oder dem Ausbleiben von Blüten führen.

Bepflanzen von Naturteichen

Ein Naturteich kommt in der Regel ohne Teichwanne oder Folie aus. Verdichtete Erde bildet einen natürlichen Auslaufschutz. Allerdings sollte auch bei solchen Teichen auf zusätzliche Erde verzichtet werden. Der Grund dafür ist, dass Pflanzerde oft überdurchschnittlich viele Nährstoffe beinhaltet. Selbst Naturteiche können diesen Überschuss an Nährstoffen nicht ausgleichen. Hier wird ebenfalls wieder Kies oder Tongranulat zum Bepflanzen verwendet.

Bei Naturteichen besteht allerdings die Möglichkeit die Teichpflanzen, die sich vor allem im Bereich der Sumpfzone befinden, direkt einzupflanzen. Schwimmende Wasserpflanzen, wie Seerosen sollten allerdings ebenfalls wieder in Teichpflanzkörbe eingepflanzt werden.