Nach der Winterpause schlägt manch ein Hobbygärtner die Hände über dem Kopf zusammen und überlegt, wie sich die Winterschäden am geliebten Rasen beseitigen lassen. Besonders gut gelingt das, wenn bereits im Herbst und einsetzenden Winter richtig gepflegt wird. So werden Winterschäden bestmöglich vermieden. Essentiell hierfür ist ein letzter Rasenschnitt vor Eintritt der Winterruhe.
Letzter Rasenschnitt – das gilt es zu beachten
Vorweggenommen, gibt es nicht den einen universellen Zeitpunkt, wann ein letzter Rasenschnitt umzusetzen ist – schon gar nicht mit einem konkreten Datum. Stattdessen ergibt sich die richtige Zeit durch verschiedene Rahmenbedingungen. Diese stellen einerseits sicher, dass der Rasen nach dem letzten Schnitt nicht mehr wächst. Denn ansonsten ist der erhoffte Effekt für die Überwinterung dahin. Andererseits müssen aber auch aus technischer Sicht die Gegebenheiten so sein, dass durch das Mähen nicht mehr kaputt gemacht wird, als an positiven Effekten erzielt wird.
Die Temperatur
Da sich das Rasenwachstum vor allem an den Temperaturen orientiert, wird aus dieser Perspektive die Temperaturentwicklung zum Anzeiger für den richtigen Zeitpunkt:
- Sinkende Tagtemperaturen in den einstelligen Bereich
- Nachttemperaturen bis an die Frostgrenze absinkend
- Noch kein regelmäßiger Nacht- oder gar Dauerfrost
Der Boden
Damit mit dem Rasenmäher keine Schäden an der Grasnarbe hervorgerufen werden, sollte das Mähen bei ausreichender Trockenheit erfolgen. Der Boden darf feucht, aber nicht nass sein. Gerade kühle und stark durchnässte Böden neigen dazu, bei Belastung stark zu verdichten. Die Folge wäre eine schlechtere Belüftung und Versorgung der Rasenwurzeln.
Das Wetter
Außerdem sollte auch das Wetter mitspielen, damit Ihr letzter Mähvorgang ein Erfolg wird:
- Kein Regen wegen Verkleben und Niederliegen der Grashalme durch Nässe
- Keine Intensive Sonne, andernfalls starke Trocknung der Schnittflächen und höhere Anfälligkeit für Krankheiten, Pilze etc.
- Kein Frost, da Regeneration der Schnittstellen ansonsten nicht möglich
Tipps für einen erfolgreichen letzten Schnitt
Neben dem richtigen Zeitpunkt sollten Sie außerdem einige Dinge beachten. So erfolgt der letzte Rasenschnitt besonders schonend und der gewünschte Effekt tritt auch tatsächlich über die Wintermonate ein:
Das Werkzeug
- Hohe Drehzahl des Rasenmähers
- Scharfe Messer einsetzen, da ansonsten kein sauberer Schnitt
- Schnitthöhe 40 bis maximal 50 Millimeter, so dass Halme aufrecht stehen und durch Schnee etc. nicht niedergedrückt werden (liegend erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten, wie Pilze etc.)
Das Schnittgut
Beseitigen Sie das Schnittgut unmittelbar nach dem Rasenschnitt. Bleibt es auf der Rasenfläche, wird die Belüftung beeinträchtigt. In der Folge können sich hier Pilze, Fäulnisbakterien und Krankheitserreger einnisten und stark vermehren. Diesem Befall hat der Rasen in der Winterruhe nur wenig entgegenzusetzen.
Dünger
Obwohl der Rasen im Herbst und einsetzenden Winter sein Wachstum vorübergehend einstellt, sollten Sie ihn zum Jahresausklang nochmals mit einer extra Portion Nährstoffe verwöhnen. So kann er vor der Ruhephase Kraft sammeln und optimal gestärkt in die Winterruhe gehen:
- Gut geeignet: Universal-Rasendünger
- Achtung: Keine Langzeitdünger, da Eintritt in den Boden vor Winter nicht mehr gewährleistet
- Düngergabe rund 4 Wochen vor letztem Rasenschnitt optimal, daher Ende September guter Zeitpunkt
- Unmittelbar nach Düngergabe Rasenschnitte aussetzen, bis Düngerkörner aufgelöst sind