Ein Wohnraum ohne grüne Zimmerpflanzen? Möglich, aber nicht effektiv. Pflanzen gehören zum Interieur wie das Mobiliar. Manche Sorten bereichern das Büro oder die Wohnung nicht nur optisch, sondern besitzen auch praktischen Nutzen. Zum Beispiel macht ihre Eigenschaft, das Raumklima oder die Luftfeuchtigkeit positiv zu beeinflussen, diese Pflanzen zu einem unverzichtbaren Einrichtungsgegenstand. Welche Arten sich besonders empfehlen und unter welchen Bedingungen sie sich am wohlsten fühlen, verrät dieser Ratgeber.
Aloe Vera
- Standort: sonnig und warm
- Gießen: geringer Wasserbedarf
- Wuchshöhe: ca. 25 cm
Die zu den Liliengewächsen gehörende Aloe Vera ist die ideale Einsteiger Pflanze. Da ihre dickfleischigen Blätter ausreichend Wasser speichern, muss der Gärtner sie nur selten gießen. Auch bei der restlichen Pflege kann er nur wenig falsch machen. Umso beeindruckender ist die Optik dieser exotischen Zimmerpflanzen. Zwar ist die reine Aloe Vera mit ihrer roten Blüte eine wahre Rarität, die im Handel häufig vertriebene Sorte steht ihr in Sachen Schönheit aber um nichts nach. Hier schmückt eine orangefarbene Blüte das stachelige, grau-grüne Laub, welches manchmal durch mit ein paar Sprenkeln übersät ist. Ob auf der Fensterbank oder im Wintergarten, die geringe Wuchshöhe der Aloe Vera eignet sich selbst für Wohnungen oder Büroräume mit wenigen Platzkapazitäten.
Bambuspalme (Chamaedorea seifrizii)
- Standort: sonnig oder schattig, ideal für die Fensterbank oder Wintergärten
- Gießen: je nach Standort mäßig bis viel
- Wuchshöhe: bis zu 3 m
Die Bambuspalme gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt. Vor allem begeistert ihre Optik mit dem dunkelgrünen Stamm, den helle Ringe zieren. Diesem Merkmal verdankt das mittelamerikanische Gewächs auch seinem Namen. Da Chamaedorea Seifrizii sich mit nahezu jedem Standort genügsam zeigt, eignet sie sich ideal für eine leere Zimmerecke, in der es anderen Pflanzen zu dunkel wäre. Aber auch direktes Sonnenlicht kann ihr nichts anhaben. Perfekte Voraussetzungen also für den Wintergarten, in dem es im Sommer oft stickig wird. Hier reguliert die Bambuspalme die Luftfeuchtigkeit.
Bogenhanf (Sansevieria trifasciata)
- Standort: hell, auch für direkte Sonne geeignet
- Gießen: wenig
- Wuchshöhe: sortenabhängig, meistens bis zu 1 m
Obwohl der Bogenhanf optisch an eine Sukkulente erinnert, gehören die Zimmerpflanzen zu den Spargelgewächsen. Der Volksmund bezeichnet die aufrecht wachsenden Pflanzen auch als Schwiegermutter- oder Schlangenzungen. Ein Vergleich, der auf die bissige Zunge dieser ungeliebten Verwandten anspielen soll. Dabei ist der Bogenhanf eigentlich ein sehr lohnenswerter Mitbewohner. Seine öligen Blätter speichern nicht nur Wasser, sodass sich die Pflege als ausgesprochen einfach erweist, sie geben auch viel Feuchtigkeit an die Umgebung ab und sorgen auf diese Weise für mehr Luftfeuchtigkeit.
Chrysanthemen (Chrysanthemum morifolium)
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Gießen: mittlerer Wasserbedarf
- Wuchshöhe: 20 bis 50 cm
Chrysanthemen sind die perfekten Zimmerpflanzen für alle, die Farbe in die Wohnung bringen möchten. Die wenigsten Menschen wissen jedoch, dass die bunt blühenden Blumen gleich im doppelten Sinne für Frische sorgen. Die Pflanzen sind in der Lage, verschiedene Giftstoffe aus der Luft zu filtern und so das Raumklima zu verbessern. Nur Tierbesitzer sollten sich in Acht nehmen, Vierbeiner können sich an den Blumen vergiften.
Tipp: Indem der Gärtner regelmäßig bereits verblühte Triebe entfernt, verlängert er die Blütezeit seiner Chrysanthemen.
Drachenbaum (Dracaena)
- Standort: viel Licht, aber keine pralle Sonne
- Gießen: Substrat stets feucht halten
- Wuchshöhe: bis zu 1,5 m
Eigentlich ist der Drachenbaum gar kein Baum, sondern besitzt optische Ähnlichkeiten mit einer kleinen Palme. Ein anmutender Exot, der nachweislich das Raumklima verbessert. Besonders ansehnlich und praktisch ist der Kanarische Drachenbaum (Dracanea Draco). Er besticht mit seinem blutroten Herz, das Botaniker als Drachenblut bezeichnen. Dieser Teil der Pflanze dient noch heute der Farbstoffgewinnung. Ziemlich paradox im Anbetracht, dass der Drachenbaum Schadstoffe aus Wandfarben und Tapeten aufnimmt und umwandelt.
Einblatt (Spathiphyllum)
- Standort: halbschattig bis schattig
- Gießen: mittlerer Wasserbedarf
- Wuchshöhe: 40 bis 60 cm
Das Einblatt ist als Raumklima fördernde Pflanze in der Wohnung alles andere als einfältig. Das beweisen allein die zahlreichen Synonyme des tropischen Gewächses, das auch als Blattfahne, Friedenslilie oder Scheidenblatt bekannt ist. Die Bezeichnungen spiegeln deutlich das Aussehen der Pflanzen wider. Das einzige Blatt, welches im Sommer eine meist weiße Blüte ziert, glänzt in einem ansehnlichen dunkelgrün und behält das ganze Jahr über seine Farbe. Beliebt sind die Zimmerpflanzen unter anderem aufgrund ihrer Pflegeleichtigkeit. Außerdem absorbieren sie chemische Stoffe, die Schmutzpartikel aus der Luft filtern und somit für eine frische Atmosphäre sorgen.
Gemeiner Efeu (Hedera Helix)
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Gießen: toleriert auch trockenes Substrat
- Wuchshöhe: 2,5 bis 5 m
Gutes kommt bekanntlich aus der Heimat. Der beste Beweis dafür ist der bekannte Efeu. Etwas ungewohnt ist hingegen, ihn wie Zimmerpflanzen zu kultivieren, kennen viele die rankenden Pflanze doch eher als Begrünung von Mauern oder Zäunen. Allerdings gehört der Efeu zu den anspruchslosesten Pflanzen überhaupt und filtert viele Schadstoffe aus der Luft. Zwar muss der Gärtner seine Triebe in geschlossenen Räumen regelmäßig kurz halten, doch dank der hohen Schnitttoleranz sollte das kein Problem sein. Bis zur Fruchtbildung muss sich der Gärtner allerdings viele Jahre gedulden. Die blauen Kügelchen erscheinen erst im hohen Alter, begleitet von einer eindrucksvollen Gelbfärbung der Blätter.
Goldene Efeutute (Epipremnum aureum)
- Standort: halbschattig
- Gießen: abhängig von Größe der Pflanzen
- Wuchshöhe: 2 bis 3 m
Wenn es darum geht, das Raumklima oder die Luftfeuchtigkeit zu verbessern, ist die Goldene Efeutute ein wahres Allroundtalent unter den Zimmerpflanzen. In ihrer Heimat, den australischen oder asiatischen Subtropen, wächst das Ahornstabgewächs zum Teil 20 Meter hoch. An einen Moosstab gebunden, eignet es sich jedoch ideal zur Verbesserung der Luftverhältnisse. Zudem neutralisiert die Efeutute Gerüche, weshalb Besitzer sie gerne in der Küche platzieren. Aber nicht nur Menschen profitieren von einem besseren Raumklima und mehr Luftfeuchtigkeit durch Pflanzen. Die anspruchslosen Pflanzen gedeihen auch unter Wasser und reinigen im Aquarium das Süßwasser zum Wohle der Fische.
Grünlilie (Chlorophytum comosum)
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Gießen: mäßig und regelmäßig
- Wuchshöhe: 30 bis 40 cm
Die Grünlilie ist besonders anspruchslos und daher häufig in Büroräumen anzutreffen. Aufgrund dessen ist sie auch als Beamtengras bekannt. Ursprünglich stammt die effektive Pflanze aus Südafrika. Nennenswert ist vor allem ihre Eigenschaft, das Raumklima zu verbessern. Verantwortlich für schlechte Luft in Wohnräumen ist in erster Linie das Gas Formaldehyd. Überreifes Obst, Holzmöbel, Desinfektionsspray oder auch Zigaretten sondern den Schadstoff an die Luft ab. Die Grünlilie filtert die Schwebstoffe und sorgt für angenehme Frische.
Zwergdattelpalme (Phoenix roebelenii)
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Gießen: hoher Wasserbedarf
- Wuchshöhe: 60 bis 80 cm
Die Zwergdattelpalme besticht mit mehreren Vorzügen. Zum einen wäre da der Stamm mit interessanter Musterung, auf dem erst aufrecht wachsende später überhängende Wedel wachsen. Diese sind im Gegensatz zu derer anderer Palmenarten erfreulich weich, sodass niemand befürchten muss, sich beim Wohnungsputz zu stechen. Trotz ihrer tropischen Herkunft aus Laos beziehungsweise Vietnam zeigt sich Phoenix roebelenii überraschend kältetolerant. Über ihre großen Blätter gibt die Palme viel Feuchtigkeit ab und erhöht somit die Luftfeuchtigkeit.
Zyperngras (Cyperus)
- Standort: hell, warm und feucht, aber keine pralle Sonne
- Gießen: viel
- Wuchshöhe: bis zu 1 m
Das Zyperngras ist eine Zimmerpflanze, die sowohl Mensch und Tier viel Freude bereitet. In erster Linie hat es sich als Nahrungsergänzungsmittel für Katzen einen Namen gemacht, da es unter anderem wertvolle Folsäure enthält. Die Stubentiger sind erfahrungsgemäß ganz verrückt nach dem Geschmack. Menschen profitieren nicht nur von der Verbesserung der Luftfeuchtigkeit und des Raumklimas, sondern erfreuen sich auch an einer anspruchslosen Pflanze, die sich vor allem für Einsteiger eignet. Zypergras lässt sich mit nur wenig Aufwand vermehren und bietet unerfahrenen Gärtnern auf diese Weise die Gelegenheit, sich mit ihrem neuen Hobby vertraut zu machen.