Regenfässer miteinander zu verbinden ist praktisch und spart nicht nur Kosten, sondern schont auch die Umwelt. Denn so verbraucht man weniger Leitungswasser und somit muss auch weniger geklärt werden. Doch wie funktioniert es?
Methoden und Möglichkeiten
Grundlegend finden sich drei Möglichkeiten, um zwei Regenfässer miteinander zu verbinden. Bei diesen handelt es sich um:
- Wasser pumpen
- ansaugen durch einen Schlauch
- Regentonnenverbinder
- Verbindung durch einen fixierten Schlauch oder ein Rohr
Jede Methode bringt Vorzüge und Nachteile mit sich. Die drehen sich sowohl um den Aufwand und die Kosten, eröffnen aber auch mehrere Möglichkeiten. Sie sollten daher passend auf die Gegebenheiten des Gartens abgestimmt und ausgewählt werden.
Pumpen
Ist eine Tonne zu voll, ist diese in der Regel auch zu schwer, um sie anzuheben und das Wasser in ein anderes Regenfass umzufüllen. Besteht keine feste Verbindung zwischen den Regentonnen, gibt es zwei Möglichkeiten das Wasser umzuleiten. Über eine Pumpe kann es gezielt von einer Regentonne in eine andere geleitet werden.
Der Vorteil hierbei ist, dass das Umfüllen sehr schnell erfolgt und gezielt stattfinden kann. Mit einer entsprechenden Pumpe kann zudem direkt der Garten bewässert werden. Bei den Nachteilen handelt es sich um:
- einen vergleichsweise hohen Preis für die Anschaffung
- keine permanente Verbindung der Regenfässer
- wiederholter Aufwand
Ansaugen
Die zweite Möglichkeit ist das Ansaugen über einen Schlauch. Die Methode ist einfach und kostengünstig, wie die folgende Anleitung zeigt:
- Ein Gummischlauch – beispielsweise ein alter Gartenschlauch – wird auf die passende Länge zugeschnitten. Er sollte lang genug sein, um wenigstens bis zur Hälfte des vollen Regenfasses zu reichen. Zudem sollte er gründlich gereinigt werden.
- Ein Ende des Schlauchs wird in die volle Regentonne gehalten. Das andere Ende sollte sehr sauber sein, da man es zum Ansaugen verwendet. Ideal ist es daher, wenn man es zuvor desinfiziert.
- Das freie Schlauchende an den Mund gehalten und zum Ansaugen wie bei einem Trinkhalm Sog aufbauen.
- Sobald sich das Wasser in den Schlauch bewegt und über den höchsten Punkt der Schlauchbiegung hinaus bewegt hat, muss man das Saugen sofort einstellen. Das Wasser würde sonst in den Mund gelangen.
Durch den Sog läuft das Wasser solange in das leere Regenfass, bis sich der Wasserstand in beiden Tonnen annähernd angeglichen hat. Der Vorteil dieser Methode ist es, dass Aufwand und Kosten ausgesprochen gering sind. Ein Nachteil ist, dass zum einen das Regenwasser in den Mund gelangen kann. Zum anderen muss das Umfüllen des Wassers immer wieder von Hand in Gang gesetzt werden.
Regentonnenverbinder
Bei einem Regentonnenverbinder handelt es sich um eine dauerhafte und sichere Leitung zwischen den zwei Regenfässern. Ein vollständiges Set ist praktisch aber auch vergleichsweise preisintensiv. Mit Kosten von 150 bis 200 Euro muss man rechnen. Dafür sind jedoch in der Regel auch alle Teile und Werkzeuge enthalten, die man für die Installation an der Regentonne benötigt.
Die Anleitung zur Installation wird für gewöhnlich von dem Hersteller bereitgestellt. Die folgende Schritt für Schritt Erklärung kann jedoch ebenfalls helfen:
- In beiden Fässern wird jeweils ein Loch in der Größe der Schaubverbindung gebohrt beziehungsweise ausgeschnitten. In vielen Sets ist das dafür notwendige Werkzeug bereits enthalten. Ist dies nicht der Fall, muss ein sogenannter Lochschneider oder Kreisschneider mit passendem Durchmesser zusätzlich erworben werden.
- Die Verbindungsmuttern werden innen und außen an jedem Fass angebracht. Dabei ist auf ein festes Schrauben zu achten, sodass eine verlässliche Abdichtung entsteht.
- Der Verbindungsschlauch wird in beide Fässer durch die Muttern eingeführt. Für gewöhnlich müssen zusätzlich Dichtungen angebracht werden.
Die Regentonnenverbindung ist sehr einfach anzubringen und eignet sich daher auch gut für alle, die handwerklich nur wenig Erfahrung haben.
Verbindung durch Schlauch
Eine Verbindung mit einem fixierten Gummischlauch oder alternativ einem Rohr kann man auch improvisieren. Ein fertiges Regenverbinder-Set ist nicht erforderlich. Bei der improvisierten Verbindung wird die folgt vorgegangen:
- Mit einem Lochschneider in jedes Fass ein Loch mit dem Durchmesser des Schlauches schneiden.
- Einen zugeschnittenen Schlauch in beide Löcher einführen.
- Der Übergang zwischen den ausgeschnitten Löchern und dem jeweiligen Schlauchende sollte mit Silikon geschlossen werden.
Oben oder unten?
Wenn man zwei Regenfässer miteinander verbindet, muss man natürlich auch auf die Höhe der Anbringung achten. Doch wo wird der Anschluss am besten angebracht? Sowohl eine Verbindung der Regentonnen im oberen Bereich als auch im unteren Bereich der Regentonnen haben ihre Vorzüge und Nachteile.
Werden Schlauch, Regentonnenverbindung oder Rohr im oberen Bereich angebracht, ist:
- der Zulauf einfach zu erreichen und zu reinigen
- die erste Tonne nach starkem Regen gut gefüllt und die Entnahme fällt leicht
- die Verbindung ist vergleichsweise sicher vor Frost
Der Nachteil ist allerdings, dass zumindest die erste Tonne dadurch so lange voll bleibt, bis der korrekte Füllstand erreicht ist. Dadurch wird das Regenfass anfälliger für Frostschäden.
Wer die Regenfässer im unteren Bereich miteinander verbinden möchte, hat diese Vorteile. Darunter:
- schnellerer Überlauf in alle Fässer
- gleichmäßige Verteilung des Wassers und dadurch geringere Anfälligkeit für Frost bei den Fässern
- geringere Schadensanfälligkeit (ausgenommen Frost)
Die Nachteile sind allerdings, dass die Regentonnen vollständig leer sein müssen, wenn das Verbinden erfolgt. Zudem sind die Regentonnenverbinder anfälliger für Frostschäden, da sie sich in direkter Nähe zum Boden befinden. Eine Isolation der Fässer kann hier jedoch Abhilfe schaffen.