Waldreben – oder auch Clematis – sind beliebte Kletterpflanzen fürs Freiland und für den Kübel. Damit ihre schönen Blüten besonders gut zur Geltung kommen, brauchen die Pflanzen einen passenden Standort sowie den richtigen Boden.
Der ideale Standort
Die Waldrebe (Clematis) begeistert Gärtner wegen ihrer schönen Blüten und der üppigen Wuchsfreude. Am passenden Platz überwuchert die dicht beblätterte Pflanze ihre Stütze oft vollständig mit windenden Stämmen. Die Ursprungsarten wie die bei uns heimische Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba) sind wild in den Laub- und Mischwäldern Mittel- und Südeuropas zu finden. Hier wachsen sie an den Bäumen empor zum Sonnenlicht. Deshalb ist grundsätzlich auch im Garten ein Standort für die Clematis ideal, der diesen Anforderungen entspricht:
- sonnig bis halbschattig
- keine pralle Mittagssonne
- oberen Bereich möglichst hell halten
- „Fuß“ (d. h. Wurzelbereich und untere Triebe) beschattet
- geschützt vor Regen und Wind
Pflanzen Sie die Waldrebe also am besten an einen Platz, der eher schattig gelegen ist und trotzdem ausreichend Licht bietet. Ideal sind beispielsweise nach Westen oder Osten ausgerichtete Hauswände bzw. Mauern oder ein in der Nähe von höheren, schattenspendenden Gehölzen aufgestelltes Spalier.
Sonnenverträglichkeit sortenabhängig
Jetzt wird es allerdings etwas komplizierter, denn die verschiedenen Arten und Sorten der Waldrebe haben in puncto Licht teils ganz andere Ansprüche. So manche modernde Hybridzüchtung möchte beispielsweise von der althergebrachten Regel „Kopf sonnig, Fuß schattig“ nichts mehr wissen und bevorzugt einen sonnigen Platz im Garten. Damit Sie also für jede Clematisart den passenden Pflanzort finden, haben wir die Ansprüche der beliebtesten Sortengruppen für Sie zusammengefasst:
- Großblütige Clematishybriden: einmalblühende Sommerblüher-Sorten bevorzugen Halbschatten, vertragen sehr gut sonnige Standorte
- Großblütige Clematishybriden: zweimal blühende Sorten sind hingegen gut schattenverträglich, vor allem die weißen und anderen hellblütigen Varietäten
- Frühblühende (atragene) Sorten: Alpen-Waldrebe (C. alpina), Berg-Waldrebe (C. montana) und Blaue Waldrebe (C. macropetala) brauchen Schatten
- Staudenclematis (v. a. C. integrifolia): vertragen Sonne, gute Rosenbegleiter
- Italienische Waldrebe (Clematis viticella): sehr gut sonnenverträglich, wächst aber auch im Schatten
- Clematis texensis und C. viorna: brauchen einen möglichst sonnigen Standort
- Gewöhnliche Waldrebe (C. vitalba): heimische Art, besonders robust verträgt alle Standorte gleichermaßen sehr gut
Optimale Bodenzusammensetzung
Da die Waldrebe eine in Laub- und Mischwäldern heimische Pflanze ist, benötigt sie auch einen entsprechenden Boden:
- nährstoffreich
- humos
- locker und tiefgründig
- sehr gut wasserdurchlässig
- darf nicht zu Staunässe neigen
- pH-Wert um 6
Maßnahmen bei ungeeignetem Standort
Sie haben schon eine Waldrebe im Garten, die aber nicht so richtig gedeihen will? Dann könnte der Standort für die Ansprüche der Clematis nicht passend sein. Wenn es der Pflanze zu sonnig ist (dann bilden sich die Blüten nicht richtig aus und die Blätter bleiben blass), müssen Sie nicht gleich einen Standortwechsel vornehmen. Stattdessen helfen auch diese Maßnahmen:
- „Fuß“ der Waldrebe beschatten
- beispielsweise mit dem Vorpflanzen von Stauden oder niedrigen Sträuchern
- diese sollten nicht höher als ca. 50 bis 80 Zentimeter sein
- ausreichend Pflanzabstand zur Waldrebe lassen
- geeignete Arten: Storchschnabel, Glockenblumen, Zwergspiere, Katzenminze, Frauenmantel, Immergrün
- Wurzelbereich leicht feucht halten (Staunässe vermeiden!)
- Wurzelbereich mulchen (z. B. Rindenmulch)
Hingegen ist ein Standortwechsel bei ausgepflanzten Clematis im Freiland angebracht, wenn sich die Bedingungen dort nachteilig ändern oder der Boden wenig optimal ist. Müssen Sie beispielsweise aufgrund von trockenem Untergrund häufig gießen, so kann die Pflanze unter Umständen mit der Zeit leiden – etwa, wenn Sie das Wässern nicht rechtzeitig bewältigen. In diesem Fall sind Trockenschäden (welke, gelblich verfärbte Blätter und Triebe) die Folge. Ein Umsetzen ist in der Regel auch bei älteren Waldreben problemlos möglich, bilden die Pflanzen doch große, breite Wurzelballen mit vielen Feinwurzeln aus.