Algen im Teich verunreinigen das Wasser und werden aufgrund der großflächigen Vermehrung schnell zur Plage. Glücklicherweise können Gärtner dank effektiver Hausmittel auf chemische Produkte verzichten, um das Gewässer wieder klar zu bekommen.
Wenn Algen zum Problem werden
Obgleich Algenpflanzen keinen guten Ruf genießen, sind einige Arten harmlos für das Gewässer, in dem sie leben. Als Teil des Ökosystems sind sie sogar ein Indiz für ein ausbalanciertes Nährstoff Gleichgewicht. Das Vorkommen mancher Arten ist demnach vollkommen unbedenklich und lässt sich ohnehin nicht verhindern. Nimmt die Population jedoch Überhand, mindert der Algenwuchs nicht nur die optische Erscheinung des Teiches, sondern verhindert auch, dass Fische in der Wasseranlage leben können. Wenn sich der Algenbestand nämlich auf natürliche Weise zersetzt, entsteht Stickstoff, der anderen Lebewesen schadet.
Noch schädlich für Teichpflanzen und -Bewohner ist jedoch, wenn Gärtner Pestizide anwenden, um dem Algenwuchs entgegen zu wirken.
Ursachen für eine starke Algenpopulation
- Übergewicht an Nährstoffen
- ungünstige Witterung
- Standort in praller Sonne
- lange Hitzeperioden
- zu hohe Wassertemperaturen
- chemische Wasserverschmutzungen (z.B. durch Nitrate oder Phosphate)
- natürliche Wasserverschmutzung durch Erde (durch Regengüsse vom Ufer abgetragen)
- zu hoher Fischbestand
- Fischkot und Futterreste
Hausmittel gegen Algenwuchs im Gartenteich
Selbstverständlich ist es möglich, die Algenfäden manuell mit einem Kescher aus dem Teich zu fischen. Da diese Arbeit jedoch sehr mühsam ist und zudem nicht garantiert ist, dass der vollständige Bestand entfernt wird, sind Hausmittel eine hilfreiche Unterstützung bei der Bekämpfung. Nach der Zugabe ins Teichwasser können Gärtner die Natur (unter steter Kontrolle) sich selbst überlassen. Andere Wasserpflanzen nehmen von den hier vorgestellten Mitteln keinen Schaden.
Eiche und Torf für den idealen pH-Wert
Algen fühlen sich in leicht alkalischem Wasser wohl. Stellen Gärtner bei regemäßiger Kontrolle einen zu hohen pH-Wert fest, helfen Torf oder Eiche gegen die daraus resultierende Algenbildung.
- pH-Wert regelmäßig kontrollieren
- Jutebeutel mit Torf füllen und gut zuschnüren
- ins Wasser legen und am Ufer befestigen
- pH-Wert weiterhin prüfen
- Torfinhalt monatlich erneuern
- alternativ einen Eichenast auf den Grund legen
- vor der Zersetzung entfernen
Das Eichenholz enthält Gerbsäure, die ins Teichwasser übergehen und den pH-Wert senken. Für Fische sind diese Säuren ungefährlich.
Konkurrierende Pflanzen
Starker Algenwuchs deutet auf ein Nährstoffungleichgewicht des Teichwassers hin. Je mehr erwünschte Teichpflanzen im Wasser gedeihen, umso weniger Nährstoffe stehen den Algen zur Verfügung. Andersherum raubt eine große Algenpopulation den wenigen Wasserpflanzen die Nahrung.
Zudem beschatten Seerosen oder Schilf die Wasseroberfläche. Da sich die meisten Algenarten bei direkter Sonneneinstrahlung entwickeln, ist eine umfassende Teichbepflanzung gleich doppelt wirksam.
Folgende Arten haben sich bewährt, um den Teich wieder klar zu bekommen:
- Blutweiderich (Wasserpflanze)
- Wasserhyazinthen (Wasserpflanze)
- Schwertlilien (Wasserpflanze)
- Rohrkolben (Uferpflanze)
- Wasserbinse (Uferpflanze)
- Pfeilkraut (Uferpflanze)
- Seerosen (Schwimmpflanze)
- Froschbiss (Schwimmpflanze)
- Lotos (Schwimmpflanze)
- Seekannen (Schwimmpflanze)
Eine üppige Bepflanzung ist allein leider nicht ausreichend. Pumpen und Filter zur Klärung der Wasserqualität sind indes dringend erforderlich. Auch diese besitzen doppelten Nutzen, indem sie die Wasseroberfläche in Bewegung setzen und den Algenwuchs auf diese Weise behindern. Obendrein filtern die Geräte Rückstände von Fischfutter aus dem Teich. Ebenfalls empfehlen Experten in der Zeit im Winter einen Phosphatbinder in den Filter zu integrieren. Das Mittel entzieht den Algen die Nährstoffe und ist im Handel erhältlich.
Milch nur im Notfall anwenden
Zwar wirkt die Milchsäure dem Algenwachstum entgegen, indem sie den pH-Wert senkt, jedoch belastet sie gleichermaßen das Gleichgewicht des gesamten Ökosystems. Außerdem trübt sie das Wasser in einen unansehnlichen Zustand. Aus diesem Grund sei das Lebensmittel hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Wer dennoch einen Versuch wagen möchte, sollte das Hausmittel im Verhältnis von 1:2500 stark mit Wasser verdünnen.
Beschattung
Wie bereits angedeutet, sind Teiche in sonniger Lage sehr anfällig für Algenbefall. Wenn sich der Standort in der prallen Sonne nicht vermeiden lässt, sollten Gärtner mit einem Sonnensegel für Schatten sorgen.
Hochwachsende Uferbepflanzung oder ein gespanntes Sonnensegel sind gleichermaßen wirksam. Bäume eignen sich hingegen nicht als Schattenspender. Das herabfallende Laub macht nicht nur Arbeit, sondern fördert den Algenwuchs zudem durch Wasserverschmutzung. Welkes Laub dient den unerwünschten Wasserpflanzen als ideale Nährstoffquelle.
Bodenbelag austauschen
Meist sind es kleine Maßnahmen, die große Änderungen hervorrufen. Ein beliebter Fehler ist die Verwendung heller Kieselsteine auf dem Grund. Diese sehen zwar schön aus, gefallen aber auch Blaualgen sehr gut. Um dem Wachstum vorzubeugen, sollten sie gegen dunkle Steine ausgetauscht werden.