Ursprünglich stammen Tomatenpflanzen aus Südamerika und sind daher wärmeliebend. Doch in unseren Breiten kann es sogar im Sommer frostig werden. Wir erklären, wie Sie Tomaten effektiv vor Frost schützen.
Freilandtomaten mit Haube schützen
Besonders gefährdet sind bei frostiger Witterung Tomatenpflanzen (Solanum lycopersicum), die im Freiland wachsen. Achten Sie daher auf die Wettervorhersage, um auf einen Kälteeinbruch vorbereitet zu sein.
Ist eine Kältefront im Anmarsch, schützen Sie Ihre empfindlichen Gewächse mit einer Tomatenhaube. Diese transparente Kunststofffolie ist über die Pflanze zu stülpen und an der Rankhilfe zu befestigen. Nutzen Sie zum Schutz keine Plastiktüten aus dem Supermarkt, denn die Tomatenfolien sind extra für diesen Einsatzbereich konzipiert:
- mikroskopische Lüftungsöffnungen, um Feuchtigkeitsstau zu vermeiden
- mitwachsend, dehnt sich aus, wenn die Pflanze wächst
- UV-resistent und nimmt unter Sonneneinstrahlung keine Schäden
Freilandtomaten mit Folientunnel schützen
Falls es sich nicht um ein paar Einzelpflanzen, sondern um eine kleine Tomatenplantage handelt, ist ein mobiles Gewächshaus bei einer Kältewelle eine Hilfe. Eine der unkompliziertesten und preisgünstigen Varianten ist ein Folien- oder Vliestunnel. Dieser lässt sich mit wenigen Handgriffen über dem Beet spannen und kann den Tomaten sogar einen dauerhaften Schutz vor Frost und Regen geben. Spezialfolien lassen das Sonnenlicht durch, sind unempfindlich gegenüber den UV-Strahlen und dem Wind.
Frostwächter verwenden
Ein unbeheiztes Gewächshaus bietet den sensiblen Gewächsen keinen zuverlässigen Kälteschutz. Droht Nachtfrost, sind Tomaten gefährdet. Vor Frost schützen Sie die Pflanzen mit einer speziellen Gewächshausheizung oder mit einem handelsüblichen Frostwächter.
Achten Sie beim Kauf eines Frostwächters auf folgende Merkmale:
- Thermostat, um die minimale Temperatur einzustellen, bei welcher die Heizung anspringt
- Hohen Schutzfaktor IPX4 oder noch höher, der eine Resistenz gegenüber eindringender Feuchtigkeit garantiert
- Handgriff für einfache Handhabung
Der Frostwächter soll keinen Sauerstoff verbrauchen, um der Erstickungsgefahr vorzubeugen und die Pflanzenatmung nicht zu gefährden. Stellen Sie das Gerät an eine ebene, stabile und hitzeresistente Oberfläche.
Mist als Frostschutz für Tomaten
Eine weitere, umweltkonforme und kostengünstige Möglichkeit, das Gewächshaus zu beheizen und Tomaten vor Frost zu schützen, ist Pferdemist. Die durch Fermentierung freigewordene Wärme kommt den Tomaten zugute und schützt die Pflanzen vor Frostschäden.
Je nach Größe des Gewächshauses heben Sie ein oder mehrere Löcher in der Nähe der Pflanzen aus und füllen diese mit dem Mist. Wichtig ist, dass der Pferdedung nicht in direkten Kontakt mit Wurzeln kommt, da diese wegen der Hitzeentwicklung verbrennen können.
Tomaten mobil machen
Die Tomatenpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse bewahren Sie vor einem Kälteeinbruch durch das Verlagern in die Innenräume. Bei niedrigen Temperaturen, bei Frostgefahr, Hagel oder Dauerregen gehören die Kübel und Töpfe in einen beheizten Wintergarten, ein Gewächshaus oder aber in die Wohnung. Damit der Transport der schweren Gefäße leichter fällt, empfehlen wir mobile Unterständer mit Rollen.
Häufig gestellte Fragen
Ein warmer, sonniger, wind- und regengeschützter Ort bei Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad Celsius lässt optimale Bedingungen für die Tomatenpflanzen entstehen. Temperaturen unter 10 und über 30 Grad Celsius sorgen bei den Tomatenpflanzen für Stress.
Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, wo sich die Frostschäden befinden. Wenn die Wurzel und der wurzelnahe Bereich erfroren sind, wird die Pflanze absterben. Sind nur die oberen Triebe beschädigt, sind diese zu entsorgen, die Pflanze können Sie noch retten.
Grundsätzlich können Sie die Früchte verzehren, diese werden durch den Frost nicht giftig. Der Geschmack leidet dagegen stark: Eine gefrostete Tomate schmeckt wässrig und fade.
Bei der Anzucht der Tomatenpflanzen ist eine langsame Angewöhnung an die Außentemperaturen notwendig. Trotz des Abhärtens bleiben die südamerikanischen Gewächse frostempfindlich.
Ein kleines Gewächshaus lässt sich mit Kerzenlicht in einer frostigen Nacht aufwärmen. Um der Brandgefahr vorzubeugen, sind Stumpenkerzen in volumenstarke Glasbehälter zu stellen. Alternativ können Sie Grablichter nutzen.