Der Feigenbaum (Ficus carica) zählt zu den ältesten domestizierten Nutzpflanzen. Manchmal wird er von Schädlingen heimgesucht. Hier erfahren Sie, welche das sind und wie sie sich bekämpfen lassen.
Blattläuse
Blattläuse (Aphidoidea) sind maximal 7 Millimeter groß. Sie gibt es in vielen Farben, zum Beispiel grün, schwarzbraun oder rotbraun. Manche Tiere können sogar ihre Farbe von Grün nach Rot wechseln, wenn sie von einem speziellen Bakterium befallen sind.
Schadbild
- verkümmerte Triebspitzen
- gelbe Flecken an den Blättern
- verkümmerter Wuchs der Pflanze
- schwarze Verfärbung an manchen Blättern
- eingerollte und gekräuselte Blätter
- abgestreifte weiße Häute der Läuse auf Blättern
- verkrüppelte Blätter
- Blattläuse auf frisch ausgetriebenen Blättern und weichen Triebspitzen
Ursachen
- zu dunkler Standort
- Krankheiten
- Überdüngung
- Wasserunterversorgung
- fehlende Nährstoffe
Bekämpfung
Natürliche Fressfeinde
Blattläuse lassen sich gut mit natürlichen Fressfeinden bekämpfen. Dazu gehören:
- Gallmückenlarven
- heimische Marienkäfer und Marienkäferlarven
- Ohrwürmer
- Florfliegenlarven
- Schlupfwespen
Brennnesselkaltwasserauszug
- 500 Gramm frische oder 50 Gramm getrocknete Brennnesselblätter
- Blätter mit 5 Liter Wasser übergießen
- 12 Stunden ziehen lassen
- anschließend kräftig umrühren und abseihen
- in eine Sprühflasche einfüllen
- die gesamte Pflanze damit einsprühen
- Fußboden schützen
- in Abständen von 7 Tagen wiederholen
Kaltwasserauszug aus Ackerschachtelhalm
- 200 Gramm getrocknetes oder 1 Kilogramm frisches Kraut von Ackerschachtelhalm
- mit 2 Liter Wasser übergießen
- für 24 Stunden ziehen lassen
- anschließend gut umrühren und abseihen
- in eine Sprühflasche füllen
- den Feigenbaum mehrmals täglich mit dem Auszug besprühen
- in Abständen von 7 Tagen wiederholen
Feigenblattmotte
Die Feigenblattmotte (Choreutis nemorana), auch bekannt als Feigen-Spreizflügelfalter, gehört zur Familie der Schmetterlinge. Sie besitzt bräunlich gesprenkelte Flügel mit einer Spannweite von 16 bis 20 Millimeter. Ihre Raupen, die das eigentliche Schadbild verursachen, sind 10 mm groß. Die Schädlinge erkennen Sie indes an ihren gelb-schwarzen Punkten.
Schadbild
- Fraßspuren auf der Oberseite einzelner Blattlappen
- eingerollte Blattränder, in denen sich die Raupen mit einem Gespinst aus Seidenfäden einpuppen
- Raupenkot auf Blättern oder auf dem Boden nahe der Pflanze
- Raupen auf Blättern und anderen Pflanzenteilen
- Verkrümmung und Verfärbung der Blätter
Ursachen
- falscher Standort
- Trockenheit
Bekämpfung
Absammeln
Am besten sammeln Sie die Raupen regelmäßig ab und entfernen die Gespinste. Anschließend stellen Sie den Feigenbaum an einen geeigneteren Standort. Er schätzt zum Beispiel südliche Hauswände und helle Innenhöfe.
Schildläuse
Schildläuse (Coccoidea) werden bis zu 6 Millimeter groß und sind daher mit dem bloßen Auge zu erkennen. Die Weibchen sind meist bewegungsunfähig, während die Männchen Flügel aufweisen. Schildläuse verfügen über einen Schutzpanzer, der nicht abnehmbar ist. Das feste Schild der Schädlinge ist je nach Art gelblich, rötlich, braun oder schwarz gefärbt und besteht aus Wachs, Harzen und Stoffen ähnlich der Spinnenseide.
Schadbild
- glänzende, klebrige Honigtaumasse auf Pflanzenteilen
- kleine deckelartige Erhebungen auf Blättern und in Blattachseln (Schildläuse)
- verkrüppelte und verfärbte Blätter
- abgeworfene Blätter
- verkrustete Triebe
- weißer Belag
- Knospen fallen ungeöffnet ab
Ursachen
- Staunässe
- falscher Standort
- Mangel an Nährstoffen
- Wassermangel
- zu trockene Luft
- Überdüngung mit stickstoffhaltigem Dünger
Bekämpfung
Neemöl
- 1 Teelöffel Neemöl in ein Gefäß geben
- mit 1 Liter Wasser auffüllen
- gut vermischen
- Mischung in eine Sprühflasche füllen
- gut schütteln
- Feigen mehrmals am Tag damit einsprühen
- über mehrere Wochen täglich wiederholen
Pflanzensud aus Wermut und Adlerfarn
- 500 Gramm Wermutkraut und 500 Gramm Adlerfarnkraut in einen Topf geben
- mit 1 Liter Wasser übergießen
- kurz aufkochen
- anschließend 40 Minuten leicht köcheln lassen
- vom Herd nehmen und 24 ziehen lassen
- abseihen und mit kalkfreiem Wasser im Verhältnis 1:10 verdünnen
- Sud in eine Sprühflasche füllen
- Blätter tropfnass von oben und unten besprühen
- über mehrere Wochen im Abstand von 2 Tagen wiederholen
Spiritus
- Wattestäbchen mit Spiritus tränken
- Schildläuse damit betupfen
- mehrmals am Tag wiederholen
Weingeist
- Tuch mit Weingeist tränken
- befallene Blätter und andere Pflanzenteile damit abwischen
- mehrmals täglich wiederholen
Spinnmilben
Spinnmilben (Tetranychidae) erreichen eine Körperlänge von 0,25 bis 0,8 Millimeter und besitzen eine birnenförmige Gestalt. Sie können grünlich, rot, gelblich oder orange gefärbt sein.
Schadbild
Die Spinnmilben, die meist im Winterquartier der Feigen (bei Kübelhaltung) auftreten, sind aufgrund ihrer Winzigkeit kaum zu erkennen. Aber folgende Punkte machen Sie auf die Tierchen aufmerksam:
- Gespinste und feine Spinnfäden zwischen den Blattachseln und unter den Blättern
- Kümmerwuchs der Pflanze
- Gespinste auf Blattoberseite bei stärkerem Befall
- vertrocknete Blätter und abgestorbene Pflanzenteile
- Verfärbung der Blätter bis hell- oder mattgrün
- Anfälligkeit für Krankheiten
- helle Sprenkel auf der Blattoberseite
Ursachen
- trockene Raumluft
- zu wenig Nährstoffe
- zu wenig Wasser
- Überdüngung
Bekämpfung
Erhöhung der Luftfeuchtigkeit
Spinnmilben lassen sich sehr gut mit feuchter Luft bekämpfen. Die Luftfeuchtigkeit erhöhen Sie, indem Sie den Feigenbaum mehrmals täglich mit Wasser einsprühen. Ebenso hilfreich sind Wasserverdunster und Zimmerbrunnen, die in der Nähe des Feigenbaumes aufgestellt werden.
Ist der Feigenbaum noch sehr klein, lässt er sich auch mit Wasser abbrausen und anschließend in einen Kunststoffbeutel hüllen. Den Beutel einfach am oberen Ende zubinden. Die Pflanze damit für 12 Stunden stehen lassen. Im Inneren des Beutels bildet sich in dieser Zeit eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, die die Spinnmilben gar nicht mögen. Anschließend die Blätter und andere Pflanzenteile gut abreiben, um die Spinnmilben zu entfernen. Mehrmals pro Woche wiederholen.
Raubmilben
Spinnmilben lassen sich auch biologisch bekämpfen, und zwar mit ihren Feinden, den Raubmilben (Phytoseiulus persimilis). Sie fressen die Schädlinge an Ihren Feigen in den verschiedensten Entwicklungsstadien. Damit werden auch versteckt lebende Spinnmilben beseitigt.
Häufig gestellte Fragen
Ja, das ist auch möglich. Spritzen Sie den Feigenbaum am besten mit einem Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch ab. Aber nicht in der prallen Sonne, damit die Blätter nicht verbrennen.
Ja, Knoblauchsud hilft auch bei Schädlingen an Feigen. Übergießen Sie für den Sud 100 g fein gehackten Knoblauch mit 3 Liter kochendem Wasser. Lassen die Mischung für 4 Stunden ziehen und geben Sie sie anschließend durch ein Sieb. Bevor Sie den fertigen Knoblauchsud in eine Sprühflasche füllen, lassen Sie ihn abkühlen. Sprühen Sie den Feigenbaum tropfnass ein. Schützen Sie Ihren Fußboden, falls der Baum in einem Kübel im Haus steht.