Der Kürbis (Cucurbita) verträgt sich im Gemüsebeet theoretisch gut mit vielen anderen Pflanzen. Allerdings gibt es nur wenige, die sich aufgrund bestimmter Faktoren besonders als gute Mischkultur-Nachbarn für den Kürbis eignen.
Vorsicht: Starkzehrer
Alle Kürbissorten zählen zu den Starkzehrern. Diese stellen einen besonderen Anspruch an Nährstoffe und Mineralien im Boden. Ihr Bedarf daran ist hoch, sodass sie der Erde diese in umfangreichem Maß entziehen. Das Problem: für Pflanznachbarn bleiben entweder kaum Nährstoffe und Mineralien übrig oder ebenfalls starkzehrende Pflanzen treten als Konkurrenten auf und eine der beiden Pflanzarten erleidet eine Unterversorgung. Deshalb ist eine Kürbis-Mischkultur mit schwach- und mittelzehrenden Pflanznachbarn in jedem Fall die „sichere“ Wahl, sodass für alle Pflanzen eine ausreichend gute Versorgung gewährleistet ist.
Standortbedingungen
Der Cucurbita stellt verschiedene Ansprüche an seinen Standort. Die der Pflanznachbarn sollten dementsprechend gleich sein – mit Ausnahme an den Nähr- und Mineralstoffgehalt im Boden. Sie müssen mit einer kargen Bodenqualität zurechtkommen, wobei es einige wenige Ausnahmen gibt. Ansonsten eignet sich eine Nachbarschaft, die unter folgenden Standortbedingungen ebenfalls prächtig gedeihen und Kürbisse in ihrer Entwicklung nicht stören können:
- Warmer Platz
- Lichtverhältnisse: sonnig
- Windgeschützt – gern auch Schutz durch hoch- und/oder dicht wachsende Nachbarschaft
- Sehr nährstoffreicher Boden (für Nachbarschaft entsprechend geringer Nährstoffbedarf)
- pH-Wert: zwischen 5.5 und 7.5
- Gleichmäßig feuchter Boden
- Standort-Empfehlung: direkt am oder in unmittelbarer Nähe von Kompostanlagen
Gute Nachbarn von B bis K
Bohnen (Phaseolus coccineus und Vicia faba)
Die gute Nachbarschaft von Kürbissen umfasst Dicke- und Stangenbohnen. Als Schwachzehrer wachsen sie gut unter den kargen Bodenverhältnissen, wie sie Kürbisse in ihrem Umfeld schaffen. Als Ranken lassen sie in Bodennähe Platz zum Kürbiswachstum und können im Idealfall als Windschutz agieren.
Erbsen (Pisum sativum)
Erbsen sind besonders gut in der Mischkultur neben Kürbissen geeignet, weil sie Schwachzehrer sind und sie sich als „Mittelwurzler“ aus tieferen Erdschichten versorgen. Der flach wurzelnde Cucurbita versorgt sich hingegen aus den oberen Erdschichten.
Kohlrabi (Brassica oleracea Gongylodes Group)
Kohlrabi fällt unter die Mittelzehrer. Ebenso wie Erbsen zieht er benötigte Stoffe als Mittelwurzler aus tieferen Bodengefilden. Das macht den Gemüsekohl zu einem idealen Pflanznachbarn von Kürbissen.
Gute Nachbarn von M bis Z
Mais (Zea mays)
Mais gehört der Gruppe der Starkzehrer an, die eigentlich nicht als Pflanznachbarn für Kürbisse geeignet sind. In diesem Fall kommen dem schlank wachsenden Mais aber die Pfahlwurzeln zugute, weil Kürbisse Flachwurzler sind. Das bedeutet: der Kürbis entzieht der Erde weit oben die Nährstoffe, während sich Mais aus der Bodentiefe versorgt. Somit entsteht kein Konkurrenzkampf.
(Bedingt) Radieschen (Raphanus sativus var. sativus)
Radieschen sind Schwachzehrer und stellen nahezu gleiche Ansprüche an ihren Standort. Empfehlenswert sind sie als Nachbarn, weil sie den Kürbis vor Schneckenfraß schützen. Allerdings dürfen sie vor allem im Hochsommer nicht zu trocken stehen. Werden Radieschen gesetzt, ist deshalb eine vermehrte Bewässerung erforderlich oder sie werden für die heiße Zeit in den Halbschatten umgesetzt. Zudem ist auf einen ausreichend großen Abstand von mindestens 1.50 Meter zu achten, da Radieschen ebenso wie Kürbisse, flach wurzeln und sich ansonsten in die Quere kommen könnten.
Ringelblumen (Calendula officinalis)
Ringelblumen sind in der Nachbarschaft des Kürbisses nicht nur aufgrund ihrer schwachzehrenden Eigenschaften sehr gut geeignet, sondern auch, weil sie die Bodengesundheit fördern. In ihrer Nähe gedeihen Kürbisse besonders gut.
Zwiebeln (Allium cepa)
Zwiebeln sind als Starkzehrer ebenfalls eine seltene Ausnahme im Bereich „gute Nachbarn für Kürbisse“. Zudem wachsen ihre Wurzeln flach, wie die der Kürbisse, aber nicht sehr umfangreich. Dennoch ist ihre Pflanzung empfehlenswert, weil sie sich perfekt als Abwehr gegen (Feld-)mäuse eignen, die für Kürbisse zu einem echten Problem werden können. Wichtig ist, dass folgende Regeln beim Pflanzen beachtet werden:
- Mindest-Saatabstand: 1.50 Meter
- Zwiebeln zügig bei Reifeeintritt ernten
- Ideal: Zwiebeln als Beeteinfassung pflanzen
- Weitere Pflanznachbarn dürfen nur Schwachzehrer sein
Häufig gestellt Fragen
Gurken und Kürbisse sind sehr anfällig für Mehltau. Dieser siedelt zügig von einer zur anderen Pflanze über. Stehen Gurken und Kürbisse nahe beisammen, kann das schnell zur vollständigen Vernichtung der gesamten Ernte führen. Zudem sind Gurken Starkzehrer und wurzeln flach, wie der Kürbis. Sie werden definitiv in den Konkurrenzkampf um die Bodenbestandteile treten.
Nein, darauf sollte verzichtet werden. Der Boden ist auch nach der Ernte noch sehr belastet. Um sich vollständig zu regenerieren, dauert es etwa vier Jahre. Zudem könnte der Kürbis Erreger oder Schädlinge im Boden hinterlassen haben. Handelt es sich um schlechte Nachbarpflanzen, die aufgrund gleicher Anfälligkeiten erst zu diesen werden, stehen die Chancen für ein gesundes Wachstum schlecht. Deshalb ist unbedingt auf die optimale Nach-/Mischkultur nach der Kürbisernte zu achten.