Der Echte Salbei (Salvia officinalis) ist nicht nur ein bekanntes Heilmittel, sondern findet auch in der Küche Verwendung. Nicht nur die Blätter, auch die Salbeiblüten sind essbar. Wann aber erscheinen sie?
Blüte ist violettfarben
Der Echte Salbei blüht in den Monaten Ende Mai bis Ende August. Natürlich ist der Zeitraum der Salbeiblüte stets von der Witterung abhängig. Die Blütenstände des Echten Salbeis erscheinen in der Regel in einem leuchtenden Blauviolett. Mitunter kann auch die Farbe Weiß bis Zartrosa vertreten sein. Typische Merkmale der Blüte sind
- Blütenstängel bis 70 cm hoch
- Blüten lippenförmig
- in Quirlen zusammenstehend
- obere Lippe besitzt zwei Lappen
- untere Lippe drei Lappen
- jede Blüte zwei Staubblätter
Nicht alle Salbei-Sorten bilden die Blüten zur gleichen Zeit aus. Dabei kann es einige Abweichungen, beispielsweise
Ananassalbei (Salvia elegans)
- nicht winterhart
- Farbe: Rot
- Blüte: Juli bis November
Johannisbeersalbei (Salvia microphylla)
- nicht winterhart
- Farbe: Himbeerrot
- Blüte: Juli bis Oktober
Mehlsalbei (Salvia farinacea)
- frostempfindlich
- Farbe: Blau, Weiß
- Blüte: Juni bis Oktober
Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata)
- frosthart
- Farbe: Purpur-Violett, seltener Weiß
- Blüte: Mai bis September
Silberblattsalbei (Salvia argentea)
- frosthart
- Farbe: Weiß, leicht rosafarben überhaucht
- Blüte: August bis September
Steppensalbei, Gartensalbei (Salvia nemorosa)
- winterhart
- Farbe: Blau, Violett, Weiß, Rosa
- Blüte: Juni bis September
- dazu Rückschnitt nach ersten Blüte notwendig
Wiesensalbei (Salvia pratensis)
- ausdauernd
- Farbe: Blauviolett
- Blüte: April bis September
- dazu Rückschnitt nach ersten Blüte notwendig
Salbeiblüte ist essbar
Genau wie die Blätter ist auch die Blüte essbar. Im Geschmack ist sie sehr mild mit einem leicht süßlichen Aroma. Ihre Verwendung ist vielfältig. Sie kann nicht nur zum Verfeinern von süßen oder herzhaften Speisen eingesetzt werden, sondern sie eignet sich auch hervorragend zur Herstellung von
- Blütenbutter,- zucker oder salz
- Salbeiwein und Likör
- Salbeiblütentee
- Marmeladen und Konfitüren zusammen mit Erdbeeren
- aromatisierte Öle und Essige
- Verfeinerung von Suppen, Saucen und Fonds
- Dekoration von Gerichten
- Herstellung von Potpourris
Richtig ernten
Am häufigsten erfolgt bei dem 30 bis 50 cm hohem Echten Salbei die Ernte der jungen Blätter und Triebspitzen vor der Blütezeit. Dabei ist der Geschmack vor einsetzender Blüte am aromatischsten:
- leicht bitter und würzig im Geschmack
- kurz Blüte intensiver
- sehr hoher Anteil an ätherischen Ölen vorhanden
- allerdings auch Ernte während und nach Blüte möglich
- dann weniger Aroma vorhanden
- Blüten geöffnet ernten
- sollten gerade voll erblüht sein
Bei der Ernte ist einiges zu beachten. Am besten wird wie folgt vorgegangen:
- nachmittags vor der Ernte Busch abduschen
- dazu feinen Brausestrahl verwenden
- am darauffolgenden späteren Vormittag ernten
- Tag sollte sonnig und warm sein
- kein Morgentau mehr vorhanden sein
- Aroma ist dann am höchsten
Blüte verhindern
Um Knospen und Blüten zu bilden, setzt die Pflanze ihre ganze Energie ein. Infolgedessen lässt das typische Aroma in den Blättern und Trieben nach. Falls keine Blütenbildung erwünscht ist, ist ein ständiges Pinzieren notwendig. Dabei werden regelmäßig alle jungen Triebspitzen (Blütenansätze) entfernt. Begonnen wird damit schon bei Jungpflanzen. Einerseits wird dadurch die Verzweigung des Halbstrauchs angeregt und anderseits wird die ganze Kraft in die Bildung des Aromas gesteckt und eine Blütezeit bleibt aus.
Möglichkeiten der Konservierung
Normalerweise sollten Blüten und Blätter wegen des Geschmacks stets frisch Verwendung finden. Allerdings kann auch Vorrat für die kalte Jahreszeit angelegt werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten
- Trocknung auf Backblech ausgebreitet an dunklem, warmen Ort
- alternativ im Backofen bei 50 Grad
- zu Sträußen gebunden kopfüber hängend trocknen
- einfrieren in dichten Gefäßen
- Blüten auch gemischt mit anderen Kräuterblüten
- alternativ portionsweise in Eiswürfeln einfrieren
Häufig gestellte Fragen
Die Blätter und Salbeiblüte können bis nach der Blütezeit noch geerntet werden. Verblühte Stängel werden dann bodentief abgeschnitten. Die Triebe haben dann noch genügend Zeit bis zum Winter vollständig auszureifen, um kalte Temperaturen zu überstehen. Weiterhin sollte der Wurzelbereich mit Stroh, Laub oder Tannenreisig vor Frost und kalten Temperaturen geschützt werden. Im Frühjahr erfolgt dann der Rückschnitt bis zur Basis.
Durch das regelmäßige Schneiden von Trieben wird einer Verholzung des Strauchs vorgebeugt. Weiterhin wird die Verzweigung des Salbeis angeregt. Ebenfalls kann so ein ungewolltes Ausblühen verhindert werden. Dazu müssen lediglich die jungen Triebspitzen entfernt werden.
Blätter und ebenso Blüten sollten einfach nur abgestriffen und dann entweder getrocknet oder eingefroren werden. Ansonsten könnte der Trocknungsprozeß sich unnötig in die Länge ziehen. Ganz nebenbei würden wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen. Weiterhin würde das Aroma leiden.