Eigentlich gelten Lebensmittel wie Mehl, Zucker und Co. als lange haltbar. In Ausnahmefällen tummeln sich jedoch kleine schwarze Tierchen im Behälter. Dieser Ratgeber liefert Hinweise und Tipps zu den Schädlingen, ihrer Bekämpfung und der Essbarkeit der Lebensmittel trotz Befalls.
Um welchen Käfer handelt es sich?
Bei Schädlingen in Mehl oder Zucker kommen verschiedene Arten infrage. Anders als gewöhnlich ist die genaue Identifizierung in diesem Fall belanglos, da nahezu alle Käfer das gleiche Schadbild verursachen. Im Folgenden gibt der Ratgeber eine Übersicht über die am häufigsten auftretenden Schädlinge und deren Erkennungsmerkmale.
Brotkäfer
- Körperlänge von 3 mm
- dunkelbraun
- behaarter Körper
- Larven rund 5 mm lang
- als Larve milchig-weiß mit braune Kopf
Mehlmilben
- nur 0,45-0,7 mm groß
- lange Borsten am Körper
- helle Körperfarbe
Mehlmotten
- kleine Falter
- silbrig-grauer Körper
- rund 11-14 mm groß
- treten im Jungstadium als Made auf
- weben sich anschließend in einen Kokon
Mehlwürmer
- Larven des Mehlkäfers
- 13-18 mm groß
- dunkler, länglicher Körper
- im Larvenstadium bis zu 30 mm lang
- als Larve gelblich-braun und glänzend
Ursachen für einen Befall
Am meisten überwiegt der Ekelfaktor, wenn Menschen Ungeziefer in den Lebensmitteln vorfinden. Anders als gedacht ist aber nicht eine schlechte Hygiene die Ursachen eines Befalls. Kleine schwarze Tierchen in Mehl und Zucker können jeden treffen. Es sind nicht Schimmel oder ein unangenehmer Geruch, der die Tiere anlockt, sondern die Bestandteile der Ware. Da auch Tiere Energie aus stärkehaltigen Produkten gewinnen, haben es die Motten und Würmer vor allem auf die Zuckerart abgesehen. Andere Schädlinge wie Kleider- oder Pelzmotten sind auf der Suche nach dem Eiweiß Keratin.
Dunkle Vorratsschränke kommen den Tieren gerade recht, da sie die besten Voraussetzungen für eine explosive Vermehrung bieten.
Schädlinge erkennen
Viele Schädlinge lassen sich bereits mit dem bloßen Auge erkennen. Vor allem in Reis oder Mehl heben ist der schwarze Körper deutlich ab. Andere der genannten Tiere sind so klein, dass sich Verbraucher an der Beschaffenheit der Lebensmittel orientieren sollten. Diese nehmen einen beißenden, süßlichen Geruch an. Weiterhin verändert sich die Textur. Nudeln und Reis lösen sich zu Pulver auf.
Vor allem Mehlmotten sind einfach an den spinnwebenartigen Fäden zu identifizieren. Oft kleben die Körner auch zusammen. Überreste von Kokons sind ein weiterer Hinweis.
Was tun mit befallenen Lebensmitteln?
Bei einem starken Befall müssen Verbraucher die Packung restlos entsorgen. Der Verzehr könnte gesundheitliche Beschwerden auslösen, die da wären:
- Bandwürmer
- allergische Reaktionen
- Magen-Darm Probleme
- Asthma
- Hautausschlag
Vorbeugen
Schwarze Tierchen in Lebensmitteln wie Mehl sind keine Seltenheit. Im Folgenden erhalten Betroffene ein paar hilfreiche Tipps, um einen Befall zu beseitigen oder ihn schon im Voraus zu vermeiden.
Augen auf im Supermarkt
Mehlmotten und Co. gelangen entweder durch Ritzen oder offene Fenster an den Vorratsschrank. In den meisten Fällen schleppt der Verbraucher sie aber mit einer bereits befallenen Packung aus dem Supermarkt an. Daher sollten Kunden schon vor dem Kauf kontrollieren, ob sie kleine, schwarze Körper in der Ware entdecken.
Richtige Entsorgung
Befallene Packungen gehören nicht in den Hausmüll, sondern gleich nach draußen in die Tonne. Somit verhindern Verbraucher, dass sich das Ungeziefer weiterhin in der Küche befindet und vermehrt.
Bedarfsgerecht einkaufen
Je länger ein Lebensmittel im Schrank lagert, umso höher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Schädlinge einnisten. Daher raten Experten, keine Vorräte anzulegen, sondern nur die Mengen zu kaufen, die die Menschen in absehbarer Zeit verbrauchen.
Richtige Lagerung
Wer sich auf der sicheren Seite wägt, weil eine Packung noch nicht angebrochen ist, irrt. Die Käfer fressen sich auch durch Plastik. Gegen Glas oder Tupperdosen haben sie jedoch keine Chance. Daher empfiehlt es sich, Mehl und Zucker gleich nach dem Einkauf in luftdichte Gefäße umzufüllen.
Schränke regelmäßig auswischen
Selbst in den hintersten Winkeln befinden sich die Brutstätten der Tierchen. Nach einem Befall ist eine gründliche Reinigung daher unabdingbar. Am besten nutzen Betroffene stark riechende Substanzen wie Essig. In schwer zugänglichen Rillen verschafft ein Föhn Abhilfe.
Bekämpfen
Gerüche
Nicht immer helfen ätherische Öle wie Zitrus, Lavendel oder Teebaum. Solange der Betroffene die Aromen als angenehm empfindet, ist es jedoch einen Versuch wert, die Schädlinge mit Gerüchen in die Flucht zu schlagen.
Pheromonfallen
Pheromonfallen sind synthetisch hergestellte Klebestreifen, die den Duft eines geschlechtsreifen Weibchens imitieren. Die Männchen fliegen auf die Falle und bleiben daran haften. Folglich bleibt die Fortpflanzung aufgrund fehlender Partner aus. Diese Methode ist zwar sinnvoll, zeigt aber erst nach einiger Zeit Wirkung. Zudem verhindert sie nicht, dass neue Schädlinge durch offene Fenster zuwandern. Giftfreie Klebestreifen erhalten Verbraucher im Fachgeschäft.
Fressfeinde
Fressfeinde sind die natürlichste Art, Schädlinge wie schwarze Tierchen in Mehl und Co. zu bekämpfen. Anders als im Garten kommen in geschlossenen Räumen aber nur wenige Arten infrage. Schlupfwespen haben sich im Kampf gegen Mehlmotten und Co. bewährt. Sie sind ebenfalls im Fachhandel erhältlich, fallen dank geringer Körpergröße kaum auf und verschwinden, sobald auch die Schädlingspopulation vernichtet ist. Allerdings beanspruchen sie folgende Bedingungen:
- Freilassung unmittelbar an den Brutstätten-
- Raumtemperatur niemals kühler als 15°C
- keine weiteren Duftstoffe einsetzen