Gartengestaltung Obstgarten & Obst

Himbeeren im Kübel anbauen: Pflege-ABC

Himbeer-Anbau im Kübel

Ein großer Kübel, viel Sonne und viel Platz sind die Ansprüche von Himbeeren, wenn sie in der Kübelkultur angebaut werden. Können Sie diesen Ansprüchen nachkommen, belohnt Sie die Himbeere mit einer reichen Ernte.

Steckbrief

  • botanischer Name: Rubus idaeus
  • Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)
  • Wuchsform: Strauch
  • Blüte: weiß, unscheinbar
  • nicht giftig
  • Sorten mit und ohne Stacheln erhältlich
  • Früchte: rote, gelbe oder schwarze Himbeeren

Himbeer-Sorten für den Kübel

Bei Himbeeren wird zwischen sommer- und herbsttragenden Sorten unterschieden. Für die Haltung auf Balkon oder Terrasse eignet sich herbsttragende Sorte besser, da sie in der Regel einen kompakteren Wuchs hat und nicht auf Höhe ausgelegt ist. Noch praktischer für das Anbauen im Kübel sind Zwerghimbeeren. Diese Zuchtform gibt es zum Anbauen im Topf als Sommer- und Herbsthimbeere.

Himbeeren im Kübel

Sommerhimbeeren (Auswahl):

  • Black Jewel
  • Fallgold
  • Glen Ample
  • Malling Promise
  • Meeker
  • Preussen II
  • Rubaca
  • Ruby Beauty (Zwerghimbeere)
  • Schönemann
  • Summer Chef
  • Tulameen
  • Veten
  • Willamette

Herbsthimbeeren (Auswahl):

  • Aroma Queen
  • Autumn Best
  • Autumn Bliss (Blissy)
  • Bella Aromatica (Zwerghimbeere)
  • Goodasgold (Zwerghimbeere, stachellos)
  • Himbo-Top
  • Little Red Princess (Zwerghimbeere)
  • Pokusa
  • Polka

Standort

Himbeeren brauchen Wärme und Sonne, damit Sie im Sommer oder Herbst die Beeren ernten können. Außerdem sollte der Standort windgeschützt sein, damit die vergleichsweise dünnen Ruten nicht abbrechen. Ideal ist ein Standort mit einem Gerüst, an dem Sie die Ruten anbinden können. So brechen sie unter Last der Früchte nicht ab.

Himbeeren anbauen

Substrat

Als Substrat für Himbeeren im Kübel kommt

  • humose Gartenerde
  • mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6,5 oder
  • spezielle Beerenerde

infrage.

Pflanzen

Beim Pflanzen der Himbeeren spielt das Pflanzgefäß eine wichtige Rolle, denn dieses sollte dem Strauch bzw. den Wurzeln ausreichend Platz bieten. Daher sollte der Topf ein Fassungsvermögen von mindestens 25 Litern haben. In der Höhe sollte er nicht niedriger als ein herkömmlicher Wassereimer mit gleichem Fassungsvermögen sein. Des Weiteren sollten nur Töpfe zum Einsatz kommen, die über ein Abflussloch verfügen, denn Staunässe vertragen Himbeersträucher nicht. Ist das richtige Pflanzgefäß gefunden, gehen Sie beim Anbauen wie folgt vor:

Himbeeren pflanzen
  • Drainageschicht aus Kies und/oder Tonscherben am Boden des Kübels anlegen (gegen Staunässe)
  • Drainageschicht ausreichend mit Erde bedecken
  • Himbeerstrauch mittig im Topf platzieren
  • Kübel auffüllen
  • Substrat leicht andrücken, ggf. Nachfüllen
  • Himbeere leicht angießen
Tipp: Für Zwerg-Himbeersträucher reichen im Notfall auch kleinere Kübel mit einem Fassungsvermögen von zehn Litern aus.

Pflanznachbarn

In der Regel werden Balkonhimbeeren als Solitärpflanzen gehalten, das sie viel Platz brauchen. Nichtsdestotrotz können Sträucher auch mit anderen Früchten, wie zum Beispiel Erdbeeren, kombiniert werden, wenn das Pflanzgefäß entsprechend groß ist, wie zum Beispiel eine alte Zink-Badewanne, und Sie genügend Platz auf dem Balkon haben.

Gießen und Düngen

Himbeeren im Kübel brauchen regelmäßig Wassergaben. Allerdings sollten Sie die Pflanzen nicht zu stark wässern, denn Staunässe vertragen Himbeersträucher nicht. Da die Flachwurzler im Topf in heißen Perioden besonders schnell austrocknen, sollten Sie die Sträucher mehrmals pro Tag kontrollieren. Denn unter Umständen brauchen sie zweimal am Tag Wasser. Gegossen wird an heißen Tagen immer in der Früh oder am Abend, wenn die Sonne nicht direkt auf das Substrat fällt. Achten Sie beim Gießen stets darauf, dass Blüten, Blätter und Früchte nicht mit dem Gießwasser benetzt werden. Denn diese Form der Wassergabe mögen Himbeeren nicht besonders.

gießen, Gießkanne
Tipp: Geben Sie eine Schicht Rindenmulch auf das Substrat, denn dieser hilft dabei, die Himbeeren vor dem Austrocknen zu schützen.

Da Himbeeren in puncto Nährstoffe genügsame Pflanzen sind, brauchen Sie eher selten zusätzliche Nährstoffgaben. Werden Sie in einem entsprechend großen Kübel gehalten und bekommen regelmäßig (alle zwei Jahre) frisches Substrat, dann sollten die Himbeeren ohne Dünger auskommen. Trotzdem ist eine Düngergabe nicht falsch. Allerdings sollten Sie die Pflanzen nur zweimal pro Jahr düngen, da ein Überschuss an Nährstoffen die Sträucher schädigt.

Schneiden

Beim Schneiden von Himbeeren wird zwischen sommer- und herbsttragenden Pflanzen unterschieden.

Sommerhimbeeren

Da Sommerhimbeeren nur an einjährigen Trieben Früchte ausbilden, können Sie die abgeernteten Ruten sogleich entfernen. Im Frühjahr werden die neuen Ruten ausgelichtet. Sind die jungen Trieb zwischen 20 und 40 Zentimeter hoch, wählen Sie 10 bis 12 Triebe aus, die

Rubus idaeus schneiden
  • gesund
  • unverletzt und
  • mittelstark

sind. Im Idealfall lassen Sie 10 bis 12 Jungtriebe stehen. Der Rest des „Nachwuchses“ schneiden Sie bodeneben ab.

Herbsthimbeeren

Im Gegensatz zu Sommerhimbeeren fruchten Herbsthimbeeren am diesjährigen Trieb. Deshalb können alle Ruten abschnitten werden. In der Kübelkultur empfiehlt es sich, die Ruten den Winter überstehen zu lassen, denn das Gestrüpp schützt die Pflanze vor Kälte und Nässe. Wichtig ist dabei, dass Sie die alten Ruten vor dem Austreiben im Frühjahr entfernen, damit der Strauch seine volle Energie in den Neuaustrieb steckt.

Tipp: Sie können Herbsthimbeeren auch nach der Ernte zurückschneiden. So brauchen die Pflanzen weniger Platz zum Überwintern.

Erntezeit

Die Erntezeit ist im Sommer oder Herbst, je nachdem, um welche Sorte es sich handelt. Damit sich der volle Geschmack der Beeren entfalten kann, sollten Sie nur vollreife Beeren ernten. Diese sind leicht zu erkennen, da sie sich sehr leicht von der Pflanze ziehen lassen. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie die Beere noch am Strauch belassen.

Himbeeren pflanzen

Umtopfen

Damit Ihnen die Himbeere über Jahre eine üppige Ernte beschert, sollten Sie das Substrat alle zwei bis drei Jahre auswechseln. Dabei sollten Sie auch das Pflanzgefäß erneuern, damit die Wurzeln genügend Platz haben.

Hinweis: Je nach Sorte brauchen ältere Himbeersträucher ein Pflanzgefäß mit einem Fassungsvermögen von bis 60 Litern.

Überwintern

Während im Freiland ausgepflanzte Himbeeren keinen Winterschutz benötigen, müssen Balkonhimbeeren in jedem Fall in der kalten Jahreszeit geschützt werden. Denn Frost und Kälte dringen schnell durch die Wände des Kübels ein und können leicht die Wurzeln schädigen. Damit die Himbeere keine kalten Füße bekommt, wird der Topf gut eingepackt:

Himbeeren
  • Kübel auf ein dickeres Holzbrett oder eine Styroporplatte stellen (gegen die Kälte von „unten“)
  • Wände des Pflanzgefäßes mit einer Luftpolsterfolie und/oder einem schützen Pflanzenvlies ummanteln
  • Erdoberfläche mit Reisig abdecken (gegen die Kälte von „oben“)
  • verpackte Pflanze dicht an die Hauswand stellen (Wärmeabstrahlung)
  • verbleibende Ruten mit Fichten- oder Tannenzweigen schützen
Hinweis: Beim Verpacken sollten Sie bedenken, dass der Himbeerstrauch auch im Winter Wasser braucht, damit er nicht austrocknet.

Vermehren

Himbeeren, die im Freiland ausgepflanzt sind, können auf verschiedene Weise vermehrt werden, wie zum Beispiel durch das Abstechen von Ausläufern. In der Kübelkultur kommen jedoch nur Stecklinge in Betracht. Gehen Sie folgendermaßen vor:

Rubus idaeus schneiden
  • Stecklinge im Frühsommer schneiden
  • von einem neuen, nur leicht verholzten Trieb
  • pro Steckling mindestens zwei Blätter
  • in eine Schale mit Anzuchtsubstrat stecken
  • mäßig feucht halten
  • an einen hellen Platz stellen

Nach zwei bis drei Wochen sollten die Stecklinge eigene Wurzeln gebildet haben. Ist dies der Fall, können sie in einen Topf umziehen.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten und Schädlinge machen auch vor Himbeeren im Kübel nicht Halt. Zu den typischen Krankheiten der Himbeere gehören:

  • Rutenkrankheit (Pilzinfektion)
  • Viruskrankheiten (verursachen Zwergwuchs)

Schädlinge, die die Sträucher befallen, sind:

  • Blattläuse
  • Himbeergallmücken
  • Himbeerrutengallmücken
  • Himbeerkäfer
  • Spinnmilben

Häufig gestellte Fragen

Eignen sich Säulenhimbeeren zum Anbauen in der Kübelkultur?

Ja, allerdings sollten Sie vor dem Anbauen bedenken, dass die Säulenform nur mit spezieller Pflege beibehalten werden kann.

Brauchen Zwerghimbeeren eine spezielle Pflege?

Nein, sie sind in der Pflege sogar einfacher als ihre großen Schwestern. Da sie nur bis zu einem Meter hoch werden und sehr buschig wachsen, müssen die Zweige nicht aufgebunden werden.