Die geeignete Menge beim Wässern von Pflanzen stellt viele Gärtner vor eine Herausforderung. Auch beim Rasensprengen gilt es, das richtige Maß einzuhalten. Wie lange ein Rasensprenger laufen sollte, erläutert dieser Ratgeber.
Mittelmaß finden
Nicht zu viel und nicht zu wenig- wie so oft bildet das Mittelmaß den optimalen Richtwert beim Rasensprengen. Die Folge von zu wenig Nässe sind trockene Stellen im Rasen, die einen Braun- oder Graustich aufweisen. Es entsteht eine beachtliche optische Minderung.
Zu viel Wasser lässt den Rasen hingegen faulen, begünstigt die Pilzbildung und bietet Moos optimalen Nährboden.
Jahreszeit beachten
An heißen Sommertagen trocknet der Rasen schneller aus als im Frühjahr oder Herbst. Als Orientierungswerte gelten für die Wassergabe:
- April und Mai: ca. 15 l pro qm
- Juni bis August: ca. 20 bis 25 l pro qm
- September und Oktober: ca. 10 bis 15 l pro qm
Zur richtigen Uhrzeit sprengen
In der Mittagssonne verdunstet das Gießwasser schnell und dringt nicht tief genug in den Boden ein. Besser ist, den Rasen in den frühen Morgen-, späten Abendstunden oder sogar nachts zu sprengen.
Richtwerte ermitteln
Zwar muss jeder Gärtner seinen Wasserbedarf beziehungsweise die Dauer selber berechnen, dennoch existiert die Empfehlung, dass eine Wassergabe den Boden etwa 15 cm tief befeuchten sollte. In dieser Tiefe sind die Graswurzeln im Boden verankert, über die der Rasen die Feuchtigkeit aufnimmt.
Die optimale Beregnung des Rasens kann anhand zweier Methoden ermittelt werden. Zum einen ist die Zeit von Interesse, zum anderen fragen sich viele Gärtner, wie viel Wasser sie verbrauchen beziehungsweise wie sie ihren Gartensprenger einstellen müssen. Die Wassermenge bestimmen Gärtner am einfachsten mit einem Außenzähler, der in den meisten Außenwasseranschlüssen integriert ist. Ist dies nicht der Fall, nehmen sie einen Eimer zur Hilfe (siehe unten).
Um die Dauer der Beregnung zu bestimmen, eignet sich eine Bodenprobe.
Bodenkontrolle durchführen
- Rasensprenger für 10 Minuten laufen lassen
- danach abstellen und den Boden kontrollieren
- dazu ein Stück Rasen mit dem Spaten aushebeln
- feuchten Teil des Bodens messen
Ein Beispiel soll nun die Berechnung veranschaulichen: Angenommen, dass Wasser ist nach 10 Minuten 8 cm tief in den Boden eingedrungen, so fehlen noch 7 cm zum optimal Wert. Dementsprechend muss der Rasensprenger noch weitere 9 bis 10 Minuten laufen.
Nachdem die optimale Beregnungszeit bekannt ist, kann auch die benötigte Wassermenge ermittelt werden.
- Gartensprenger in einem 20 Liter Eimer montieren (auch Regenfass mit mehr Volumen ist eine Alternative)
Bezugnehmend auf das obige Beispiel:
Nach 20 Minuten ist das Wasser 15 cm tief in den Boden gesickert. Diese 20 Minuten lang läuft das Wasser aus dem Rasensprenger in den Eimer (oder das Fass). Anschließend den Zählerstand ablesen oder Füllhöhe des Behältnisses. Schon erhält man die benötigte Wassermenge.
Häufig gestellte Fragen
Es schadet dem Gras nicht, wenn mehrere Tage in Folge nicht gesprengt wird. Ganz im Gegenteil, eine längere Pause ist sogar durchaus empfehlenswert. Nimmt der Rasen einen leichten Graustich an, welken nur die Blätter der Graspflanze, die Wurzeln bleiben unversehrt. Instinktiv orientieren sich die Wurzelstränge tiefer ins Erdreich, um an die feuchte Erde nahe des Grundwassers zu gelangen. Auf Dauer wurzelt das Gras somit fester und wird resistenter gegen Trockenphasen.
Eine pauschale Empfehlung zum Rasensprengen gibt es nicht. Faktoren wie Beschattung, Art des Bodens (lehmig, durchlässig) sowie die Jahreszeit erfordern eine individuelle Anpassung.
Für den cleveren (oder auch faulen) Gärtner bietet der Handel zahlreiche effiziente Automatismen, die die Bewässerung eigenständig übernehmen. Hochwertige Geräte verfügen über einen intelligenten Sensor, der in der Lage ist, die Bodenfeuchtigkeit zu messen und die Wassermenge dem Bedarf anzupassen.