Pilze

Weißer Pilz: so bestimmen Sie ihn

Weiße Pilze erkennen

Ab den Sommermonaten sprießen sie massenhaft aus den Böden: Pilze. Der weiße Pilz lässt sich anhand zahlreicher Merkmale meist gut identifizieren. Folgende Liste umfasst die am häufigsten vorkommenden Exemplare.

Weiße Pilze von A bis G

Acker-Schirmpilz (Macrolepiota excoriata)

  • Gattung: Riesenschirmlinge (Macrolepiota)
  • Geruch: pilzig
  • Geschmack: gekocht mildes Aroma, nussig
  • Pilzhutgröße: zwischen drei und elf Zentimeter, selten 14 Zentimeter
  • Hutfarbe: weißlich, grau-weiß bis cremig
  • Hutform: halbkugelig
  • Pilzfleisch: weiß, creme- bis rosa-bräunliches Stielfleisch
  • Pilzstiel: weiß bis weiß-gelblich, ältere Exemplare leicht braun und hohl, knollige Basis, feinflockig ohne unregelmäßige Zeichnungen
  • Weiße Lamellen
  • Vorkommnis: Waldränder, Parkanlage, Ackerfelder, Weiden zwischen frühem Sommer und Herbst
  • Essbar – nicht giftig
  • Gefährliche Verwechslungsgefahr mit giftigem Grünsporschirmling (Chlorophyllum) und Gift-Riesenschirmpilz (Chlorophyllum venenatum, syn. Macrolepiota venenata)
Acker-Schirmpilz (Macrolepiota excoriata), weiße Pilze
This image was created by user MichelBeeckman (MichelBeeckman) at Mushroom Observer, a source for mycological images. You can contact this user here. Macrolepiota excoriata Schaeff 514357, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Ästiger Stachelbart (Hericium coralloides)

  • Höhere Klassifizierung: Stachelbärte
  • Geruch: angenehm und minimal nach Rettich riechend
  • Geschmack: gekocht mildes Aroma
  • Fruchtkörper: Durchmesser von bis zu 25 Zentimeter
  • Hutfarbe: weißlich bis „schmutzig-gelb“
  • Hutform: stachelähnliche Verästelungen, die auch einem Strunk emporsteigen, ältere Exemplare hängende Äste
  • Pilzfleisch: weiß, creme-weiß, brüchig
  • Pilzstiel: Strunk weißlich
  • Vorkommnis: auf Laubbäumen vor allem Buchen, Tothölzern, seltener auf Tannen zwischen Spätsommer und – herbst
  • Essbar – nicht giftig – Heil-/Vitalpilz
  • Verwechslungsgefahr mit: Tannen-, Igel- und dornigen Stachelbart
weiße Pilze, Ästiger Stachelbart (Hericium coralloides)
Quelle: Bernard Spragg. NZ from Christchurch, New Zealand, Hericium coralloides. (13844408165), Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0

Becherförmiger Duftstacheling (Phellodon)

  • Familie: Weißsporstachelingsverwandte (Bankeraceae)
  • Geruch: ähnelt an Liebstöckel/Maggy, leichte Zimt-Nuance
  • Geschmack: bitter, ungenießbar
  • Pilzhut: Durchmesser von etwa sechs Zentimeter
  • Hutfarbe: weiß, creme-weiß als junger Pilz, spätere Wechsel nach Braun oder Schwarz
  • Hutform: junge Pilze kegelförmig, später trichterförmig, filzig
  • Pilzfleisch: bräunlich
  • Pilzstiel: weißlich, später bräunlich, sehr faserig
  • Weiße Stacheln, später grau-weiße
  • Vorkommnis: in Nadelwäldern, auf saurem Boden, oft in Massen von Sommer bis späten Herbst
  • Essbar – nicht giftig, aber ungenießbar
  • Verwechslungsgefahr mit: schwarz-weißem Duftstacheling und zimtfarbenem Dauerporling
Becherförmiger Duftstacheling (Phellodon)
Quelle: caspar s, Phellodon secretus by caspar s, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY 2.0

Behangener Faserling/Suppenfaserling (Psathyrella candolleana)

  • Gattung: Faserlinge (Psathyrella)
  • Geruch: zwischen geruchslos und leicht pilzig
  • Geschmack: mildes Aroma
  • Pilzhut: Durchmesser von etwa zwölf Zentimeter, von faserigem Saum ummantelt
  • Hutfarbe: weißlich, weiß-bräunlich, in der Mitte oft ockerfarbig
  • Hutform: rundlich, später Schirm-ähnlich
  • Pilzfleisch: weißlich, sehr brüchig
  • Pilzstiel: weiß, weißlich mit leichtem Gelbstich
  • Pilzlamellen: anfangs weiß, gelblich-weiß, später bräunlich mit Lila und Grau, gerillte Scheiben
  • Vorkommnis: in Mischwäldern, auf Rasen/Wiesen/Weiden, auf moderndem Gehölz zwischen Frühjahr und Oktober/November
  • Essbar – nicht giftig – auch als Heil-/Vitalpilz bekannt
  • Verwechslungsgefahr mit: kleinem Grau-Weiß Faserling
Behangener FaserlingSuppenfaserling (Psathyrella candolleana), weißer Pilz
Quelle: Jerzy Opioła, Psathyrella candolleana BM5, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 4.0

Beutelstäubling (Lycoperdon excipuliforme)

  • Gattung: Stäublinge (Lycoperdon)
  • Geruch: angenehm leicht pilzig
  • Geschmack: mildes Aroma, schmackhaft
  • Fruchtkörper: Durchmesser zwischen drei und elf Zentimeter – Höhe bis 25 Zentimeter
  • Pilzfarbe: komplett weiß, später mit Gelbstich
  • Kopfteil: kugelförmig
  • Pilzfleisch: innen weiß, später zunehmend gelber und im Alter bräunlich
  • Pilzstiel: weiß-bräunlich, wulstig, feinkörnige Außenhaut
  • Pilzlamellen: keine, geschlossener Pilzkopf
  • Vorkommnis: in Mischwäldern, auf Rasen/Wiesen/Weiden zwischen Frühjahr und Oktober
  • Essbar – nicht giftig – sehr beliebter Speisepilz
  • Verwechslungsgefahr mit: schlankem Ocker-Stäubling, der gelblicher ist und schlankeren Stiel besitzt
Beutelstäubling (Lycoperdon excipuliforme), weißer Pilz
Quelle: Jerzy Opioła, Lycoperdon excipuliforme BŻ7, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Birkenschneckling (Hygrophorus hedrychii)

  • Gattung: Schnecklinge (Hygrophorus)
  • Geruch: leicht unangenehm
  • Geschmack: mildes Aroma
  • Pilzhut: Durchmesser zwischen zwei und acht Zentimeter, kahl, schleimig, gekerbter Rand
  • Pilzfarbe: weiß, später mit rötlichem Stich bis zum Aprikosenton, mittig bräunlich-ocker
  • Pilzfleisch: weiß, später zunehmend bräunlicher
  • Pilzstiel: vier bis zehn Zentimeter lang, einen Zentimeter Durchmesser, weiß bis weiß mit zartem Rosa-Ton, weiße Punkte an Stielspitze, schuppig, dünnere Basis sowie Spitze
  • Pilzlamellen: creme-weiß, weiß-gelblich bis weiß-rötlich oder orange weich und geringfügig herab verlaufend
  • Vorkommnis: in Laubwäldern, auf sandigem sowie kalkreichen Böden von Juli bis Oktober
  • Essbar – nicht giftig
  • Verwechslungsgefahr mit: manchen Artgenossen, wovon keiner giftig ist

Grau-Weißer Faserling (Psathyrella marcescibilis)

  • Gattung: Faserlinge (Psathyrella)
  • Geruch: neutral/geruchslos
  • Geschmack: mildes Aroma
  • Pilzhut: Durchmesser von etwa vier Zentimeter, Rand zeigt Velumreste (faserigen Saum)
  • Hutfarbe: komplett weiß, weiß-gräulich oder auch bräunliche Farben möglich
  • Hutform: halbkugelig, später flacher
  • Pilzfleisch: weißlich, sehr brüchig
  • Pilzstiel: weiß, starke Natterung und sehr faserig, bereifte Spitze
  • Pilzlamellen: anfangs weißlich, weißlich-grau, später dunkelbraun bis braun-schwarz, helle Lamellenschneiden, weißliche Bewimperung
  • Vorkommnis: einzeln oder in Gruppen in Mischwäldern, auf Rasen/Wiesen/Weiden zwischen Frühjahr und Oktober/November
  • Giftigkeit bisher nicht dokumentiert, deshalb ist Vorsicht beim Verzehr geboten
  • Verwechslungsgefahr mit: Behangener Faserling
Grau-Weißer Faserling (Psathyrella marcescibilis)
Quelle: This image was created by user zaca at Mushroom Observer, a source for mycological images. You can contact this user here. Psathyrella marcescibilis var. virginea J.E. Lange ex Surault, Tassi & Coué 181957, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Weiße Pilze von J bis W

Jungfern-Ellerling/Schneeweißer Ellerling (Cuphophyllus virgineus)

  • Gattung: Ellerlinge (Cuphophyllus)
  • Geruch: leicht muffig, vielfach als unangenehm empfunden
  • Geschmack: mildes Aroma
  • Pilzhut: Durchmesser zwischen ein und vier Zentimeter, schleimig anfühlend, überstehender Rand, leicht riefig, Habitus trichterförmig
  • Pilzfarbe: weiß bis hell ockerfarbig, mittig meist etwas dunkler
  • Pilzfleisch: weiß, wässerige Konsistenz
  • Pilzstiel: vier bis sechs Zentimeter lang, drei bis fünf Millimeter Durchmesser, weiß, seidiger Glanz
  • Pilzlamellen: creme-weiß, weiß bis weiß-hell bräunlich
  • Vorkommnis: vor allem auf Wiesen und Tierweiden von Juli bis Dezember
  • Essbar – nicht giftig, steht aber unter Naturschutz
  • Verwechslungsgefahr mit: weißen Trichterlingen
Jungfern-EllerlingSchneeweißer Ellerling (Cuphophyllus virgineus)
Quelle: Andreas Kunze, 2007-10-20 Cuphophyllus virgineus, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Trichterling Bleiweiß (Clitocybe phyllophila)

  • Gattung: Trichterlinge (Clitocybe)
  • Geruch: süßlich, pilzig, manchmal muffig, manchmal leicht fruchtig duftend
  • Geschmack: mild mit ranziger Note
  • Pilzhut: Durchmesser zwischen zwei und neun, seltener bis 14 Zentimeter, flache Wölbung, weiße, schimmelartige Bereifung
  • Pilzfarbe: weiß bis hell ockerfarbig, mittig meist etwas dunkler
  • Pilzfleisch: weiß, bis creme- und „schmutzig-weiß“, im Pilzhut minimal gräulich-braun
  • Pilzstiel: drei bis neun Zentimeter lang, drei bis zwölf Millimeter Durchmesser, weiß oder cremefarbig, weiße Überfaserung, meist verdickte Basis und gekrümmt, weißes Myzelgeflecht am Stielende
  • Pilzlamellen: erst rein-weiß, später creme-weiß eventuell mit leichtem Rosa-Stich, leicht lösbar, kürzere Zwischenlamellen
  • Vorkommnis: meist in Nadelwäldern, seltener in Laubwäldern überwiegend von Sommer bis Herbst
  • Hochgiftig
  • Verwechslungsgefahr mit: Wachsstieligem Trichterling, der dunkler wird und lebensgefährlich giftig ist
Trichterling Bleiweiß (Clitocybe phyllophila)
Quelle: Jerzy Opioła, Clitocybe phyllophila T71 (1), Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0

Weißer Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)

  • Gattung: Knollenblätterpilzarten (Amanita)
  • Geruch: süßlich, meist muffig und sogar nach Aas riechender Pilz
  • Geschmack: mild mit würziger Note
  • Pilzhut: Durchmesser zwischen drei und zwölf, seltener bis 15 Zentimeter, radiale Faserung, weiße Velumreste
  • Hutform: halbkugelig bis konvex, später flache Wölbung
  • Pilzfarbe: weiß
  • Pilzfleisch: weiß, im tieferen Hutinneren gelblich-grün
  • Pilzstiel: fünf bis zwölf Zentimeter lang, ein bis vier, seltener bis sechs Millimeter Durchmesser, weiß, faserig, kleine Velumschuppen, zwiebelknollige Basis, leichtes Abtrennen der Spitze vom Hutfleisch
  • Pilzlamellen: weiß, feine Struktur
  • Vorkommnis: in Mischwäldern, Parkanlagen und Gärten, unter Laubbäumen wie Buchen und Eichen, seltener in Nadelbaumwäldern
  • Zeit: zwischen Frühjahr und Spätherbst
  • Achtung: Pilz-Verzehr kann zu Leberschädigungen führen, deshalb auch auf Probieren verzichten
  • Verwechslungsgefahr mit: weißen Egerschirmlingen
Weißer Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)
Quelle: Daniel Neal from Sacramento, CA, US, Amanita phalloides – Death Cap (15969523046), Bearbeitet von Gartendialog, CC BY 2.0

Weißer Rasling (Lyophyllum connatum)

  • Familie: Raslingsverwandte (Lyophyllaceae)
  • Geruch: stark süßlich, leicht spiritusähnlich, mehlig
  • Geschmack: mildes Aroma
  • Pilzhut: Durchmesser zwischen ein und sechs, seltener bis acht Zentimeter,
  • Hutform: leicht gebogen, welliger Rand
  • Pilzfarbe: weiß mit leicht silber-grauem Rand
  • Pilzfleisch: weiß, knorpeliger Substanz
  • Pilzstiel: weiß, verfärbt sich später ins Gelbliche
  • Pilzlamellen: anfangs rein-weiß, später leicht cremig-weiße Note
  • Vorkommnis: in Mischwäldern, an Waldwegen und Bach-/Uferrändern zwischen Sommer und Spätherbst
  • Achtung: wird unterschiedlich als giftig und ungiftig gelistet – laut Untersuchungen wird eine mögliche zellverändernde Wirkung vermutet, weshalb von einem Verzehr, aber vor allem vor großen Verzehrmengen abgeraten wird
  • Verwechslungsgefahr mit: weißen Trichterlingen, unter denen sich zahlreiche giftige Exemplare befinden
Weißer Rasling (Lyophyllum connatum)
Quelle: AD2009Sep13_Lyophyllum_Connatum_02.jpg: Ernie derivative work: Ak ccm (talk), AD2009Sep13 Lyophyllum Connatum 02 cropped, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0
Hinweis: Wenn ein weißer Pilz auch weiße Lamellen besitzt, ist die Chance hoch, eine giftige Art gefunden zu haben. Das Bestimmen dieser ist überwiegend überflüssig.

Häufig gestellte Fragen

Verändert sich ein weißer Pilz mit zunehmendem Alter?

Nicht nur mit zunehmendem Alter, sondern auch die Witterungs- sowie Standortbedingungen können aus einem weißen Pilz einen dunkleren oder umgekehrt machen.

Lassen sich alle weißen Pilz-Arten eindeutig bestimmen?

Das kommt darauf an. Sehr erfahrene Pilzsammler können anhand der hier genannten Details viele Pilz-Arten besser bestimmen, als jemand, der gelegentlich mit einer Liste von typischen Erkennungsmerkmalen loszieht. Wenn es um die Suche nach Speisepilzen/Pilzen zum Verzehr geht, sollte beim Bestimmen der Pilz-Art explizit auf alle möglichen Unterschiede geachtet werden. Im Zweifelsfall: einen Fachmann beziehungsweise einen erfahrenen Sammler fragen.