Falls Sie glauben, dass im Winter kein Salat wächst, irren Sie sich. Auch wenn die Witterung schlechter wird und die Temperaturen unter 0 Grad Celsius sinken, es gibt Salatsorten, die bis – 15 Grad Celsius vertragen.
Salatsorten, die Frost vertragen
Es gibt Salate, die auch bei uns den ganzen Winter im Beet überleben können, da ihnen Frost nichts ausmacht. So können sie unsere Teller in der kalten Jahreszeit immer etwas mit frischem Grün verzaubern. Die Auswahl ist natürlich nicht so groß wie im Sommer, aber sie sind ebenso leicht zu ziehen und vitaminreich wie die Sommersalate.
Radicchio
Diese Salatsorte könnte auf dem ersten Blick mit Rotkohl verwechselt werden. Radicchio ist eine zweijährige Pflanze, aber wird bei uns meist einjährig kultiviert. Je nach Sorte bildet er eine mehr oder weniger dicke Blattrosette aus, aus der ein fester Salatkopf mit länglichen Blättern wird. Die Blätter sind je nachdem weiß-rot oder weinrot gemustert. Bekannte Sorten sind „Variegata di Castelfranco“, „Grumolo verde“ und „Roter Veroneser“, der sich zum Beispiel gut zum Überwintern eignet.
- unter dem Namen „roter Chicorée“ bekannt
- hält Temperaturen bis -15 Grad Celsius aus
- Erntezeit für frühe Sorten von September bis November
- Erntezeit für späte Sorten im Frühjahr
- bitterer Geschmack
- in lauwarmem Wasser baden oder Strunk abschneiden, um bitteren Geschmack zu mildern
- nach der Ernte problemlos 4 Wochen im Kühlschrank lagerfähig
Zuckerhut
Seinen Namen verdankt der robuste Salat den hellgrünen, ovalen, spitz zulaufenden Köpfen aus am Rand gewellten, in sich gekrausten Blättern. Zuckerhut ist einjährig und besitzt relativ feste, bis 45 Zentimeter hohe Köpfe. Eine sehr kompakte Sorte ist beispielsweise „Uranus“.
- verträgt Frost bis minus 8 Grad Celsius
- Ernte Oktober bis Dezember
- Verwendung der inneren, weißlichen Blätter
- nussig, leicht bitterer Geschmack
- passt gut zu süßem Salatdressing
Feldsalat
Der Feldsalat ist ein Pflücksalat und ist in unseren Regionen eine bekannte Salatsorte. Sie ist der Klassiker unter dem Wintergemüse und kann im Garten ohne Probleme von Oktober bis in den April hinein angebaut werden. Im 19. Jahrhundert noch als Unkraut verschrien, steht er heute auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Typisch für diesen Salat sind seine flachen, kleinen, dunkelgrünen Blätter, die in Rosetten angeordnet sind. Bewährte Sorten sind „Valentin“, „Dunkelgrüner Vollherziger“ und „Jade“.
- hält bis -15 Grad Celsius aus
- auch häufig als Rapunzel bezeichnet
- kann den ganzen Winter über geerntet werden
- schmeckt nicht bitter
- nussiger, unaufdringlicher Geschmack
Winterportulak
Diese Salatsorte besitzt kleine, fleischige, herzförmige Blätter. Winterportulak kann von September bis März direkt im Garten oder in Kästen ausgesät werden. Eine beliebte Variante ist der ausdauernde sibirische Portulak.
- keimt erst bei Temperaturen unter 12 Grad Celsius
- Erntezeit von November bis April
- in Amerika auch Indianerkraut genannt
- sehr robuster und frostfester Salat
- schmeckt leicht säuerlich, mild, nussig und frisch
Chicorée
Dieser zweijährige Salat wächst zwar das gesamte Jahr über, aber bei Frost im Winter steigt seine Beliebtheit. Im ersten Jahr bildet sich eine lockere Blattrosette mit hellgrünen, dem Löwenzahn ähnlichen Blättern. Nach einer Ruhephase wächst im zweiten Jahr ein knospenartiger Spross. Aus ihm werden nach dem Ausgraben der Pflanze die essbaren Zapfen getrieben.
- verträgt bis – 10 Grad Celsius
- Ernte von Oktober bis Februar
- bitterer Geschmack
- sehr beliebt in Salaten mit Früchten
Endivie
Als sogenannter Spätsommer- oder Herbstsalat kann die Endivie bis in den Dezember hinein noch geerntet werden. Sie wird bei uns einjährig angebaut und besitzt breit ausladende Blattrosetten. Darüber hinaus gibt es 2 Endivienvarianten: Frisée (Variante mit gekräuselten und geschlitzten Blättern) und Escariol (Variante mit weitgehend glatten Blättern). Eine robuste Sorte ist beispielsweise „Escariol Gelber“.
- verträgt bis – 6 Grad Celsius
- Ernte von Frisée August bis November, von Escariol bis Dezember
- herzhaft-würziger und mehr oder weniger bitterer Geschmack (ähnlich wie Radicchio und Chicorée)
Häufig gestellte Fragen
Ernten Sie den Salat im Winter nicht am Morgen, sondern erst ab Mittag. Der Stoffwechsel muss erst einmal in Gang kommen und der Nitratgehalt im Laufe des Tages abnehmen. Ansonsten ernten Sie Salat, der zu viel Nitrat enthält.
Nutzen Sie ein Messer und setzen beim Schnitt direkt am Wurzelhals an. Wenn Sie zu hoch schneiden, fallen die Rosetten auseinander.
Auch wenn viele Salate Frost vertragen, können Sie die Pflanzen dennoch mit einer Abdeckung aus Fichtenreisig vor Eis und Schnee schützen.