Wenn die Schwarze Hornisse mit lautem Brummen heranfliegt, ist schnell der Fluchtreflex aktiviert. Die Vermutung ist naheliegend, dass der Stich dieser Holzbiene giftig oder zumindest schmerzhaft ist. Doch stimmt das?
Die Schwarze Hornisse ist eine Biene
Der Name Schwarze Hornisse kommt aus der Umgangssprache. Er ist etwas irreführend, weil es sich dabei in Wirklichkeit um eine Wildbiene handelt. Die korrekte Bezeichnung ist Holzbiene, oder wissenschaftlich Xylocopa. Auch die Bezeichnungen Blaue oder Schwarze Holzbienen sind gängig. Das Insekt erinnert mit seinem langen und kräftigen Körperbau auch eher an eine Hummel als an eine Hornisse. Was wir mit Hornissen sofort assoziieren, ist ihr schmerzhafter Stich. Könnte die Namensgebung darauf hindeuten, dass diese Bienenart genauso gefährlich ist?
Die äußeren Merkmale des Insekts
Widmen wir uns zunächst den äußeren Merkmalen des Insekts, damit eindeutig klar ist, von welchem Brummer die Rede ist.
- großer und gedrungener Körperbau (wie bei Hummeln)
- etwa 15 bis 28 mm lang
- tiefschwarze Färbung, ohne Muster
- oftmals schimmern Körper und Flügeln metallisch
- die Farbnuancen gehen dabei von Blau bis Lila
- sie brummen hörbar laut
Ist der Stich diese Bienenart giftig?
Es darf Entwarnung gegeben werden. Die Holzbienen sind nicht so gefährlich und giftig, wie ihr beeindruckendes Aussehen und der umgangssprachliche Name es vermuten lassen. Ihr Stich hebt sich in seiner Wirkung nicht von den vertrauteren Honigbienen ab. Doch es gibt natürlich Menschen, die auf Bienenstiche allergisch reagieren. Und der Rest der Menschheit empfindet sie zumindest als schmerzhaft. Daher ist das Bestreben verständlich, diese zu vermeiden. Doch wie groß ist die Gefahr für einen Stich überhaupt?
Was ist nach einem Stich zu tun?
Sollte es trotz der großen Unwahrscheinlichkeit zu einem Stich kommen, können Sie alle Maßnahmen anwenden, die sich bereits bei Stichen der Honigbienen bewährt haben. Das sind:
- Stachel entfernen
- die betroffene Stelle kühlen
- Stichstelle mit Zwiebelscheiben einreiben
- oder mit einer Paste aus Natron und Wasser bestreichen
Vorbeugend Stiche verhindern
Nachfolgend aufgeführte Vorsichtsmaßnahmen sind im Freien stets zu empfehlen:
- Holzbienen, aber auch andere stechende Insekten, niemals ärgern
- in ihrer Nähe nicht herumwedeln oder hektisch bewegen
- Barfußlaufen vermeiden
- ansonsten bei jedem Schritt aufmerksam auf den Boden schauen
- Schuhe vor dem Anziehen nach verirrten Insekten absuchen
Im Übrigen sind Holzbienen eine gefährdete Bienenart, die daher unter gesetzlichem Schutz steht. Ein Tier vorbeugend zu töten, damit es gar nicht erst zustechen kann, ist nicht erlaubt.
Häufig gestellte Fragen
Holzbienen benötigen totes Holz, welches ihnen als Lebensraum dienen kann. Den Garten nicht penibel aufzuräumen, hilft, dass diese Insekten sich darin wohlfühlen. Lassen Sie abgesägte Holzstämme oder dicke Äste im Garten liegen. Auch ein Insektenhotel wird gern angenommen.
Die großen Bienen bevorzugen große Blüten. Die Pflanzenfamilien Lippenblütler, Korbblütler, Raublattgewächse und Schmetterlingsblütler bieten einige großblütige Sorten an, an deren Nektar diese Wildbienen gern saugen. Zum Beispiel Platterbse, Distel, Salbei oder Natternkopf.
Holzbalken, die im Dachstuhl eines Hauses verbaut sind, üben keine große Anziehungskraft auf diese Wildbienen aus. Es sei denn, das Holz ist bereits alt und morsch. Dann ist es durchaus möglich, dass sie als Nestplatz gewählt werden.