Beim Beschneiden der Pflanzen im Herbst entfernen Sie unerwünschte Triebe und Zweige, die die Gewächse am Wachsen hindern. Mit einem ordentlichen Schnitt können Gärtner die Gesundheit ihrer Pflanzen verbessern. Der folgende Beitrag widmet sich den Exemplaren, die Sie im Herbst schneiden sollten.
Obstpflanzen
Wer Obstpflanzen im Garten hat, wünscht sich eine prächtige Ernte. Damit die Gewächse im nächsten Jahr ordentlich Früchte tragen, ist bei einigen Exemplaren der Rückschnitt im Herbst erforderlich.
Apfel (Malus domestica)
- gehört zu den wirtschaftlich wichtigsten Obstarten
- wird bis zu 15 Meter hoch
- verliert seine Blätter, im Anschluss sollte der Rückschnitt erfolgen
- Blütezeit ist in Zentraleuropa im Frühling
- in Deutschland gibt es über 1500 Sorten
- Zurückschneiden im späten Sommer oder Frühherbst, um Wachstum einzudämmen
- Fruchttriebe bewahren, alte Triebe sorgfältige entfernen
Aprikose (Prunus armeniaca)
- andere Namen für die Aprikose sind Marille oder Malete
- kommt als Baum oder Strauch vor
- wirft das Laub nach dem Sommer ab
- in seltenen Fällen bis zu 10 Meter groß, meistens eine Höhe von sechs Metern
- Blütezeit im Frühling zwischen März und April
- Ernte von Mai bis September möglich
- Zurückschneiden der Aprikose im Anschluss erforderlich
Birnen (Pyrus)
- sommergrüne Bäume mit einer Höhe bis zu 20 Metern
- es gibt auf der Welt ca. 25 verschiedene Arten
- Einkürzen der Äste um ca. 1/3 der Länge
- herbstlicher Schnitt, um das Wachstum zu hemmen
Blaubeere (Vaccinium myrtillus)
- andere Namen sind Heidelbeere, Schwarzbeere oder Moosbeere
- handelt sich um einen Zwergstrauch, der aufrecht wächst
- wird bis zu 60 cm groß
- Blaubeer-Sträucher können bis zu 30 Jahre alt werden
- empfindlich gegenüber frostigen Temperaturen, Rückschnitt muss zwingend vor dem Frost erfolgen
Brombeeren (Rubus sect. Rubus)
- es handelt sich um wintergrüne oder winterkahle Gewächse
- entweder werfen diese ihr Laub vor oder nach dem Sommer ab
- Blütezeit von Mai bis August
- nach der Blütezeit ist der Schnitt möglich
- im Herbst nach der Blütezeit bei milden Temperaturen schneiden
Goji-Beere (Lycium barbarum)
- auch Gemeiner Bockshorn genannt
- in China ist die Goji-Beere in der traditionellen Medizin bedeutend
- sommergrüner Strauch, der bis zu vier Meter groß werden kann
- Blütezeit reicht von Juni bis September
- im Anschluss sollten Gärtner die Pflanzen schneiden
- winterhartes Gewächs, das frostige Temperaturen verträgt
Himbeere (Rubus idaeus)
- kommt als Strauch vor
- wird bis zu zwei Meter groß
- Blütezeit zwischen Mai und August
- sommergrüner Scheinstrauch, der im Herbst sein Laub abwirft
- Verbreitung findet vegetativ durch Wurzelsprosse statt
- alten zweijährigen Triebe nach der Himbeer-Ernte im Oktober schneiden
Pfirsich (Prunus persica)
- kommt als Baum mit einer Höhe bis zu 8 Metern vor
- kahle Zweige und behaarte Knospen
- Blütezeit in Mitteleuropa im April
- unterschiedliche Sorten erhältlich (Plattpfirsich, Nektarine etc.)
- Winterkälte zum Gedeihen des Pfirsichs erforderlich
- vor dem Winter erfolgt das Zurückschneiden der Zweige
- nach der Ernte 3/4 der Triebe entfernen
- radikales Kürzen bis auf drei einzelne Knospen
Pflaumen (Prunus domestica)
- kann als Strauch oder Baum vorkommen
- meist bis zu 5 Meter hoch, in seltenen Fällen erreicht die Pflaume eine Höhe von 10 Metern
- Blütezeit reicht von April bis Mai
- Früchte können in ihrer Form variieren, unterschiedliche Farben der Pflaume
- Schnitt im Hochsommer oder Spätherbst
- im Spätherbst fällt das Zurückschneiden dank lichter Baumkrone leichter
- vier Seitentriebe stehen lassen
Sauer- und Süßkirsche (Prunus cerasus und Prunus avium)
- zwei verschiedene Arten der Kirsche
- sommergrüner Baum mit einer Höhe von bis zu 30 Metern
- Blütezeit von April bis Mai
- winterkahler Laubbaum, dessen Blätter im Herbst abfallen (rot leuchtendes Laub)
- Zurückschneiden der Gewächse sollte nach dem Laubfall erfolgen
- Schnitt nach der Ernte im August und September
Zierpflanzen
Nicht nur Obstpflanzen kommen im heimischen Garten vor. Wer mit Zierpflanzen für eine ansprechende Optik sorgt, muss diese regelmäßig schneiden. Die folgenden Arten bedürfen einen Rückschnitt im Herbst, um im kommenden Jahr in voller Pracht zu blühen.
Oleander (Nerium oleander)
- einzige Art der Pflanzengattung Nerium
- alle Teile der Pflanze sind giftig
- immergrüne Pflanze, die bis zu sechs Meter hoch ist
- Blütezeit von Juni bis September
- eignet sich bei guter Düngung und Wässerung als Gartenpflanze
- meist als Kübelpflanze gehalten
- Schnitt sollte vor dem Winter erfolgen, 5-10 Grad Celsius sind optimal für die Überwinterung
Rosen (Rosa)
- Rosen sind eine Pflanzengattung der Rosengewächse
- Sträucher mit auffälligen Blüten
- Kulturrose ist die Zierpflanze im Garten, Wildrose wächst in Wäldern
- sommergrüne Sträucher, die bis zu 4 Meter groß werden
- ca. einen halben Zentimeter über der Knospe
- schräg ansteigendes Zurückschneiden
- Schnitt vor dem ersten Nachtfrost empfehlenswert
Tulpenmagnolie (Magnolia × soulangeana)
- ist die in Mitteleuropa am meisten verbreitete Magnolie
- sommergrüner Strauch oder Baum
- bis zu neun Meter groß
- Blütenknospen bilden sich nach dem Sommer, Schneiden der Pflanze in dieser Jahreszeit erforderlich
Weigelie (Weigela)
- kommen in Gärten als Zierpflanze zum Einsatz
- werfen ihr Laub im Herbst ab
- wachsen als Sträucher
- Schnitt nach der Blüte im Spätsommer oder Frühherbst
Hecken
Hecken erfreuen sich als Begrenzung des Grundstücks große Beliebtheit. Damit die Pflanzen in Form bleiben, müssen Sie diese regelmäßig schneiden. Bei den folgenden Arten ist dies im Herbst erforderlich.
Buchsbaum (Buxus sempervirens)
- Pflanzenart, die in Europa, Nordafrika und Westasien vorkommt
- immergrüner Strauch, der langsam wächst
- wird häufig bis zu 8 Meter groß, selten sogar bis zu zwanzig Meter
- gelbe Blüten in der Zeit zwischen März und Mai
- im September spalten sich die Früchte, anschließend schneiden der Pflanze möglich
Europäische Eibe (Taxus baccata)
- einzige europäische Art der Eiben
- kann sehr alt werden
- gehört zu den ältesten Bäumen der Welt
- wächst als Baum oder Strauch
- tiefreichendes Wurzelsystem, das die Eibe fest im Boden verankert
- Reduktion von 3/4 der Austriebe
Feldahorn (Acer campestre)
- wächst als sommergrüner Strauch und selten als Baum
- kann bis zu zwanzig Meter hoch werden
- Blütezeit zwischen Mai und Juni
- kommt fast in ganz Europa vor
- Zurückschneiden von totem Holz
- Äste Einkürzen, um Austrieb im Frühjahr zu fördern
Feuerdorn (Pyracantha)
- immergrüne Sträucher und kleine Bäume mit Zweigen
- Früchte reifen in der herbstlichen Jahreszeit
- unterschiedliche Farben der Früchte
- dank dorniger Zweige ideal für Hecken geeignet
- Schnitt im Frühherbst
- bei Frost drohen Schäden für neue Triebe
- radikaler Schnitt erfolgt erst im Frühjahr
Hainbuche (Carpinus)
- hohe Sträucher und sommergrüne Bäume
- kommen auf der ganzen Nordhalbkugel vor
- in Europa ist die gewöhnliche Hainbuche verbreitet
- dünne Zweige und spitze Knospen
- zwei Mal pro Jahr Schnitt empfehlenswert
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
- Pflanzenart, die aus Asien stammt
- aufgrund der Frostfestigkeit erfreut sich das Gewächs als Zierpflanze und Hecke großer Beliebtheit
- immergrüner Strauch oder Baum
- blüht zwischen April und Juni
- aufgrund des schnellen Wuchses müssen Gärtner die Kirschlorbeer regelmäßig zurückschneiden
- Heckenschnitt vor dem Herbsteinbruch
- beim Zurückschneiden radikales Vorgehen möglich
Liguster (Ligustrum)
- laubabwerfend oder immergrüne Pflanzenart
- sind in Asien und Europa heimisch
- kommen als Zierpflanzen und Hecken zum Einsatz
- beliebte Schnitthecke in Gärten
- 1/3 bis 2/3 der Äste kürzen, kleine Triebe sollten stehen bleiben
Rotbuche (Fagus sylvatica)
- heimischer Laubbaum, der fast in ganz Europa vorkommt
- der häufigste Laubbaum in den deutschen Wäldern
- sommergrüner Baum, der bis zu 30 Meter hoch wachsen kann
- schnellwachsend und dichte Krone
- je milder der Winter, desto eher schneiden
- am Ende der Wachstumsphase verletzte Triebe entfernen
Scheinzypressen (Chamaecyparis)
- starke Übereinstimmung zu den Zypressen
- allerdings sind die Zweige abgeflacht und Zapfen deutlich kleiner
- immergrüne Bäume und selten auch Sträucher
- nicht bei Frost schneiden
- mit scharfen Scheren Triebe von oben nach unten schneiden
Stechpalmen (Ilex aquifolium)
- einzige Stechpflanze, die in Mitteleuropa heimisch ist
- immergrüner Strauch, der bis zu fünf Meter groß wird, oder Baum mit einer Höhe von 10 Metern
- Blütezeit am Ende des Frühlings (zwischen Mai und Juni)
- ab Oktober sind die Früchte reif, anschließend können die Gärtner die Pflanzen schneiden
Stauden (spätblühend)
Bei Stauden handelt es sich um Blütenpflanzen, die ausdauernd oder krautig vorkommen. Die Stauden überdauern in der Regel mehrere Jahre. Dennoch bedarf es einer umfassenden Pflege, zu welcher der Rückschnitt zählt. Die folgenden Exemplare beschneiden Sie in der herbstlichen Zeit.
Ballonblume (Platycodon grandiflorus)
- Name stammt von der Eigenart der Pflanzen, dass sich die Knospen stark aufblähen
- krautige Pflanzen wird bis zu 70 cm groß
- die Blüten haben eine Größe von ca. 5 Zentimeter
- Blütezeit von Juli bis August
- teilweise winterhartes Gewächs
- Ballonblume im Frühherbst ausputzen, damit neue Blüten entstehen
Flockenblumen (Centaurea)
- überwiegend in Europa verbreitet
- krautige Pflanzen, die selten bis zu drei Meter groß werden können
- verlieren ihr Laub
- verwelkte Stängel entfernen
- in den herbstlichen Monaten bis auf 10 cm über Boden kürzen
Herbstastern (Aster)
- Herbstastern sind eine Art der Astern
- ausdauernde Pflanzen, die teilweise als Sträucher wachsen
- können bis zu drei Meter groß werden
- Rückschnitt erfolgt nach der Blüte
- nicht bei Frost kürzen
Rittersporn (Delphinium)
- giftige Pflanze, bei der Gift in allen Pflanzenteilen vorkommt
- ausdauerndes und krautiges Gewächs
- verwelkte Stängel abtrennen
- mindestens zweimal pro Jahr kürzen
Schlangenkopf (Chelone)
- Pflanzen sind auch unter dem Namen Schildblumen oder Miesmäulchen bekannt
- weit verbreitet in Nordamerika
- kommen vorwiegend als Zierpflanze zum Einsatz
- krautige Pflanzen
- erst im Spätherbst ausdünnen
Storchschnabel (Geranium)
- in Deutschland unter dem Namen Geranien verbreitet
- meist ausdauernde Pflanzen
- Laubblätter, die nach dem Sommer abfallen
- Schnitt nach der Blüte
- Schnitt der Geranien von Pflanzenart abhängig
- vorzugsweise im Spätherbst den Ausschnitt vornehmen
- nach dem Schnitt mit Dünger die Heilung beschleunigen
Häufig gestellte Fragen
Herbst ist nicht gleich Herbst. Wer seine Pflanzen im Garten professionell pflegen möchte, sollte den richtigen Zeitpunkt wählen. Einige Pflanzen bedürfen einen Schnitt im Spätsommer/Frühherbst, während bei anderen Exemplaren der Spätherbst/Winteranfang die bessere Wahl ist.
In einem kalten Herbst kann ungewöhnlich früh Frost auftreten. In diesem Fall sollten Sie die Gewächse nicht schneiden. Durch die Verletzungen beeinträchtigen Sie das Schutzsystem der Pflanzen. Besser holen Sie den Schnitt nach, wenn es wärmer wird.