In der Adventszeit ist er für viele unverzichtbar: der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima). Den meisten Weihnachtssternen ist nur eine kurze Lebensdauer vergönnt, weil sie durch falsches Gießen eingehen. So pflegen Sie das Wolfsmilchgewächs richtig.
Der richtige Zeitpunkt
Normalerweise gießt man Zimmerpflanzen regelmäßig und mäßig – das heißt, eher weniger als mehr. Genau dieses Gießverhalten behagt dem Weihnachtsstern nicht, denn aus seiner mexikanischen Heimat ist er kurze und kräftige Regenschauer gewöhnt. Für Sie bedeutet das, lieber seltener, dafür aber stärker zu wässern. Der richtige Zeitpunkt für eine neue Wassergabe ist gekommen, wenn das Substrat in etwa zwei Zentimetern Tiefe noch ganz leicht feucht ist. Um dies zu überprüfen, drücken Sie Ihren Zeigefinger oder den Daumen in die Erde hinein: Fällt Ihnen das schwer und fühlt sich die Erde trocken an, ist der richtige Moment zum Gießen des Weihnachtssterns gekommen. Führen Sie die Fingerprobe in regelmäßigen Abständen durch, um den Zeitpunkt nicht zu verpassen – austrocknen darf der Weihnachtsstern nämlich auch nicht.
Kalkarmes Wasser verwenden
Der Weihnachtsstern ist generell eine sehr empfindliche Zimmerpflanze. Neben Staunässe, Trockenheit und falschem Gießen verträgt der Weihnachtsstern zudem keinen Kalk. Aus diesem Grund sollten Sie kein frisches Leitungswasser verwenden, sondern dieses für mindestens einen Tag stehen lassen (damit sich der Kalk auf dem Boden absetzt) oder sogar entkalken. Letzteres ist wichtig, wenn Sie in einer Region mit sehr hartem Leitungswasser leben. Am besten eignet sich ohnehin weiches Regenwasser. Das allerdings kann nicht jeder problemlos sammeln. Zudem darf das Gießwasser auf keinen Fall kalt sein – duschen Sie gerne eiskalt? – sondern hat optimalerweise eine handwarme Temperatur. Vergessen Sie nicht: Weihnachtssterne sind subtropische Pflanzen, die Kälte nicht vertragen.
Weihnachtsstern gießen – Anleitung
Wenn die richtige Zeit zum Wässern des Weihnachtssterns gekommen ist und Sie das Gießwasser entkalkt haben, verabreichen Sie Ihrem Gewächs die lebensnotwendige Feuchtigkeit gemäß dieser Anleitung:
- Fingerprobe durchführen
- Weihnachtsstern gießen, wenn Substrat gut abgetrocknet
- so gießen, dass das Wasser auf dem Substrat steht
- einsickern lassen, nicht nachgießen
- auf dem Unterteller oder im Übertopf stehendes Wasser nach 20 Minuten wegschütten
- wahlweise Wasser direkt in den Unterteller oder Übertopf geben
Wässern Sie den Weihnachtsstern stets in einem Vorgang, nicht mehrmals kurz hintereinander. Lassen Sie zwischen den einzelnen Wassergaben so viel Zeit vergehen, dass das Substrat zwischendurch abtrocknet – gänzlich austrocknen darf es allerdings nicht! Die trockene Erde saugt sich durch den Kapillareffekt schnell mit der Feuchtigkeit voll.
Benötigte Wassermenge
Wie viel Wasser Ihre Poinsettie – wie das Wolfsmilchgewächs früher auch genannt wurde – wirklich braucht, lässt sich so pauschal nicht sagen. Die benötigte Wassermenge und auch die Gießhäufigkeit hängen sowohl von der Größe der Pflanze als auch von ihrem Standort ab. Vielleicht hilft Ihnen diese Faustregel, die richtige Menge und Häufigkeit zu bestimmen: Wie alle Wolfsmilchgewächse brauchen Weihnachtssterne viel weniger Wasser, als Sie glauben. Die meisten Menschen wässern diese Zimmerpflanzen praktisch zu Tode. Geben Sie Ihrem Exemplar daher nur die Hälfte der Wassermenge, die Sie üblicherweise/gefühlsmäßig verabreichen würden.
Diese Fehler vermeiden
Der häufigste Fehler bei der Pflege des Weihnachtssterns ist schlicht, dass viel zu viel gegossen wird. Dies können Sie verhindern, indem Sie Ihre Pflanze im Blick behalten: Färben sich die grünen Blätter gelb und scheinen zu vertrocknen, dann dürfen Sie den Weihnachtsstern auf keinen Fall weiter gießen! So paradox es zunächst klingen mag: Die Pflanze verdurstet nämlich, weil sie viel zu viel Wasser erhalten hat. Grund dafür ist, dass sie tatsächlich unzureichend mit Feuchtigkeit versorgt wird, da die feinen Wurzeln durch Staunässe verfaulen und deshalb kein Wasser mehr an die oberirdischen Pflanzenteile weiterleiten können. Bei gelben Blättern sollten Sie also:
- Pflanze austopfen
- feuchte Erde entfernen
- faulige Wurzeln wegschneiden
- in frisches Substrat umtopfen
- zunächst gar nicht
- und in Zukunft deutlich weniger wässern
Fallen die Blätter hingegen einfach ab, ohne sich zuvor gelb zu färben, dann stand Euphorbia pulcherrima („die schöne Wolfsmilch“) höchstwahrscheinlich in der Zugluft. Platzieren Sie die Pflanze an einen weniger zugigen und helleren Ort, möglichst weit entfernt von einem Fenster, das Sie häufiger zu Lüftungszwecken öffnen.
Häufig gestellte Fragen
Staunässe im Pflanztopf entsteht nicht nur, weil man zu viel gießt. Wenn überschüssiges Wasser abfließen kann, lässt sich viel Schaden von vornherein vermeiden. Deshalb sollte der Topf stets ein Abflussloch haben, welches mit einer Tonscherbe bedeckt ist. Die unterste Schicht besteht optimalerweise aus Blähton, zudem befindet sich der Topf auf einem Untersetzer oder in einem Übertopf. Dort fließt überschüssiges Wasser hinein und kann leicht abgegossen werden.
Fließt das Gießwasser einfach durch den Topf hindurch ohne dass allzu viel im Substrat verbleibt, dann steht der Weihnachtsstern wahrscheinlich in minderwertiger Pflanzerde. Diese hat keine oder nur unzureichende Kapazitäten zum Wasserspeichern, weshalb Sie die Pflanze am besten in ein höherwertiges Substrat umsetzen. Auch Erde (insbesondere torfhaltige!), die schon einmal ausgetrocknet ist, verliert ihre Fähigkeit zum Wasserspeichern und bleibt daher trotz ausreichend Flüssigkeitsgabe zu trocken.
Weihnachtssterne sind mehrjährige Pflanzen, die Ihnen mit der richtigen Pflege viele Jahre lang Freude machen. Ab April braucht das Gewächs eine etwa sechswöchige Ruhepause, um sich von der Blüte zu erholen. In dieser Zeit sollte die Pflanze nur etwa 15 °C kühl stehen und gerade so viel gegossen werden, dass sie nicht austrocknet. Ein kleiner Schuss Wasser im Untersetzer – einmal pro Woche verabreicht – reicht vollkommen aus. Nach der Ruhezeit steigern Sie die Wassergaben langsam.