Marder quartieren sich mit einer Vorliebe in der Nähe von Menschen in Haus und Garten ein. Um die lästigen Untermieter wieder los zu werden, können verschiedene Hausmittel eingesetzt werden. Nachfolgend dazu mehr.
Marder richtig erkennen
Die kleinen Raubtiere halten sich gern in der Nähe von menschlichen Siedlungen auf. Sehr häufig sind sie in Gärten, Scheunen und auf Dachböden anzutreffen. Daneben lieben sie auch Autos als Quartier. Hier können sie erhebliche Schäden anrichten. In der Regel sind Marder Einzelgänger, außer während der Paarungszeit. Die Tiere sind nachtaktiv, flink, sehr scheu und meiden zudem den Kontakt zu Menschen. Tagsüber sind sie kaum sichtbar. Verschiedene Anzeichen können indes auf das Vorhandensein eines Marders hinweisen:
- Pfotenabdrücke mit fünf Zehen
- 1 bis 2 cm dicker und 8 bis 10 cm langer Kot
- leicht wurstförmig gedreht
- Losung enthält Kerne, Federn und Haare
- intensiver, unangenehmer Geruch des Kots
- abgesondertes übelriechendes Drüsensekret
- saisonal bedingte laute Geräusche
- hauptsächlich zur Paarungszeit und bei nächtlichen Revierkämpfen
- schrilles Fauchen und Schreien
- Poltergeräusche in Gartenhäusern und auf Dachböden
- dann sind Weibchen mit Jungen unterwegs
Hausmittel zur Marder-Vertreibung
Wenn sich ein Marder erst einmal häuslich eingerichtet hat, dann ist es nicht immer so leicht diesen wieder los zu werden. Die Tiere bleiben normalerweise ihrem Revier treu. Da Privatleute die Marder nicht einfach einfangen können, kommen vermehrt bewährte Hausmittel bei der Vertreibung zum Einsatz. Dabei werden hauptsächlich solche Hausmittel eingesetzt, die den Geruchs-und Geschmackssinn der Tiere beeinflussen. Marder haben sehr feine Nasen und einen ausgeprägten Geschmackssinn. Daneben auch sehr gute und zugleich empfindliche Ohren. Einen guten Erfolg bei der Vertreibung verspricht der Einsatz spezieller Duft- sowie Bitterstoffe. Gerade scharfe Gerüche sind sehr unangenehm. Darüber hinaus können auch laute Geräusche äußerst hilfreich sein. Nachfolgend eine kleine Auflistung vielversprechender Hausmittel gegen Marder.
Marder mechanisch vertreiben
Sehr leicht durchführbar und auch nicht sehr kostspielig, ist es die Tiere mechanisch zu vertreiben:
Bewegungsmelder mit Wasserspritze
- dadurch Ortung des Tieres
- gleichzeitige Abgabe eines Wasserstrahls
- zielt in Richtung des Marders
- dieser meidet künftig den Bereich
Laute Geräusche
Die kleinen Raubtiere lieben ihre Ruhe. Sie haben ausgezeichnete Ohren und mögen laute und langanhaltende Geräusche gar nicht. Wenn diese allerdings stets zur gleichen Zeit einsetzen, können die Tiere sich schnell daran gewöhnen. Daher ist es ratsam die Geräusche immer zu unterschiedlichen Zeiten ertönen zu lassen. Besonders geeignet sind
- Ultraschallgeräte
- Windspiele
- laute Musik
- Aufnahmen von Katzen -und Hundegeräuschen
- regelmäßige Gartenarbeiten wie häckseln, Rasen mähen
Lichtquellen
Die Tiere sind nachtaktiv und tagsüber sehr selten sichtbar. Sie vermeiden nach Möglichkeit alle hellen Orte. Sehr hilfreich sind daher:
- Bewegungsmelder
- Zeitschaltuhren für abendliche Beleuchtung in Hof und Garten
- leerstehende Räume hell zu erleuchten
Lebendfallen
- Einsatz nur durch Jäger
- Aussetzen der Tiere an geeigneten Orten
- Aufstellung nur außerhalb der Schonzeit
Wasserflaschen
Viele schwören auf den Einsatz von Wasserflaschen. Nun gibt es hier verschiedene Theorien, warum die Tiere Reißaus nehmen, einerseits vielleicht durch die Lichtreflektionen des Wassers oder sie haben Angst vor ihrem verzerrten Spiegelbild. Möglicherweise erschreckt sich das Tier auch nur, wenn es gegen die Flasche läuft, da diese fast durchsichtig ist.
- Verwendung 1,5 l PET- Flaschen
- ohne Aufkleber
- dreiviertel mit Leitungswasser füllen
- auf Wegen, an Schlafplätzen aufstellen
- an Autoräder oder unters Auto
Mit Duftstoffen vertreiben
Sehr beliebte Hausmittel gegen Marder sind Kräuter und Gewürze, ebenso andere Stoffe mit sehr starken Duftnoten wie
Chilipulver
- schärfste Gewürz
- greift Geruchssinn an
- ungefährlich
- Pulver an Fundorten von Exkrementen, Schlafplätzen sowie auf Laufwegen ausstreuen
- Geruch verfliegt schnell
- daher öfters anwenden
- alternativ Verwendung von Chilispray
- gewährleistet längere Haltbarkeit
Essig
- strenger, unangenehmer Geruch und Geschmack
- verfliegt allerdings schnell
- daher öfters anwenden
- entweder entsprechende Flächen benetzen mittels Sprühflaschen
- alternativ Auslegen von getränkten Tüchern oder
- Aufstellen von gefüllten Schalen
- gute Platzierung unterm Auto möglich
- weitere Ausbringung auf Laufwegen und Schlafplätzen
Wenn die Tiere über getränkte Flächen in Richtung Unterschlupf laufen, gelangt die Essigsäure an die Pfoten und brennt. Zur Reinigung werden diese abgeleckt und so kommt der Marder schließlich mit dem unangenehmen Geschmack in Berührung. Das mag er gar nicht.
Kampferblätter
- Blätter und Rinde verströmen starken Geruch
- ganze Triebe oder Blätter weiträumig auslegen
- Marder meiden diese Gegend
Knoblauch
- überdeckt andere Gerüche
- unangenehm für Marder
- Verwendung von Knoblauchzehen
- diese auslegen
- alternativ Zehen auspressen
- Saft versprühen
Mottenkugeln
- sehr unangenehmer Geruch
- geben gleichmäßig Duft ab
- Wirkung hält lange an
- Kugeln dicht auslegen oder aufhängen
- regelmäßig erneuern
Neemöl
- hat sehr bitteren Geschmack
- äußerst unangenehmer Geruch nach Zwiebeln, Schwefel sowie Knoblauch
- 100 ml Wasser mit 200 Tropfen Neemöl mischen
- auf Laufwege, Schlafplätze sprühen
- auch geeignet für Gummi- sowie Kunststoffteile im Motorraum von Autos
- regelmäßig wiederholen
Pfeffer
- Mardernase ist sehr empfindlich
- Nase wird gereizt
- Tier beginnt zu niesen
- großzügig auf Wegen, Schlafplätzen verstreuen
- auch Verteilung im Motorraum von Autos
- darf nicht in Lüftung gelangen
- regelmäßig verwenden
- alternativ Einsatz von Pfefferspray
Teebaumöl
- riecht sehr streng und intensiv
- Geruch hält lange an
- entweder Lappen damit tränken
- anschließend auf Wegen, Schlafplätzen etc. auslegen
- alternativ Aufstellung befüllter Schälchen oder
- mit Spritzflasche versprühen
- Anwendung einmal pro Woche
Urin
- Verwendung von menschlichem Urin, Katzen- oder Hundeurin
- alternativ benutzte Katzenstreu einsetzen
- sehr effektiv Fuchsurin oder Bärenurin
- im Onlinehandel erhältlich
- nach Trocknung von Urin Bildung von Urinstein
- Marder gegen Geruch sehr empfindlich
- entweder Lappen mit Urin tränken
- anschließend auslegen oder
- befüllte Schälchen aufstellen
- täglich erneuern
WC-Steine
- Wirkung ähnlich wie Mottenkugeln
- Steine in Halterung belassen
- Aufhängen an Schlafstellen, Wegen
- auch Einreibung von Flächen oder Kabeln mit Steinen möglich
- dazu Handschuhe anziehen
Einsatz natürlicher Feinde
Hund und Katze gehören zu den natürlichen Feinden des Marders. Sie werden von diesem automatisch gemieden, wenn sie durch das Gelände oder Haus streifen. Automatisch geben sie ihren Geruch an die Umgebung ab. Allerdings sollten die Vierbeiner auch regelmäßig unterwegs ein. Alternativ können auch Katzen- und Hundehaare verwendet werden:
- diese in kleine Säcke füllen
- an entsprechenden Stellen aufhängen
- alternativ zur Befüllung Nylonstrümpfe verwenden
- regelmäßig erneuern
Marderplage vorbeugen
Natürlich ist es immer besser Mardern erst gar keine Gelegenheit zu geben, sich im Haus und Garten gemütlich einzurichten. Das kann bereits mit nur wenigen Maßnahmen erfolgen
- Schlupflöcher mit einem Durchmesser von 5 cm verschließen
- dazu Verwendung von Maschendraht, Beton oder Putz
- nahe Bäume am Haus mit Marderabwehrgürteln versehen
- Garten einzäunen
- Höhe mindestens 250 cm und 80 cm tief in die Erde
- Einfriedung mit Mischhecken aus Berberitze, Hundsrose, Weißdorn und Stechpalme
- Vergrämungspflanzen wie Verpiss-dich-Pflanze (Plectranthus ornatus) setzen
- Nutztiere wie Hühner, Enten, Tauben nachts einsperren
- Ställe müssen dicht sein
Häufig gestellte Fragen
Dabei handelt es sich um den Steinmarder (Martes foina). Sein Verwandter der Baummarder (Martes martes) lebt hauptsächlich in Laubwäldern. Der Steinmarder ist sehr anpassungsfähig und ebenso äußerst flexibel bei der Wahl seines Lebensraumes. Dabei kann er schlimme Schäden auf Dachböden, im Haus und nicht zuletzt an Autos anrichten. Dies brachte ihm auch den Spitznamen „Automarder“ ein.
Laut Naturschutzbund (NABU) eignet sich sehr gut ein Holzrahmen mit engmaschigen Draht bespannt. Dieser wird direkt unter das Auto gelegt. Das Betreten schmerzt an den Pfoten. Daneben sollten regelmäßig das Auto und der Motor gewaschen werden. Dadurch können die Duftmarken zur Markierung seines Reviers entfernt werden. Für die Kabel und Schläuche gibt es spezielle Vergrämungssprays. Diese haben eine Schutzdauer von 6 bis 8 Wochen.