Der Admiral ist ein bekannter Schmetterling, der aufgrund seiner Größe und Häufigkeit oft zu sehen ist. In diesem Portrait wird Ihnen der Admiralfalter vorgestellt.
Steckbrief
- wissenschaftliche Bezeichnung: Vanessa atalanta
- gehört zur Familie der Edelfalter (Nymphalidae)
- Flügelspannweite: 55 cm bis 65 cm
- Flügel sind beim Sitzen geschlossen
- Vorderflügel: dunkelbraune Grundfarbe, mittig verlaufende rote Binde, schwarze Spitzen mit weißen Punkten sowie Balken
- Muster erinnert an eine Admiralsuniform
- Hinterflügel: dunkelbraune Grundfarbe, Außenrand mit roter Binde, Unterseite marmoriert in rot, schwarz oder violett
- Binde der Vorderflügel weist bei Weibchen einen kleinen, weißen Punkt auf
- Körperfarbe: schwarzbraun
- nutzt 4 Beine zum Stehen oder Sitzen
- 2 Vorderbeine zu Putzpfoten umfunktioniert
- dienen zum Schmecken, Riechen, Fühlen und Putzen
- mögliche Lebensspanne: 1 bis 2 Jahre
- Wanderfalter
- Flugzeit: Ende Mai bis Mitte Oktober
- nicht gefährdete Art
Verbreitung und Lebensraum
Der Admiral ist weit verbreitet und kommt indes auf einer Vielzahl von Kontinenten vor:
- Europa bis Südskandinavien (60. Breitengrad), Kaukasus und Anatolien
- Mittelmeerinseln, Kanaren, Azoren, Bermuda, Island
- Westasien bis China und Westsibirien
- Nordafrika
- Mittelamerika
- Nordamerika bis Alaska und Kanada
- Hawaii
- Neuseeland
In vielen dieser Lebensräume hält sich der Admiralfalter entweder das ganze Jahr über auf oder nur über den Sommer, wie zum Beispiel Alaska oder die Südküste Finnlands. Da es sich um Wanderfalter handelt, können sie neue Territorien übernehmen. An den Lebensraum stellt der Schmetterling keine wirklich großen Anforderungen. Aus diesem Grund ist er häufig zu beobachten. Zu den typischen Lebensräumen gehören:
- Gärten
- Siedlungsgebiete
- Waldgebiete
- Wiesen
- Agrarflächen
Lebensweise
Da es sich beim Admiral um einen Wanderfalter handelt, hält er sich über den Winter nicht nördlich von Süddeutschland auf. Sobald die Nächte kälter werden, zieht es den Schmetterling aus mitteleuropäischen Populationen nach Ostfrankreich, an den Oberrhein oder Süddeutschland. Andere Populationen legen Strecken von 1.000 bis 3.000 Kilometern zurück, um den Winter in Südeuropa, Nordafrika oder Kleinasien zu verbringen. Pro Jahr entstehen etwa 3 neue Generationen von Admiralfaltern, wodurch die Art häufig während der Flugzeiten entdeckt werden kann. Die Fortpflanzung findet von Mai bis Juni statt und nicht selten kann es dabei zu einer Gradation kommen, also einer Massenvermehrung aufgrund vieler adulter Exemplare an einem Platz. Die Entwicklung des Falters verläuft wie folgt:
- Eier werden an Futterpflanzen abgelegt
- müssen halbschattig stehen
- junge Raupen bauen ein Nest
- es besteht aus Blätterstücken
- ältere Raupen erweitern sie
- es entstehen die charakteristischen Blatttüten
- die Raupen verbleiben in ihrem Nest
- es wird stückweise abgefressen
- Fressphase dauert 4 Wochen an
- die Verpuppung erfolgt in der Blatttüte
- Verpuppungsphase dauert 2 Wochen an
- schlüpfen meist Mitte bis Ende Juli
Nahrung
Beim Admiralfalter handelt es sich übrigens um einen Schmetterling, der ausschließlich flüssige Nahrung zu sich nimmt. Er saugt indes Blütennektar, bevorzugt von den folgenden Futterpflanzen:
- Sommerflieder (Buddleja davidii)
- Prächtige Fetthenne (Hylotelephium spectabile)
- Efeu (Hedera helix)
- Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
- Brombeeren (Rubus fruticosus)
Vor Obstbäumen, Beerensträuchern, Kräutern und anderen Blühpflanzen machen sie aber ebenfalls nicht Halt. Falls dem Nektarivor nur wenige Blüten zur Verfügung stehen, steigen sie auf Fruchtsäfte und süße Getränke um. Im Herbst gehört Fallobst zu den Favoriten. Die Raupen ernähren sich in Mitteleuropa hauptsächlich von der Großen Brennnessel (Urtica dioica), während weiter südlich zusätzlich die folgenden Glaskräuter (Parietaria) auf dem Speiseplan stehen:
- Aufrechtes Glaskraut (Parietaria officinalis)
- Kleines Glaskraut (Parietaria debilis)
- Mauer-Glaskraut (Parietaria diffusa)
Häufig gestellte Fragen
Eine ganze Reihe an Futterpflanzen stehen für den Garten, den Balkon und die Terrasse zur Verfügung. Dazu gehören insbesondere Sommerflieder, Obstbäume, Efeu und Brennnesseln für die Raupen. Zusätzlich können Sie Kräuter wie Thymian und Lavendel oder nektarreiche Blühpflanzen wie Bartblumen (Caryopteris) oder Kugeldisteln (Echinops ritro) pflanzen.
Falls Sie geschwächte Vanessa atalanta im Herbst entdecken, können Sie diese mit erkaltetem Zuckerwasser, Fruchtsäften, geschnittenem oder angefaultem Obst wieder aufpäppeln. Geben Sie eine kleine Menge direkt vor den Falter, damit er sich an diesem bedienen kann. Achten Sie darauf, dass nichts auf die Flügel tropft oder der Schmetterling in die süßen Flüssigkeiten tritt.
Hill-Topping bezeichnet die Gipfelbalz. Unter der Gipfelbalz ist das Aufsuchen erhöhter Standorte im Gelände zu verstehen. Admiralmännchen nutzen diese, um zufällig vorbeifliegende Weibchen aufzuspüren und sich mit ihnen zu paaren. Das geschieht meist über den Nachmittag bis in den Abend hinein. Bevorzugte Standorte sind Hügel, Hausdächer, Bäume und andere, die eine gute Übersicht bieten.