Feuerstellen im Garten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Damit es gefahrlos klappt, ist bei der Anlegung auf hitzebeständige Steine zu achten, wie sie im Folgenden aufgeführt werden.
Unterschiede bei Hitzebeständigkeit
Es gibt einige hitzebeständige Steine, die sich für eine Feuerstelle im Garten eignen. Doch aufgepasst, denn hierbei wird unterschieden, ob es sich um direkte oder „umliegende“ Hitze handelt, die auf das Steinmaterial wirkt. Als „direkt“ wird das bezeichnet, wo das Feuer brennt und damit die höchsten Temperaturen entstehen. Der „indirekte“ Bereich liegt um das Feuer herum und macht die Begrenzung von Feuerstellen aus, damit es sich nicht unkontrolliert ausbreitet. Im indirekten Bereich herrschen geringere Temperaturen, weshalb hier anderes Steinmaterial geeignet ist, als für die direkte Befeuerung.
Gefahr nicht-hitzebeständiger Steinarten
Werden nicht-hitzebeständige Steinarten verwendet, besteht die Gefahr, dass sie durch die hohen Temperaturen und aufgrund ihrer Porosität durch Feuchtigkeitsaufnahme reißen, schmelzen oder platzen. Die Kontrollumrandung des Feuers wird damit hinfällig, es kann sich ausweiten und zu einem echten Risiko für Leben und Gebäude werden. Platzt das Steinmaterial, kann es zu einem herumschleudernden Geschoss werden und tödliche Kopfverletzungen verursachen. Deshalb gilt:
- ausschließlich Steinmaterial verwenden, das Hitze standhält
- unbedingt auf Kies-, Kiesel-, Kalk- sowie Gasbetonsteine verzichten
Feuertaugliches Steingut
Wo das Feuer gezündet wird (direkte Hitze), sind lediglich drei Steinarten aufgrund ihrer enormen Hitzebeständigkeit von mindestens 1000 Grad Celsius geeignet:
Klinker
Klinker beziehungsweise Hartbranntziegel, wie sie auch genannt werden, zählen zu den Steinarten mit der höchsten Hitzebeständigkeit. Sie vertragen Temperaturen von bis zu 1.300 Grad Celsius. Zudem verfügen sie über eine hohe Dichte, wodurch nur minimal Feuchtigkeit aufgenommen wird. Sie sind in verschiedenen Farben erhältlich, sodass sie auch dekorativ auf eine Feuerstelle wirken können.
Schamottstein
Schamottstein wird speziell für die Verwendung in Verbrennungsanlagen wie beispielsweise Kamine hergestellt. Diese Steinart besteht aus feuerfestem Keramik-Material mit Ton und Aluminiumoxid. Diese Zusammensetzung sorgt für eine Hitzebeständigkeit von bis zu 1.250 Grad Celsius. Damit eignet der Schamottstein ideal für den Innenbereich von Feuerstellen, die mit dekorativeren Steinarten umgrenzt werden können.
Ziegelsteine/Backsteine
Die aus Lehm gebrannten Ziegel-/Backsteine sind aufgrund dieses Brands sehr feuerfest. Temperaturen von 1.000 Grad machen ihnen nichts aus. Wer es noch hitzebeständiger wünscht, kann einfachen Schamottmörtel hinzufügen. Ein wichtiger Vorteil von Ziegel- und Backsteinen ist, dass sie keine Wärme speichern. Die Chance, dass sie sich nach einer Feuerlöschung erneut entzünden, ist damit sehr gering. Zudem ist die Verlegung simpel. Durch die glatten Flächen lässt sich prima eine dauerhafte Feuerstelle zaubern, die leicht zu reinigen ist. Allerdings weisen sie nur eine geringe Feste auf und gehen deshalb schnell zu Bruch. Ein vorsichtiger Umgang beim Lagern und Verarbeiten ist deshalb angeraten.
Hitzebeständige Außen-Steine
Ist eine Feuerstelle korrekt angelegt, entstehen im unmittelbaren Außenbereich des Feuers Temperaturen, die meist 800/850 Grad nicht übersteigen. Für die Auswahl der richtigen Steine ist deshalb auf eine entsprechend ausreichende Hitzebeständigkeit zu achten. Insgesamt elf Steinarten verfügen zusätzlich zu den bereits genannten feuerfesten Steinen darüber.
Hitzebeständige Steine von B bis G
Basalt/Basaltlava
Bei Basaltsteinen und im Besonderen bei Basaltlava handelt es sich um ein Ergussgestein und ein Produkt, das aus der Gesteinsschmelze (Magma) eines Vulkans entsteht. Dass dies eine hohe Hitzebeständigkeit belegt, ist logisch. Vor allem Basaltlava-Schotter eignet sich mit einer Hitze-Verträglichkeit von bis zu 1.000 Grad Celsius ideal zur Feuerstellung-Umrandung. Mit dunkel-schwarzen, grauen und grau-blauen Farbtönen sorgen sie gleichzeitig für einen dekorativen Akzent. Reiner Basaltstein besitzt durch die Pressung eine minimal geringere Dichte, ist aber dennoch als hitzebeständige Umrandung tauglich.
Gneis/Gneisto
Gneis oder auch Gneisto genannt, ist eine Gesteinsart, die vor allem unter den Bergmännern bekannt ist. Dort wird sie aufgrund der glitzernden Effekte als „Funken“ bezeichnet. Es handelt sich um Steine, die durch Druck- und/oder Temperatur-Steigerungen zu einem metaphorben Gestein werden und durch Erosionen oder Abtragung an die Erdoberfläche gelangen. Diese Steinart weist ähnliche Strukturen wie Granit auf, beweist sich allerdings immens kälte- und hitzebeständiger. Sie sind in den Farben Grau, Weiß sowie Schwarz erhältlich. Je nach Blickwinkel und Lichteinfall funkeln sie und sorgen damit für einen stilvollen Anblick von Feuerstellen.
Granit
Besonders hart durch eine hohe Dichte, so präsentiert sich Granit, der vor allem als Bodenbelag und Küchenarbeitsplatte Verwendung findet. Granitgestein wird überwiegend aus der Erde abgebaut und beinhaltet hauptsächlich Quarz sowie Feldspaten. Das hitzebeständige Gestein ist nicht herausragend feuerfest, aber bis zu 600 Grad Celsius bereiten diesem keine Probleme. Als Umrandung im Außenbereich ist es deshalb nur bedingt nutzbar und sollte in jedem Fall ausreichend weit vom direkten Hitzeeinfluss entfernt sein, damit die 600 Grad nicht überschritten werden.
Grauwacke
Als Naturstein findet Grauwacke vor allem bei Pflastersteinen Verwendung. Diesen zeichnen eine enorme Dichte sowie die graue bis grün-graue Färbung aus. Aufgrund der hauptsächlich beinhalteten Quarz und Feldspat-Anteile besteht eine Hitzebeständigkeit von bis zu 700 Grad Celsius.
Hitzebeständige Steine von M bis Q
Marmor
Als ein Karbonatgestein zeigt sich auch Marmor als eine hitzebeständige Steinart, die sich indes durchaus für eine Umrandung der Feuerstelle im Garten einsetzen lässt. Problemlos und schadenfrei übersteht Marmor Temperaturen von bis zu 600 Grad. Weitere Vorteile erwarten Gartenbesitzer mit der Verwendung von Marmor an Feuerstellen:
- Optische Setzung von edlem, exklusive Akzent
- Leicht zu reinigen nach einem Feuer
- Sehr langlebig/haltbar
- Witterungsbeständig
- Kälte-Unempfindlich
Porphyr
Ein Vulkangestein ist Porphyr. Wie Basalt/Basaltlava verfügt es deshalb ebenfalls über eine hohe Hitze-Unempfindlichkeit. Ist ein hoher Quarzanteil enthalten, zeigen sich die Porphyr-Steine indes bis zu 1.000 Grad Celsius feuerfest. Es überzeugt durch eine hohe Robustheit, was den Stein sehr langlebig macht. Einzig das Aussehen ist als schlicht anzusehen und deshalb ohne nennenswerten dekorativen Wert zu bezeichnen.
Quarzit
Im Gegensatz zum schlichten Porphyr präsentiert sich Quarzit als Naturstein in „lebendigen“ Farben, die sich von Rot bis zu Regenbogenfarben erstrecken. Wer es unauffälliger mag, kann sich für die graue Variante entscheiden. Es besteht eine optische Ähnlichkeit mit Marmor. Quarzit ist das härteste Gestein, das es derzeit gibt.
Wie der Gesteinsname vermuten lässt, bestehen die Steine hauptsächlich aus Quarz. Zudem sind weitere Gesteine beinhaltet, die wie Quarz hitzebeständig sind. Temperaturen von bis zu 600 Grad Celsius vertragen die Steine gut. Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass sie nicht direkt mit dem Feuer in „Berührung“ kommen.
Hitzebeständige Steine von S bis T
Sandstein
Der Sandstein zählt zu den günstigsten Steinvarianten, die um eine Feuerstelle zu legen sind. Er sollte allerdings mindestens aus 50 Prozent Sandkörnern und Quarz bestehen. Erst dann ist er als eine hitzebeständige Steinart anzusehen, die Temperaturen von bis zu 700 Grad problemlos aushalten.
Speckstein
Speckstein ist vor allem bekannt für die Verwendung im Skulptur-Handwerk. Im Garten kann der aus Talk bestehende Stein auch für die Feuerstelle eingesetzt werden. Da es bei Temperaturen über 800 Grad Celsius zur Umwandlung in die Minerale Cristobalit und Enstatit kommt, sollten zum Erhalt der Speckstein-Eigenschaften Temperaturen oberhalb der 600-Grad-Marke nicht überschreiten. Besonders beliebt ist der Speckstein, weil er Feuerstellen mit Farbe erfüllt. Erhältlich ist er in:
- Weiß
- Rosa
- Rot
- Grün
- Blau, blau-grün
- Schwarz
Trachyt
Ein sehr weit verbreiteter und für heiße Standorte genutzter Stein ist der Trachyt. Er wird auch als Backofenstein bezeichnet, weil er bereits vor Jahrhunderten dafür seinen Einsatz fand. Als Plutonit besteht eine Ähnlichkeit zum Granit, aber der Trachyt besitzt eine deutlich höhere Hitzeresistenz von bis zu fast 1.000 Grad Celsius. Ebenso unempfindlich zeigt er sich bei Kälte, sodass er für dauerhaft angelegte Feuerstellen optimal ist, wenn sie den Winter im Garten verbringen.
Tuff
Ebenso wie Trachyt ist auch Tuff ein Stein, der in alten Backöfen wiederzufinden ist. Direktem Feuer darf er aber nicht ausgesetzt werden, sodass er bei Temperaturen um die 700 Grad maximal als Umrandung zu nutzen ist.
Häufig gestellte Fragen
Doch. Dieser wird als Feuerbeton angeboten und hält Temperaturen zwischen 1.100 und 2.000 Grad stand. Damit kann er sogar direkt in die Garten-Feuerstelle gelegt werden. Alle Betonsteine, die nicht als „feuerfest“ ausgewiesen sind, werden brechen und platzen.
Ja, besser ist es, denn „verbrennt“ der Mörtel, verlieren die verlegten Steine ihren Halt, verrutschen und Schmutz legt sich tief fest. Bei Steinmauern fallen sie herunter. Es gibt hitzeresistenten Mörtel, mit dem diese Probleme zu umgehen sind.