Der Marder ist ein scheues Tier, das im Schutz der Dunkelheit auf Beutejagd geht. Eine direkte Begegnung im heimischen Garten ist daher unwahrscheinlich. Doch die hinterlassenen Spuren verraten seine Anwesenheit.
Hinweissuche
Der Echte Marder, wissenschaftlich Martes, ist scheu und hauptsächlich nachts unterwegs. Selten wird der Gartenbesitzer ihm direkt begegnen. Stattdessen muss er nach verräterischen Hinweisen suchen. Je mehr er davon entdeckt und richtig deutet, umso sicherer kann er die Anwesenheit eines Marders erkennen.
Marder graben nicht
Löcher und Tunnel im Gartenboden sowie aufgewühlte Beete sind kein Werk von Martes. Wenn Sie derartige Entdeckungen machen, sollten Sie Hasen, Maulwürfe, Igel, Ratten und Wühlmäuse in Betracht ziehen. Größere Grabungen könnten von Füchsen oder Dachsen stammen. Marder buddeln höchstens kurze Gänge in der Nähe von Hühner- und Kaninchenställen, um so an die eingezäunte Beute zu kommen.
Der Marderbau
Es ist schon übertrieben, überhaupt von einem Marderbau zu sprechen. Martes baut sich kein Zuhause, greift lieber auf verlassene Behausungen anderer Tierarten oder sucht sich geeignete Ruckzugsorte:
- Baumstämme
- niedrig gelegene Baumhöhlen
- Steinhaufen
- Felsspalten
- aber auch Dachsstuhl oder Scheune
- wenig genutzte Garage oder Gartenhäuschen
Verräterische Kotspuren
Hat der Steinmarder Ihren Garten als festes Revier erkoren, werden Sie früher oder später mit seinem Kot konfrontiert werden. Denn anders als Katzen vergräbt er diesen nicht. Er sucht sich einen festen Toilettenplatz, denn er immer wieder aufsucht. So werden Sie vermutlich zugleich alten und jungen Kot vorfinden. Sie erkennen ihn an folgenden Merkmalen:
- 8 bis 10 cm lang, bis 2 cm dick
- wurstförmig, oft mit verdrehten Spitzen
- dunkelgrau bis braunschwarz
- riecht intensiv nach Moschus
- mit sichtbaren Essensresten
- zum Beispiel: Fell, Federn, kleine Knochen, Kerne und Fruchtsamen
Übelriechende Duftmarkierungen
Niemand muss eine besonders feine Nase haben, um die Anwesenheit eines Marders im Garten am Geruch zu erkennen. Zum einen ist sein Duft sehr intensiv, zum anderen wird er in großen Mengen versprüht. Das ausgiebige Setzen von Duftmarken dient der Reviermarkierung und erfolgt wie folgt, durch:
- Kotablage
- Urinieren
- gezieltes Versprühen von Drüsensekreten
Allen diesen Duftmarkierungsmitteln entströmt ein Moschusgeruch, insbesondere den Drüsensekreten. Da er flächendeckend viele Duftmarkierungen platziert und regelmäßig erneuert werden, ist der Geruch nicht nur für Konkurrenten, sondern auch für Menschen wahrnehmbar. Übereinstimmend wird er als übelriechend bezeichnet.
Saisonaler Lärm
Marder kommen ungern in Sichtweite. Sie scheuen sich allerdings nicht, Lärm zu erzeugen, der unseren Ohren nicht entgehen kann. Folgen Sie diesen lauten Geräuschen, dann erkennen Sie schnell, wo sich der Marderbau befindet. Doch obwohl das Tier durchgehend im Garten haust, ist mit Lärm vornehmlich in diesen Zeiten zu rechnen:
- während der Ranzzeit in den Sommermonaten Juni bis August
- dann werben die Männchen lauthals um das Weibchen
- verteidigen dabei mit schrillem, katzenähnlichem „Gekreische“ ihr Revier
- ab März, für etwa sechs Monate, lärmen die frisch geworfenen Jungtiere
- aus dem Marderbau sind Poltern, Fauchen und schrille Schreie zu vernehmen
Die Lärmgeräusche sind wichtiges Abgrenzungskriterium zu Wiesel. Gerade weil sich deren Ausscheidungen in Aussehen und Geruch ähneln.
Sichtbare Pfotenabdrücke
Wenn die Gartenerde unter einer weißen Schneedecke liegt, kann der Steinmarder darauf gut sichtbare Pfotenabdrücke hinterlassen, denn er hält keinen Winterschlaf. Darüber hinaus kann er sie auch jederzeit in einem sehr sandigen Beet hinterlassen. Es ist nicht einfach, sie sofort dem Marder zuzuordnen. Dafür könnte auch eine Katzenpfote verantwortlich sein. Doch an der Anzahl der Krallen, können Sie den Verursacher eindeutig erkennen. Der Marder hat eine Kralle mehr als die Katze, nämlich fünf.
Häufig gestellte Fragen
Gelegentlich kann auch der Waschbär als Lärmverursacher nicht ausgeschlossen werden. Er lärmt allerdings fast ununterbrochen. Nur in seiner Ruhepause im Winter gibt er Ruhe.
Während der zweimonatigen Säugezeit, irgendwann zwischen März und Mai, sind ihre Kotstücke klein, gelblich und in etwa kugelig.
Diese Nagetiere übertragen, im Gegensatz zu einigen anderen, keine gefährlichen Krankheiten. Doch da Sie während der Spurensuche noch nicht wissen können, mit welchem Tier Sie es letztlich zu tun haben, ist stets vorsichtiges Agieren angebracht.