Wer auch im späten Sommer und Herbst noch ein wenig Farbe in den Garten bringen möchten, der ist mit dem Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch gut beraten. Denn durch seine späte Blüte und die leuchtenden Früchte wertet er den tristen Herbstgarten auf.
Steckbrief
- lat. Name Heptacodium miconioides
- kultiviert als Großstrauch oder Kleinbaum
- Höhe drei bis vier Meter
- Breite zwei bis drei Meter
- cremeweiße Blüten
- Blüte zwischen August und Oktober
- rote Früchte im November
- winterhart
- leicht giftig
- laubabwerfend im Herbst
Aussaat
Die purpur- und später leuchtend roten Früchte enthalten die Samen, die für die Aussaat benötigt werden. Die Aussaat kann hierbei über das ganze Jahr erfolgen:
- Samen in Anzuchterde geben
- nur leicht eindrücken
- Erde leicht feucht halten
- ideal mit durchsichtiger Folie überziehen
- oder in Minigewächshaus stellen
- zwischendurch gut lüften
- hell und nicht zu warm
- Keimlinge im ersten Frühjahr in einem Topf langsam an Sonne gewöhnen
- erst im nächsten Frühling an gewünschten Standort pflanzen
Blütezeit
Der dekorative Strauch macht gerade einen herbstlichen Garten ein wenig bunt. Aber auch bereits im Sommer besticht er mit dekorativen cremeweißen Blüten. Diese sind während der Blütezeit in Einzelblüten an Rispen angesetzt:
- Vorblüte im Juni
- Hauptblüte von August bis Oktober
- Beeren im November
- erst purpurrot
- danach leuchtend rot
Gießen & Düngen
Der pflegeleichte Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch kann sehr gut Trockenheit vertragen, benötigt aber regelmäßige Düngergaben, um die dekorative Blüte zu entwickeln:
- Regen reicht in der Regel aus
- nur in sehr langen Trockenperioden gießen
- in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden
- nur auf die Wurzeln
- im Frühling vor dem Austrieb düngen
- Kompost rundherum verteilen
- leicht einharken
- Mulch vom Winter bringt ebenfalls Nährstoffe
Krankheiten & Schädlinge
Krankheiten oder Schädlinge sind bei dem robusten Strauch bislang nicht bekannt. Gelegentlich kann es an den frischen Triebspitzen zu einem Befall durch Blattläuse kommen, wenn diese sich im Garten vermehrt an den umstehenden Pflanzen befinden:
- Strauch gut abduschen
- Essig-Spüli-Wassergemisch auf betroffene Stellen sprühen
- im schlimmen Fall Insektizid gegen Blattläuse spritzen
Pflanzen
Ob im Herbst oder im Frühjahr, der Strauch verzeiht jeden Zeitpunkt für die Pflanzung, wobei das Frühjahr hier bevorzugt werden sollte. So kann das Gehölz über den Sommer gut einwurzeln bevor im Winter der erste Frost kommt:
- Loch doppelt so groß wie Wurzelballen
- ausgehobene Erde mit Kompost anreichern
- für eine Drainage etwas tiefer ausheben
- Steine auf den Lochgrund verteilen
- Strauch einsetzen
- darauf achten, dass gerade einsetzt wird
- vorbereitete Erde einfüllen
- gut andrücken
- wässern
Pflanznachbarn
Aufgrund seines breiten und hohen Wuchses sowie der Ausbreitung der unterirdischen Wurzeln wird das Gehölz gerne als Solitär zum Beispiel am Rand oder mitten auf einem Rasen gepflanzt. Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch kann aber auch in eine gemischte Hecke gesetzt werden:
- Buche (Fagus)
- Fingerstrauch (Dasiphora fruticosa)
- Hainbuche (Carpinus betulus)
- Hartriegel (Cornus)
- Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
- Liguster (Ligustrum)
- Purpurweide (Salix purpurea)
- Weißdorn (Crataegus)
- Winterlinde (Tilia cordata)
Bei den Sträuchern handelt es sich ebenfalls um laufabwerfende Sorten. Allerdings können auch immergrüne Sträucher mit dem Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch miteinander in einer Hecke kultiviert werden.
Schneiden
Heptacodium miconioides benötigt in der Regel keinen Schnitt, um gut zu wachsen oder seine dekorative Blüte zu entfalten. Soll er klein gehalten oder vertrocknete Zweige entfernt werden, kann zur Schere gegriffen werden:
- nicht im Herbst schneiden
- dann ist Blüte hiervon betroffen
- Schnitt im späten Winter
- nur leicht zurückschneiden
- tote und erfrorene Äste entfernen
- in einer Hecke gepflanzt dem Rest anpassen
- verträgt jeden Schnitt
Standort & Bodenbeschaffenheit
Wie bei allen Ziergehölzen hängt eine Blüte stark vom richtigen Standort ab. Auch die Bodenbeschaffenheit ist ein wichtiger Faktor für eine reichhaltige Blüte:
- Einzelstellung
- sonniger und warmer Standort ideal
- lichter Halbschatten wird akzeptiert
- verträgt Stadtklima
- Boden trocken und frisch
- durchlässig und nährstoffreich
Überwintern
Der Sieben-Söhne-des Himmels-Strauch ist eigentlich winterhart und es muss kein Schutz erfolgen. Einzig junge Sträucher, die neu gepflanzt wurden, sollten ein wenig Schutz erhalten:
- rund um Wurzeln Rindenmulch auslegen
- im Winter auf genügend Feuchtigkeit achten
- könnte ansonsten vertrocknen
- bei starkem Frost kleinen Strauch abdecken
- hierzu Pflanzenvlies nutzen
Umpflanzen
Wenn der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch im Garten kultiviert wird, sollte direkt von Anfang an der passende Standort mit genügend Platz gewählt werden. Denn ein älterer Strauch ist nicht mehr so einfach umzupflanzen, wenn dieser am gewählten Standort zu groß wird oder behindert. Daher sollte das Umpflanzen eigentlich vermieden werden, doch manchmal geht es nicht anders:
- ältere Sträucher niemals spontan umpflanzen
- hat den Tod von Heptacodium miconioides zur Folge
- im ersten Jahr vorbereiten
- schmaler Garben in halbem Meter zur Strauchbasis
- auf diese Weise werden die breiten Wurzeln gekappt
- mit lockerer Erde wieder auffüllen
- Wurzeln nach unten wachsend bleiben
- regt zur Bildung von feinen neuen Wurzeln am Stamm an
- im nächsten Vorfrühling vorsichtig ausheben
Hierzu wird in einem Abstand von etwa 60 cm rund um die Basis gegraben und der gesamte Wurzelballen ausgehoben. So kann der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch an seinen neuen Standort verbracht und hier eingepflanzt werden.
Wenn Sie die Wurzeln rundherum kappen, sollten Sie den Strauch entsprechend auch zurückschneiden, so dass die obere Masse wieder in dem richtigen Verhältnis zu dem nun kleiner gewordenen Wurzelballen steht. Das ist vor allem bei als große Solitäre gepflanzten Sträuchern besonders wichtig.
Vermehren
Im Sommer ist es möglich, den Strauch mit Stecklingen zu vermehren. Hierzu werden einzelne, zarte aber bereits verholzte Zweige vor der Blüte geschnitten:
- in Sand oder Anzuchterde stecken
- feucht halten
- hierfür mit Folie abdecken
- immer mit zwei Augen in Erde stecken
- die unteren Blätter entfernen
- wenn sich Wurzeln bilden düngen
- Topf über Winter hell und kühl stellen
- im Frühling nach draußen pflanzen
Häufig gestellte Fragen
Heptacodium miconioides wächst in der Regel aufrecht und mehrstämmig. So kann er bis zu drei Meter breit und zwischen drei und vier Meter hoch werden. Sie können mit einem jährlichen Wachstum von zehn bis dreißig Zentimetern rechnen. Die Wurzeln wachsen jedoch breiter, daher sollten Sie hier einen entsprechend großen Standort wählen.
Das dekorative Gehölz, das zur Familie der Geißblattgewächse gehört, hat seine ursprüngliche Heimat in China. Die ersten Samen wurden in den 80ziger Jahren des letzten Jahrhunderts nach Europa gebracht und viele Gärtner fanden schnell gefallen an dem dekorativen Strauch mit dem ungewöhnlichen Namen.
Nein, der Sieben-Söhne-des Himmels-Strauch verliert im Winter seine grünen, länglichen Blätter, die zwischen fünf und zehn Zentimeter lang und fünf Zentimeter breit sind. Bevor sie erst sehr spät abfallen, färben sie sich im späten Herbst purpurrot und bieten so neben der späten Blüte nochmals einen leuchtenden Farbtupfer im tristen Herbstgarten.
Der Strauch ist vor allem im Herbst für die Bienen ein gern angeflogener Punkt, da die Insekten hier ihre letzte Nahrung vor der Überwinterung sammeln können. Auch andere Insekten, wie Schmetterlinge und Hummeln werden magisch angezogen. Später dienen die Früchte als Vogelnahrung.
Der Strauch ist leicht giftig. Gerade wenn kleine Kinder zu Ihrem Haushalt gehören, sollten Sie die auf die Kultivierung im eigenen Garten verzichten. Denn die roten Früchte können die Kleinen magisch anziehen, schnell sind diese gegessen. Allerdings sind bislang keine lebensbedrohlichen Vergiftungserscheinungen bekannt, dennoch sollten Sie vorsichtig sein.