Schmetterlinge gehören bis auf wenige Ausnahmen zu den beliebten Insekten. Leider sind heute viele Tagfalter gefährdet, da ihr Lebensraum verschwindet. Aber wie lange leben die Tiere eigentlich?
Lebensdauer
Die Lebensdauer von Schmetterlingen kann unterschiedlich betrachtet werden. Die größte Lebenserwartung ergibt sich, wenn vom Ei bis zum Tod des erwachsenen Falters gerechnet wird. Da Schmetterlinge jedoch unterschiedliche Überwinterungsstrategien entwickelt haben, erscheint diese Herangehensweise problematisch. Denn manche Arten überwintern als erwachsene Falter in Winterstarre, während andere als Ei, Raupe oder Puppe die kalte Jahreszeit überdauern. Hinzukommt, dass bei diesen Formen der Überwinterung die Lebensdauer des adulten Schmetterlings vergleichsweise kurz ist.
Schmetterlinge
Die Lebenserwartung von adulten Schmetterlingen ist angesichts der Artenvielfalt, allein in Deutschland leben ungefähr 190 Tagfalterarten, äußerst unterschiedlich. Am längsten ist die Lebensdauer jener Arten, die als erwachsene Schmetterlinge überwintern. Dazu zählen hierzulande jedoch nur wenige Schmetterlingsarten. Das Gros der Tagfalter lebt als adulter Falter ungefähr zwei bis drei Wochen. So gilt eine Lebenserwartung von 40 Tagen bei Schmetterlingen bereits als sehr lang.
Überwinternde Schmetterlinge
- Admiral (Vanessa atalanta): 25 bis 60 Tage (ohne Überwinterung), Wanderfalter, bei Überwinterung in Deutschland ungefähr 300 Tage
- C-Falter (Polygonia c-album): 25 bis 60 Tage (ohne Überwinterung), inkl. Überwinterung ca. 300 Tage
- Großer Fuchs ( Nymphalis polychloros): etwa 300 Tage mit Überwinterung
- Kleiner Fuchs (Aglais urticae, Nymphalis urticae): 25 bis 60 Tage (ohne Überwinterung), inkl. Überwinterung ca. 240 Tage
- Tagpfauenauge (Aglais io, Syn.: Inachis io): 25 bis 60 Tage (ohne Überwinterung), inkl. Überwinterung ca. 280 bis 360 Tage
- Trauermantel (Vanessa antiopa, Nymphalis antiopa): ca. 300 Tage inkl. Überwinterung
- Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni): 340 Tage inkl. Überwinterung
Lebensdauer ab ungefähr einem Monat bis drei Monate
- Blauer Eichen-Zipfelfalter (Neozephyrus quercus): 32 Tage
- Großer Kohlweißling (Pieris brassicae): etwa 60 Tage
- Großes Ochsenauge (Maniola jurtina): 40 Tage (Weibchen)
- Kaisermantel (Argynnis paphia): 25 bis 50 Tage
- Nierenfleck-Zipfelfalter (Birken-Zipfelfalter, wiss. Bezeichnung Thecla betulae): 30 bis 60 Tage
- Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni): 30 bis 60 Tage
- Waldbrettspiel (Pararge aegeria): 30 bis 60 Tage
Lebensdauer ab einer Woche bis gut vier Wochen
Zwischen einer bis zwei Wochen
- Alexis-Bläuling (Glaucopsyche alexis)
- Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
- Baldrian-Scheckenflater (Silberscheckenfalter, wiss. Bezeichnung Melitaea diamina)
- Baumweißling (Aporia crataegi)
- Brauner Feuerfalter (Schwefelvögelchen, wiss. Bezeichnung Lycaena tityrus)
- Brauner Waldvogel (Schornsteinfeger, wiss. Bezeichnung: Aphantopus hyperantus)
- Braunfleckiger Perlmutterfalter (Sumpfwiesen-Perlmutterfalter, wiss. Bezeichnung Boloria selene)
- Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus)
- Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion)
- Grünader-Weißling (Rapsweißling, Hecken-Weißling, wiss. Bezeichnung Pieris napi)
- Landkärtchen (Araschnia levana)
- Leguminosen-Weißling (Senf-Weißling, Tintenfleck-Weißling, wiss. Bezeichnung Leptidea sinapis)
- Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe)
- Randring-Perlmutterfalter (Boloria eunomia)
- Schmalflügel-Weißling (Leptidea reali, Leptidea sinapis)
- Wegerich-Scheckenfalter (Melitaea cinxia)
Zwischen zwei und vier Wochen
- Brombeer-Perlmutterfalter (Brenthis daphne)
- Goldene Acht (Colias hyale)
- Großer Eisvogel (Limenitis populi)
- Großer Perlmutterfalter (Argynnis aglaja)
- Grüner Zipfelfalter (Brombeer-Zipfelfalter, wiss. Bezeichnung Callophrys rubi)
- Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)
- Himmelblauer Bläuling (Polyommatus bellargus)
- Hufeisenklee-Gelbling (Südlicher Heufalter, wiss. Bezeichnung Colias sareptensis)
- Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas)
- Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)
- Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)
- Kronwicken-Bläuling (Plebejus argyrognomon)
- Magerrasen-Perlmutterfalter (Hainveilchen-Perlmuttfalter, wiss. Bezeichnung Boloria dia)
- Mauerfuchs (Lasiommata megera)
- Rotklee-Bläuling (Cyaniris semiargus)
- Schachbrett (Melanargia galathea)
- Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
- Schwarzer Apollo (Parnassius mnemosyne)
- Storchschnabel-Bläuling (Schwarzbrauner Bläuling, wiss. Bezeichnung Eumedonia eumedon)
- Segelfalter (Iphiclides podalirius)
- Wandergelbling (Colias croceus)
Häufig gestellte Fragen
In Deutschland, Österreich und der Schweiz können Sie, ganz allgemein gesprochen, Schmetterlinge zwischen April und September beobachten.
Zwei Generationen meint, dass es bei manchen Schmetterlingen während der Flugzeit zweimal zur Eiablage kommt. Beim Landkärtchen beispielsweise fliegt die erste Generation (Frühlingsgeneration) von April bis Juni. Die Nachkommen werden als Sommergeneration bezeichnet. Die Puppen dieser 2. Generation überwintern und schlüpfen im nächsten Jahr als Frühlingsgeneration.