Im Sommer mangelt es der Amsel nicht an Futter, denn dieser Vogel ist wahrlich kein Kostverächter. Tierisches und Pflanzliches, beides darf sein. Diese Leckereien dürfen wir ihr im Winter servieren.
Äpfel
Die Amsel, wissenschaftlich Turdus merula, ist ein Weichfutterfresser, der um harte Körner einen großen Bogen macht. Das weiche Fruchtfleisch des Apfels passt daher gut in sein Beuteschema. Während im Sommer eher Regenwürmer und Insekten bevorzugt werden, ist er im Winter Futter erster Wahl. Damit der Vogel es einfacher hat, sollten Sie den Apfel zuvor in kleinere Stücke schneiden. Nur wenn er sehr weich ist, kann er als Ganzes in den Garten gelegt werden. Auch mit verschrumpelten Früchten, die wir Menschen oftmals verschmähen und wegwerfen, können Sie Amseln füttern.
Beeren
Alle Beeren, wobei wir uns hier nach dem Aussehen der Früchte und nicht nach der korrekten botanischen Zuordnung richten, sind weich und kommen daher auch als Vogelfutter für die Schwarzdrossel, wie man die Amsel auch nennt, in Betracht. Die Frage ist eher, welches Sie gerade zur Hand haben. Sie können Amseln sowohl mit frischen als auch getrockneten Beeren füttern. Frische Beeren haben allerdings den Vorteil, dass sie nicht nur Kalorien und Vitamine liefern, sondern auch Wasser. Hier ein paar Beispiele für Beeren, die sich als Futter für die Amsel eignen:
- Erdbeeren
- Heidelbeeren
- Himbeeren
- Holunderbeeren
- Johannisbeeren
- Maulbeeren
- Tomaten
- Weintrauben
Birnen
Die Birne ist genauso ein gutes Amselfutter wie der Apfel. Sie bringt allerdings mehr Süße ins Spiel, während der Apfel stets mit einer säuerlichen Note glänzt. Auch ein Vogel freut sich, wenn wir ihn abwechslungsreich füttern. Hat die Birne eine feste Konsistenz, schneiden Sie sie in Stücke. Die Schale darf dranbleiben. Um mögliche Verunreinigungen und Schadstoffe zu entfernen, sollten Sie die Frucht zuvor gründlich abwaschen.
Getreideflocken
Hafer- und Weizenflocken sind nahrhaftes Futter für Amseln. Doch Sie sollten Sie zuvor wie folgt aufbereiten:
- Flocken in Sonnenblumenöl einweichen
- nicht zu viel Öl verwenden
- Vögel dürfen keine öligen Federn bekommen
- abwarten, bis das komplette Öl aufgesaugt wurde
- ggf. ein paar Rosinen zufügen
Hagebutten
Vielleicht begegnen Ihnen auf naturnahen Spazierwegen ein paar Hagebutten tragende Büsche, zum Beispiel Essigrosen, Hundsrosen oder Weinrosen. Die roten, energiereichen Früchte bleiben lange an den nackten Zweigen hängen und sind auch von weitem nicht zu übersehen. Ein paar davon können Sie pflücken und daheim als Amselfutter bereithalten. Lassen Sie ein paar Hagebutten am Strauch, damit auch andere vorbeifliegende Vögel Nahrung finden.
Rosinen
Rosinen gehören eigentlich zu den Beeren, denn sie sind nichts anders als getrocknete Weinbeeren. Doch da die Amsel eine Vorliebe für sie hat und sie überall und preiswert zu haben sind, wollen wir sie hier nochmal separat auflisten. Rosinen sind lange lagerfähig und können so den ganzen Winter ideal zu anderen Futtersorten gemischt werden, um das Fressen abwechslungsreicher zu gestalten. Achten Sie aber darauf, Amseln nur mit ungeschwefelten Rosinen zu füttern.
Sämereien
Einige Sämereien, vorneweg Hanfsamen und Mohn, sind weich genug für die Amsel. Sie können gut mit anderem Amselfutter vermischt werden. Auch Weizenkleie wird von Weichfressern gut angenommen.
Sonnenblumenkerne
Sonnenblumenkerne werden häufig in diversen Körnermischungen als Vogelfutter angeboten. Diese Fertigmischungen sind aber für die Amsel weniger geeignet, da sie auch viele harte Körner enthalten. Kaufen Sie besser Sonnenblumen pur. Sie gehören zwar nicht zur Hauptnahrung der Amsel. Kleinere Mengen sind ihr aber stets willkommen und können anderes Futter auf dem Speiseplan ergänzen. Ähnlich wie Haferflocken können Sie Sonnenblumen zuvor in Fett tränken.
Spezielles Weichfutter aus dem Handel
Auch für die Schwarzdrossel bietet der Handel geeignetes Fertigvogelfutter an. Das sind Mischungen, die speziell für Weichfutterfresser zusammengestellt und als solche ausgewiesen sind.
Häufig gestellte Fragen
Amseln suchen ihr Futter gern auf dem Boden, deswegen sollte es ausgestreut und nicht in ein Vogelhäuschen gelegt werden. Doch der Platz muss mit Bedacht ausgewählt werden. In unmittelbarer Nähe dürfen keine Sträucher liegen, denn sie sind ideales Jagdversteck für Katzen.
Wenn Amseln saftige Früchte wie Äpfel und Birnen bekommen, ist damit bereits ein Großteil ihres Wasserbedarfs gedeckt. Auf zusätzliche Wassergaben sind sie dann nicht so angewiesen. Wohl aber andere Vogelarten, die wir in der kalten Jahreszeit auch nicht vergessen dürfen.
Es genügt, wenn die Tiere im Winter versorgt werden. Von Frühjahr bis Herbst finden sie genügend Nahrung in der Natur und sollten nicht verwöhnt werden, damit ihr Überlebenstrieb nicht verkümmert. Nur in sehr städtischen Gebieten kann Nahrung das ganze Jahr knapp sein. Hier würde eine Zufütterung auch im Sommer Sinn machen.