Ist das Poolwasser grün, haben sich Algen fleißig vermehrt. Ein erfrischendes Bad macht keine Freude mehr, ist auch nicht ratsam. Damit das Wasser wieder klar wird: Ursachen finden, Maßnahmen einleiten!
Ursachen für die Algenvermehrung
In jedem Poolwasser sind stets winzig kleine Algen enthalten. Doch die Mengen sind meist so gering, dass sie für uns „unsichtbar“ und ungefährlich bleiben. Dafür soll auch der regelmäßige Einsatz von Chlor und bei größeren Pools auch eine Filteranlage sorgen. Dennoch kommt es hin und wieder vor, dass sich Algen explosionsartig vermehren und das Wasser zunehmend grün färben. In einem solchen Fall treffen für sie ideale Lebensbedingungen auf fehlende oder unzureichende Maßnahmen, die der sog. Algenblüte entgegenwirken sollen.
- sehr warmes Poolwasser
- hohe Nährstoffkonzentration (durch Laubfall, Sonnencreme etc.)
- ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert
- zu niedrige Chlorkonzentration
- zu niedrige Filterlaufzeit
- verunreinigter oder defekter Filter
Zustand des Poolwassers prüfen
Ist das Poolwasser grün, kann der Besitzer nicht nur von vielen Algen ausgehen. Oftmals ist auch die Konzentration von Bakterien und Keimen bedenklich hoch. Hinzu kommen glitschige Poolwände mit der damit verbundenen Rutschgefahr. Daher ist grünes Wasser nicht ein rein optisches Problem. Auch weil sich der Zustand weiter verschlimmern kann bzw. wird, sollte unverzüglich gehandelt werden. Zeigt sich nur ein grüner Schimmer, kann das Wasser in Pool bleiben. Die Aussicht ist gut, dass es durch die eingeleiteten Maßnahmen in kurzer Zeit wieder algenfrei und klar wird. Ist das Wasser schon dunkelgrün, sollte es besser ausgetauscht und der Pool gründlich gereinigt werden. Danach müssen aber unbedingt die Ursachen beseitigt werden, sonst dauert es nicht lange, bis das Wasser wieder grün wird.
Algenwachstum stoppen
Mit einem Algizid, einem Algenschutzmittel, können Sie grüne Algen, aber auch andere Algenarten abtöten. Die dafür notwendige Menge hängt von Beckengröße ab. Halten Sie sich am besten an die Angaben des Herstellers. Durch Algizid wird das Wasser zwar nicht klar, doch die weitere Vermehrung wird vorerst abgebremst oder gar gestoppt. Dieser Schritt ist zu empfehlen, wenn die eigentliche Beseitigung der Ursache etwas andauern kann. Zum Beispiel wenn eine defekte Filterpumpe ersetzt werden muss.
pH-Wert messen und auf Idealwert einstellen
Eine starke Algenvermehrung kann dazu führen, dass der pH-Wert des Poolwassers ansteigt. Bis zu einem Wert von 10 ist die Rede. Der pH-Wert im Poolwasser sollte jedoch zwischen 7 und 7,4 liegen. Nur dann kann das eingesetzte Chlor seine volle Wirkung entfalten. Daher sollten Sie zuerst den pH-Wert bestimmen, bevor Sie sich im zweiten Schritt dem Chlor selbst zuwenden. Gehen Sie so vor:
- pH-Testset oder Teststreifen besorgen und den Wert messen
- gemessenen Wert mit dem Sollwert vergleichen, Differenz ermitteln
- falls erforderlich, pH-Heber oder pH-Senker einsetzen (Geschäft für Poolbedarf)
- Granulat ins Wasser geben
- gleichmäßige Verteilung sicherstellen (z. B: Wasserpumpe laufen lassen)
- pH-Wert nach einigen Stunden kontrollieren
- ggf. nachbessern, bis der Wert optimal ist
Chlorgehalt messen und ggf. Stoßchlorung durchführen
Im Pool liegt der optimale Chlorwert bei 0,5 bis 1,0 mg/l. Bei starker Poolnutzung und bei heißem Wetter fällt dieser Wert von allein. Auch starke Regenfälle können die Konzentration senken, danach haben es die Algen einfacher. Messen Sie den pH-Wert mit einem entsprechenden Teststreifen. Vielleicht verfügen Sie auch über ein elektronisches Messgerät. Ist das Wasser sehr grün und verunreinigt, reicht es nicht aus, den Chlorgehalt zu optimieren. Hier muss eine sogenannte Stoßchlorung durchgeführt werden. Dabei wird eine weitausgrößere Menge Chlor eingesetzt als sonst üblich. Halten Sie sich unbedingt an die Packungsbeilage und verteilen Sie das Chlor gleichmäßig über die Filteranlage.
Groben Schmutz entfernen
Organische Verschmutzungen wie beispielsweise Laub erhöhen mit ihrer Zersetzung den Nährstoffgehalt des Wassers. Diese Nährstoffe sind Dünger für die Algen. Ist das Nährstoffangebot groß, ist deren Vermehrung folglich nur eine Frage, wann und wie stark auch andere günstige Lebensbedingungen gegeben sind. Während der auf der Oberfläche schwimmende Schmutz mit einem feinporigen Kescher eingesammelt werden kann, müssen abgesunkene oder an Wänden haftende Schmutzpartikel mit einen Bodensauger oder einer Beckenbürste gereinigt werden.
Filter prüfen und gegen Algen einsetzen
Größere Pools müssen laufend durch eine geeignete Filteranlage von feinsten Schmutzpartikeln bzw. organischem Material gereinigt werden. Funktioniert das nicht, weil die Pumpe defekt, verstopft oder in ihrer Leistung zu klein bemessen ist, wird das Wasser nicht sauber und in der Folge das Algenwachstum gefördert. Oftmals ist auch die Filterlaufzeit zu niedrig angesetzt. Je nachdem, was Ihre Überprüfung, ggf. mit Zuhilfenahme der Geräteanleitung, ergibt, sind entsprechende Maßnahmen einzuleiten, damit zukünftig das Poolwasser optimal gefiltert wird: Zum Beispiel:
- Filter reinigen
- Filteranlage reparieren oder austauschen
- Laufzeit erhöhen
- ggf. größere Filteranlage einsetzen
Nicht nur im laufenden Poolbetrieb, auch wenn konkret das grüne Poolwasser bekämpft wird, kommt der Pumpe eine wichtige Aufgabe zu. Sie muss noch mehr filtern, zum Beispiel die abgetöteten Algen. Bleiben diese liegen, bilden sie ideale Nährstoffgrundlage für erneutes Algenwachstum. Lassen Sie daher die Filteranlage länger laufen, bis das Wasser nicht mehr grün ist. Vergessen Sie auch nicht, nach einer Stoßchlorung erneut die Filtereinsätze zu reinigen bzw. die Rückspülung einer Sandfilteranlage.
Erst abwarten und testen und dann schwimmen
Der Badespaß muss warten, bis die eingeleiteten Maßnahmen die Ursachen behoben und das gewünschte Ergebnis gebracht haben. Es dauert nämlich seine Zeit, bis das Chlor seine Wirkung getan und die Filteranlage das Wasser sauber gefiltert hat. Der Fortschritt ist sichtbar, denn das Poolwasser ist immer weniger grün und trüb. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Sie ideales Badewasser vor sich haben. Messen Sie vor der erneuten Nutzung des Pools unbedingt den Chlorgehalt, denn er darf nicht zu hoch sein, sonst kann er Haut und Augen reizen. Auch der pH-Wert sollte erneut überprüft und ggf. korrigiert werden, da er sich zwischenzeitlich verändert haben kann.
Erneute Algenblüte vorbeugen
Sobald Algen ideale Wachstumsbedingungen vorfinden, beginnt unverzüglich ihre starke Vermehrung und das Wasser färbt sich grün. Soweit sollte es kein zweites Mal kommen.
- wöchentlich pH-Wert messen
- im Sommer sogar mehrmals wöchentlich
- auch Chlorgehalt regelmäßig messen
- bei Bedarf Maßnahmen zur Optimierung ergreifen
- bei Wasseraustausch Schockchlorierung durchführen
- Filterpumpe regelmäßig reinigen
- gelegentlich Flockungsmittel verwenden, um Phosphat zu binden
- Laub zeitnah rausfischen
- Pool bei längerer Nicht-Benutzung abdecken
Häufig gestellte Fragen
Das ist möglich, jedoch nicht zwingend erforderlich. Eine leistungsstarke Filterpumpe und regelmäßige Anpassungen des pH-Werts und des Chlorgehalts sollten genügen, das Wasser glasklar zu halten. Setzen Sie Algizid ein, so überprüfen Sie regelmäßig seine Konzentration im Wasser. Eine Unterdosierung entfaltet keine Kraft gegen Algen, ein Zuviel führt zu Schaumbildung und reizt Augen und Haut.
Sie können abwarten, denn der Chlorgehalt sinkt auch von allein. Zum Beispiel indem es von UV-Licht zersetzt wird. Schneller geht es, wenn Sie dem Poolwasser neues Frischwasser zuführen.
Wenn das Chlor nicht optimal wirken kann, weil der pH-Wert zu hoch ist, hilft eine größere Menge nicht unbedingt. Stattdessen müssen Sie danach mit hartnäckigen Verkrustungen im Pool rechnen.
Damit das Poolwasser nicht grün bleibt bzw. gar nicht erst grün oder trüb wird, kann auch Wasserstoffperoxid eingesetzt werden. Sein Geruch ist weniger streng. Sie müssen jedoch eine grundsätzliche Entscheidung treffen, denn es darf nicht gleichzeitig mit Chlor eigesetzt werden. Beide würden miteinander reagieren und das Wasser trüben.