Sehr oft tauchen im Gartenbeet oder in Blumentöpfen kleine Maden oder Würmer auf. Dabei handelt es sich um verschiedene Käferlarven. Sie richtig zu erkennen und zu bestimmen ist nicht immer so leicht.
Larven bestimmen und unterscheiden
Wenn Pflanzen im Gartenbeet oder auch im Blumentopf kümmerlich wachsen und am Ende sogar eingehen, sind in den meisten Fällen die in der Erde lebenden Käferlarven dafür verantwortlich. Ihr Aussehen erinnert sehr oft an dicke weißliche Maden oder Würmer. Je nach Käferart erfolgt eine Einteilung in
- Engerlinge, Käferlarven der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) und
- Drahtwürmer, Käferlarven der Schnellkäfer (Elateridae).
Ein Unterscheiden und Bestimmen ist dabei nicht immer sehr leicht. Käferlarven in der Erde können Pflanzen durch Wurzelfraß schädigen wie der Mai- oder Junikäfer, können aber auch nützliche Helfer im Garten sein wie der Nashorn- und Rosenkäfer. Nachfolgend eine kleine Auflistung von Käferlarven, die zum Bestimmen und Erkennen dienen soll.
Liste häufiger Käferlarven
Mitunter sind Engerlinge und auch Drahtwürmer nicht immer eindeutig zu erkennen und zu unterscheiden. In einem solchen Fall sollte das Wissen eines Fachmanns zum Bestimmen der Käferlarven genutzt werden. Gerade die Engerlinge der Mai-, Juni- und Gartenlaubkäfer lassen sich nur schwer unterscheiden:
B bis G
Blattrandkäfer (Sitona)
- Schädling
- Größe: 0,6 bis 1 cm
- Farbe: cremeweiß
- Merkmale: braune Kopfkapsel, keine Beine, C-förmig gekrümmte Körperhaltung
- Vorkommen: Wiesen, Felder, Ackerland
- Nahrung: ausschließlich nur Wurzelknöllchen von Leguminosen wie Klee, Lupine, Wicken, Erbsen, Bohnen
- Entwicklungsdauer: pro Jahr eine Generation
- Besonderheit: Bei starkem Befall kann es zu Ernteausfällen kommen.
Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)
- Schädling
- Größe: 1,5 bis 2 cm
- Farbe: weiß bis gelblich
- Merkmale: brauner Kopf, drei Brustbeinpaare, dunkler Hinterleib mit Kotsack und zwei Dornenreihen, C-förmig gekrümmter Körper
- Vorkommen: 10 bis 15 cm unter der Erde von Feldern, Beeten und Rasenflächen, kriechen bei Verpuppung noch tiefer ins Erdreich
- Nahrung: Wurzeln von verschiedenen Pflanzen
- Entwicklungsdauer: 1 bis 3 Jahre
- Besonderheit: gestreckt in Bauchlage fortbewegend
Gefurchter Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)
- Schädling
- Größe: 1 cm
- Farbe: weiß mit braun- gelblichen Zeichnungen
- Merkmale: brauner Kopf, keine Beine, Körperoberfläche mit Härchen bedeckt, gleichmäßig dicker Körper mit zulaufendem Hinterteil, bauchwärts gekrümmte Körperhaltung
- Vorkommen: bevorzugt im Erdreich bei Rhododendren, Geranien und Hortensien
- Nahrung: Wurzeln und Knollen, Fraßspuren am Wurzelhals und an Faserwurzeln
- Entwicklungsdauer: 1 bis 2 Jahre
- Besonderheit: robbende Fortbewegung
Gerippter Brachkäfer/Junikäfer (Amphimallon solstitiale)
- Schädling
- Größe: 3 bis 5 cm
- Farbe: cremefarben
- Merkmale: braune Kopfkapsel, drei Brustbeinpaare, gekrümmte C-förmige Körperform
- Vorkommen: bevorzugt sandige, leichte Böden, unter Büschen und Rasenpflanzen
- Nahrung: kleine Wurzeln, Pflanzenreste
- Entwicklungsdauer: 2 bis 3 Jahre
- Besonderheit: Fortbewegung kriechend auf dem Bauch
Glanzschnellkäfer (Selatosomus aeneus)
- Schädling
- Größe: 1,5 bis 2,5 cm
- Farbe: hellgelb
- Merkmale: langgestreckter, madenförmiger Körper, dunkler Kopf, dreigliedrige Fühler, sichelförmige Beißwerkzeuge (Mandibeln), gewinkelte Beine, fein behaarten Hinterleib, zylindrischer Körperquerschnitt
- Vorkommen: in lockerer Erde, auch hinter Rinden, Laub- und Nadelwälder, Felder und Wiesen
- Nahrung: Pflanzenwurzeln, Bodeninsekten, im Erdreich lebende Käferlarven
- Entwicklungsdauer: 3 bis 5 Jahre
K bis N
Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)
- Schädling
- Größe: 1 bis 2 cm
- Farbe: junge Larven rotbraun, ältere Exemplare gelblich
- Merkmale: schwarze Kopfkapsel, seitlich am Kopf und Körper schwarze Flecken, langgestreckte Körperform
- Vorkommen: Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Auberginen
- Nahrung: Blätter dieser Pflanzen, sind sehr hungrig
- Entwicklungsdauer: zwei bis drei Generationen pro Jahr
- Besonderheit: robbende Fortbewegung
Kleiner Julikäfer (Anomala dubia)
- Schädling
- Größe: 1,5 bis 2 cm
- Farbe: gelblich-weiß
- Merkmale: braune Kopfkapsel, Hinterteil leicht verdickt und dunkler mit kurzen, braunen Dornenreihen, C-förmig gekrümmte Körperhaltung
- Vorkommen: bevorzugt in Sand- und Lehmböden, Waldränder, Gärten
- Nahrung: Wurzeln von Gräsern, Getreide und Gehölzen
- Entwicklungsdauer: 1 bis 3 Jahre
Maikäfer (Melolontha)
- Schädling
- Größe: 6 cm
- Farbe: hellcremefarben bis gelblich
- Merkmale: braune Kopfkapsel, kräftige Beißwerkzeuge, drei kräftige und lange Brustbeinpaare, gleichmäßig dicker Körper, C-förmige gekrümmte Haltung
- Vorkommen: im Erdreich unter Gemüsebeeten, Stauden, Sträuchern, Rasenflächen
- Nahrung: Wurzeln, Knollen, Blumenzwiebeln
- Entwicklungsdauer: 3 bis 5 Jahre
- Besonderheit: gekrümmte Körperhaltung beim Kriechen, im jungen Larvenstadium leichte Verwechslung mit Junikäferlarven
Mistkäfer (Geotrupidae)
- Nützling
- Größe: 1 bis 2 cm
- Farbe: beige
- Merkmale: breiter Körper, leicht durchsichtig, dunkler Kopf, abgeflachte Stirn, dreigliedrige Fühler, drei Brustbeinpaare, C-förmig gekrümmte Körperhaltung
- Vorkommen: in Komposthaufen, Wald, Felder, Wiesen
- Nahrung: Kot von Pflanzenfressern
- Entwicklungsdauer: 1 bis 2 Jahre
- Besonderheit: schlängelnde Fortbewegung, ernähren sich von Kot und Dung der Pflanzenfresser, Nährstoffe gelange so in den Boden, selten vorkommend
Nashornkäfer (Oryctes nasicornis)
- Nützling
- Größe: 2,5 bis 10 cm
- Farbe: weißlich- gelb mit braunen Punkten
- Merkmale: hellbraune Kopfkapsel, drei lange, braune Brustbeinpaare, segmentierter Körper, Gliederung in abgesetzte Plicae (Ringel), schlanker, walzenförmiger Körper, gekrümmte C-förmige Körperhaltung
- Vorkommen: im Kompost
- Nahrung: totes Pflanzenmaterial
- Entwicklungsdauer: 3 bis 5 Jahre
- Besonderheit: gestreckt auf dem Rücken fortbewegend
R bis S
Rosenkäfer (Cetoniinae)
- Nützling
- Größe: 4 bis 5 cm
- Farbe: gelblich-beige mit schwarz-grauen Schattierungen und seitlich rotbraunen Flecken
- Merkmale: braune Kopfkapsel, dünnhäutig, kleine Stummelbeine auf der Brust, schlankes Vorderteil, verdicktes Hinterteil, gedrungener Körper braun behaart, in Rückenlage C-förmige Körperhaltung
- Vorkommen: häufig in Komposthaufen
- Nahrung: abgestorbene Pflanzenteile, Holzreste
- Entwicklungsdauer: 2 bis 3 Jahre
- Besonderheit: auf dem Rücken fortbewegend, Stummelbeine dabei in Höhe gestreckt
Rotbrauner Laubkäfer (Serica brunnea)
- Schädling
- Größe: 0,8 bis 1 cm
- Farbe: weiß bis leicht gelblich
- Merkmale: braune Kopfkapsel, drei Brustbeinpaare, gebogener brauner Borstenkranz am Analsegment, C-förmig gekrümmte Körperhaltung
- Vorkommen: bevorzugt in sandigen Böden, Gartenbeete, Rasenflächen
- Nahrung: Wurzeln von diversen Pflanzen und Gräsern
- Entwicklungsdauer: 2 Jahre
Saatschnellkäfer (Agriotes lineatus)
- Schädling
- Größe: 1,7 bis 2 cm
- Farbe: gelb-orange
- Merkmale: dunkle Kopfkapsel, drehrunde, langgestreckte Körperform, drei Brustbeinpaare, Außenskelett aus Chitin, letztes Körpersegment konisch zugespitzt
- Vorkommen: Wiesen, Felder, Gärten, Heide
- Nahrung: Wurzeln und Triebe von Kartoffel- und Getreidepflanzen, Mais, Zuckerrüben, Karotten, Zwiebeln, Tomaten, Gräser, Salate
- Entwicklungsdauer: 3 bis 5 Jahre
Sandlaufkäfer (Cicindealinae)
- Schädling
- Größe: 1,1 bis 1,6 cm
- Farbe: gelblich-beige mit dunklen Schattierungen und schwarzen Flecken
- Merkmale: großer, seitlich abgerundeter Kopf, sklerotisierte Vorderbrust und Kopf, kurze Beine, Mundwerkzeuge nach vorn gerichtet, abgeflachter schlanker Körper, sechs große Punktaugen
- Vorkommen: bevorzugt in Sandböden, unter Gehölzen
- Nahrung: Insekten
- Entwicklungsdauer: 2 bis 3 Jahre
Silbriger Purzelkäfer (Hoplia philanthus)
- Schädling
- Größe: 2 cm
- Farbe: cremeweiß
- Merkmale: braune Kopfkapsel, drei Brustbeinpaare, schwarz-grauer Hinterleib, Rücken und Hinterleibsende mit dichten braunen Borsten, C-förmig gekrümmte Körperhaltung
- Vorkommen: unter Rasenflächen
- Nahrung: Wurzeln von Gräsern
- Entwicklungsdauer: 2 bis 4 Jahre
Häufig gestellte Fragen
Bei diesen Käferlarven gibt es Pflanzenschädlinge, die bekämpft werden sollten, damit sie keinen Schaden anrichten können. Daneben sind aber auch verschiedene Engerlinge nützlich für das Ökosystem, da sie unter anderem Schädlinge fressen. Nicht zu vergessen ist, dass auch einige dieser Larven unter Schutz stehen und daher nicht getötet werden dürfen.
Erste Anzeichen lassen sich an einem kümmerlichen Wuchs erkennen. Mit der Zeit sterben die Pflanzen ab, da die Wurzeln aufgefressen wurden. Solange sollte jedoch nicht gewartet werden. Der Topf kann einfach in ein mit Wasser gefüllten Eimer gestellt werden. Nach ein bis zwei Stunden erscheinen die Tierchen auf der Erdoberfläche, da sie das kühle Nass nicht mögen. Die Engerlinge können dann einfach eingesammelt werden.
Die einfachste Bekämpfung ist der Einsatz von Nematoden aus der Gattung Heterorhabditis bacteriophora. Diese können ins Gießwasser gegeben werden. Die Fadenwürmer töten dann die Käferlarven in der Erde ab. Daneben sollten Blumentöpfe niemals ohne Untersetzer in den Garten gestellt werden. Hilfreich kann auch ein Geranienableger mit im Blumentopf sein. Dessen Geruch verabscheuen die Larven. Gleichen Effekt hat Rittersporn.
Sehr wirksam ist hier ebenfalls die Zugabe von Nematoden der Gattung Heterorhabditis bacteriophora zum Gießwasser. Beim Ausbringen sollte mindestens eine Außentemperatur von 12 °C herrschen. Der Rasen kann damit von Juli bis September gegossen werden. Alternativ können Eimer mit Kompost oder Pferdemist gefüllt bis 10 cm unter den Rand in der Nähe von Rasenflächen vergraben werden. Aufgefüllt werden sie mit Erde. Diese sollten nach einem Jahr ausgewechselt werden.