Minze gehört zu den bekanntesten Kräutern. Die zahlreichen Arten und Sorten sind ebenso vielfältig wie ihr Aroma und ihr angenehmer Duft. Doch was tun, wenn die Minze-Blätter weiße Flecken bekommen?
Weiße Flecken auf Minze-Blättern
Weniger Pflegefehler als vielmehr Schädlinge und Krankheiten stecken dahinter, wenn Ihre Minze plötzlich weiße Flecken bekommt. Die häufigsten Verursacher und erfolgversprechendsten Gegenmaßnahmen stellen wir Ihnen deshalb hier vor.
Schädlinge als Ursache
Schädlinge suchen oftmals die Minze heim und verursachen dort dann weiße Flecken.
Zikaden
Zikaden sind eine der häufigsten Ursachen für derartige Blattflecken. Diese zwei bis vier Millimeter großen Fluginsekten sind sehr mobil und besitzen eine enorme Sprungkraft. Schon bei der kleinsten Störung laufen, springen oder fliegen sie davon.
Schadbild
- punktartige weiße Flecken oder Sprenkel auf den Blättern
- entstehen durch die Saugtätigkeit der Tiere
- an den Einstichstellen entstehen weiße Flecken
- Zikaden und Larven sitzen an Blattunterseiten
- weiße Flecken zuerst an Blattadern
- breiten sich über das ganze Blatt aus
- stellenweise weiße unregelmäßig geformte Gebilde zu sehen
- die abgestoßenen Larvenhäutchen
- betroffene Pflanzen werden geschwächt, sterben aber nicht ab
Gegenmaßnahmen
Eine Bekämpfung ist schwierig, aber in den meisten Fällen auch nicht notwendig, die Schäden sind normalerweise tolerierbar. Wen diese Tiere dennoch stören, der kann einen Teil von ihnen beispielsweise mittels klebriger Gelbtafeln oder -stickern einfangen. Gegebenenfalls kann man die Pflanzen auch mit einem Wasserschlauch abspritzen und so die Schädlinge entfernen.
Vorbeugung
Es ist ratsam, natürliche Feinde der Zikaden wie Raubmilben, Erzwespen, Laufkäfer, Schlupfwespen, Florfliegen und deren Larven sowie Vögel in den Garten zu locken. Das gelingt zum Beispiel, indem man Nistkästen, Vogeltränken und Insektenhotels aufstellt sowie Blumenwiesen und/oder Totholzhaufen anlegt. Zudem sollte komplett auf Pflanzenschutzmittel verzichtet und ausschließlich nützlingsschonende Spritzmittel verwendet werden.
Weiße Fliege
Ein weiterer Verursacher weißer Blattflecken ist die Weiße Fliege. Man erkennt sie an einer weißen wachsartigen Schicht, die ihren Körper überzieht. Schaut man genau hin, entdeckt man auch ihre Sprungbeine am Hinterleib. Ihre Larven sind gelb, bewegungsunfähig, sitzen unter den Blättern und saugen Pflanzensaft. Minze-Blätter sind auch Nahrungsquelle für erwachsene Tiere.
Schadbild
- kleine weiße Blattflecken und Wachsschicht an Blattunterseiten
- Blattoberseiten sind gelb gefleckt
- Minze-Blätter vertrocknen und fallen ab
- charakteristisch für einen Befall ist klebriger Honigtau
- klebrige Substanz dient einigen Nützlingen als Nahrung
- kann aber Krankheiten wie Sternrußtau nach sich ziehen
Bekämpfung
Zur Bekämpfung dieser lästigen Sauger gibt es mehrere Möglichkeiten. Zunächst sollte man sämtliche Teile der Pflanze entfernen und entsorgen, auf denen Eier, Larven oder Honigtau zu erkennen ist. Zusätzliche Hilfe versprechen selbst hergestellte Spritzlösungen.
Aus Rapsöl und Wasser
- ein Teil Rapsöl und drei Teile Wasser
- beides miteinander mischen
- befallene Pflanzen großzügig damit einsprühen
- Öl verstopft Atemöffnungen der Schädlinge, sie verenden
- Einsprühen nach wenigen Tagen wiederholen
- bei Bedarf auch mehrfach
Lauge aus Kernseife
- 40 g Seife und ein Liter Wasser
- Seife zunächst klein raspeln
- dann in einem Liter Wasser vollständig auflösen
- vor dem Auftragen Wurzelbereich mit Folie abdecken
- Lauge sollte nicht auf den Boden gelangen
- auf befallene Pflanzenteile auftragen
- Gemisch maximal eine Stunde einwirken lassen
- mit klarem Wasser abspülen
Rainfarnbrühe
- aus 100 g frischen Rainfarnkraut und 1 Liter Wasser
- im Idealfall blühender Rainfarn
- Wirkstoffgehalt in den Blüten am höchsten
- alternativ auch getrocknetes Kraut möglich
- Kraut ins Wasser geben, eine halbe Stunde köcheln lassen
- nach dem Abkühlen abseihen
- Sud je nach Befall verdünnen
- bei leichtem Befall ein Teil Sud auf zehn Teile Wasser
- bei starkem Befall ein Teil Sud und sechs Teile Wasser
- befallene Pflanzen großzügig damit einsprühen
- Häufigkeit des Sprühens abhängig vom Erfolg
Tee aus Basilikum
- zwei Esslöffel frischer Basilikum, ein Liter Wasser
- oder getrocknetes Kraut
- Kraut mit kochendem Wasser übergießen
- etwa zehn Minuten ziehen lassen
- abkühlen lassen und abseihen
- Pflanzen mit dem Tee einsprühen
- gegebenenfalls auch mehrfach
Vorbeugung
Vorbeugend sollte man auf eine optimale Versorgung der Minze und einen gut belüfteten Standort achten und diesen häufiger wechseln. Darüber hinaus ist es ratsam, intensiv duftende Pflanzen mit der Minze zu kombinieren, denn die können die Weiße Fliege vertreiben. Das können beispielsweise Thymian, Salbei, Basilikum, aber auch Tagetes sein.
Krankheiten als Ursache
Ursachen für weiße Flecken auf den Blättern können auch Krankheiten wie Mehltau sein, sowohl Echter als auch Falscher. Beide unterscheiden sich anhand ihrer Schadsymptome.
Schadbilder
- Echter Mehltau bei trockener und warmer Witterung (Schönwetterpilz)
- anfangs kleine weiße Flecken auf Blattoberfläche
- werden schnell größer und gehen ineinander über
- Minze-Blätter, dann von weißem mehligem Belag überzogen
- Falscher Mehltau liebt Feuchtigkeit
- tritt folglich bei feucht-warmer Witterung
- Befallsbeginn auf Blattunterseiten
- mit weißlich-grauen Flecken
- auf Blattoberseiten gelbliche Flecken
- betroffene Pflanzenteile sterben ab
- Ausbreitung beider Arten auch auf Blüten und Stängel
Bekämpfung
Ackerschachtelhalm-Brühe
- Hilfe verspricht auch Ackerschachtelhalmbrühe
- wirkt besonders gegen Falschen Mehltau
- 30 g Kraut in zwei Litern Wasser einen Tag ziehen lassen
- dann eine halbe Stunde köcheln
- abseihen und abkühlen lassen
- ein Teil Sud mit fünf Teilen Wasser mischen und spritzen
Milch und Wasser
- ein Teil Rohmilch und neun Teile Wasser mischen
- Pflanzen mehrmals pro Woche damit einsprühen
- Milchsäurebakterien wirken gegen den Pilz
Mehltau vorbeugen
Vorbeugend sollte man auf einen gut belüfteten Standort, ausreichende Pflanzabstände und widerstandsfähige Sorten achten. Auch sollten die Minze-Blätter beim Gießen nicht nass werden. Zudem kann Ackerschachtelhalmbrühe auch vorbeugend eingesetzt werden.
Häufig gestellte Fragen
Theoretisch kann man sie noch verwenden. Mehltau ist nicht giftig und lässt sich abwaschen. Dennoch ist von einem Verzehr abzuraten. Empfindliche Personen könnten allergisch darauf reagieren.
Mehltau ist eine hoch ansteckende Krankheit und kann sich deshalb leicht auf benachbarte Gemüsesorten oder Zierpflanzen ausbreiten.
Ja, diese Schadinsekten saugen den Pflanzensaft aus den Blättern. Das führt dazu, dass ein Teil des Minzaromas verloren geht.