Johannisbeersträucher sind bei Blattläusen sehr beliebt. Besonders die jungen Triebspitzen können im Frühjahr voller Läuse sein. Dadurch können die Triebe sogar verkrüppeln. Wie Sie die Blattläuse an Johannisbeeren mit Hausmitteln loswerden, erfahren Sie hier.
Blattläuse an Johannisbeeren
Fast jede Pflanze im Garten kann Blattläuse bekommen. Solange es sich nur um wenige Tiere handelt, ist das kein Problem. Anders verhält es sich bei einem starken Befall. Bei Johannisbeeren zeigt sich das hauptsächlich an den Triebspitzen:
- Blätter entwickeln sich schlecht, rollen sich ein oder verkrüppeln
- Blattläuse sind zwischen den Blättern und Trieben zu erkennen
- sie sind gräulich, bräunlich, grün oder schwarz
- Ameisen auf dem Strauch sind ebenfalls ein Hinweis
Läuse absammeln
Es ist zwar kein richtiges Hausmittel, aber das Entfernen der Läuse von Hand kann besonders im Anfangsstadium ausreichen. Die Läuse werden von den Johannisbeeren gesammelt und zerdrückt. Eine weitere Alternative ist es, ganze Triebspitzen von der befallenen Pflanze zu entfernen. Da sich die Läuse fast ausschließlich dort aufhalten, hat man den Befall damit erfolgreich eingedämmt.
Wasser
Das einfachste Hausmittel zum Bekämpfen der Blattläuse ist schlichtes Wasser. Schon mit einem harten Strahl aus dem Gartenschlauch lassen sich viele Läuse wegspülen.
- gründliches Vorgehen und häufiges anwenden notwendig
- tötet Läuse nicht unbedingt
- spült sie von Pflanzen
- finden nicht zurück
- Vorteil von Wasser ist seine völlige Unschädlichkeit
- weder Mensch noch Tier sind gefährdet
Seifenlauge
Für eine Seifenlauge zur Läuseabwehr braucht es außer Wasser nur noch Seife, am besten Kernseife und eine Sprühflasche. 15 bis 30 g Seife werden in einem Liter Wasser aufgelöst und in die Flasche gefüllt. Danach werden die Pflanzen, besonders die Triebspitzen großzügig eingesprüht.
Befinden sich schon reife Beeren am Strauch, eignet sich Seifenlauge nicht zum bekämpfen der Läuse. Nach dem Einsprühen könnten Rückstände auf den Beeren verbleiben.
Natron
Natron gibt es in jedem Lebensmittelgeschäft zu kaufen. Es dient gewöhnlich als Backtriebmittel, hat aber noch einige andere positive Eigenschaften, so neutralisiert es Säure. Auch im Garten ist es vielseitig einsetzbar. Unter anderem hilft es auch gegen Blattläuse an Johannisbeeren. Dafür muss nur ein Teelöffel Natron mit einem Liter Wasser gemischt werden. Die Pflanze damit einsprühen und bei Bedarf wiederholen.
Öl
Am besten klappt es mit Rapsöl. Ein gutes Schädlingsbekämpfungsmittel ist jedoch auch Neemöl. Die Läuse werden mit dem Öl eingesprüht und ersticken darunter. Der Ölfilm auf der Pflanze kann jedoch zu Problemen führen, deshalb wird es verdünnt angewendet:
- bei Neemöl reicht ein Esslöffel auf einen Liter Wasser
- bei Raps- oder anderen Speiseölen etwa 500 ml Öl auf 1 Liter Wasser
- Öl und Wasser mischen und sehr gut schütteln
- schütteln vor jeder neuen Anwendung wiederholen
- Pflanze großzügig mit der Mischung einsprühen
- bei Bedarf nach einigen Tagen oder Wochen wiederholen
Brennnesselbrühe
Dieses Stärkungsmittel bekämpft zwar nicht direkt Läuse an Johannisbeeren, sorgt aber dafür, dass die Pflanzen einem Befall besser widerstehen und gleichzeitig gedüngt werden.
Herstellung und Anwendung
- 100 g Brennnesseln auf 1 Liter Wasser ansetzen
- Brennnesseln zerkleinern
- Brennnesseln und Wasser in verschließbaren Eimer füllen
- luftdurchlässigen Deckel aufsetzen
- Gärung beginnt von allein
- gegen starken Geruch Gesteinsmehl in die Mischung streuen
- Mischung regelmäßig umrühren
- Gärung abgeschlossen, wenn keine Blasen mehr aufsteigen
- Pflanzenreste entfernen und Brühe verdünnen
- verdünnte Brühe zum Gießen der Pflanzen nutzen
Ebenfalls effektiv kann ein Brennnesselsud sein. Dafür einfach 100 g Brennnesseln zerkleinern und für einen Tag in einem Liter kaltes Wasser einweichen. Anschließend die Pflanzen mit dieser Mischung einsprühen.
Rainfarnbrühe
Rainfarn (Tanacetum vulgare) wächst zwar nicht so oft im eigenen Garten, dafür aber an Wegrändern und an Feldern. Er ist reich an ätherischen Ölen und anderen Inhaltsstoffen, die auch in der Pflanzenheilkunde Verwendung finden. Gegen Läuse an Johannisbeeren hilft entweder eine Brühe oder ein Auszug. Für Brühe wird die Mischung gekocht. Bei einem Auszug wird das Pflanzenmaterial nur für einen Tag in Wasser eingeweicht. 50 g Rainfarn reichen für einen Liter Wasser. Die Brühe dann direkt an den Pflanzen anwenden und sie damit gründlich einsprühen.
Sud aus Zwiebelgewächsen
Auch aus Zwiebeln oder Knoblauch lässt sich ein Sud herstellen, der gegen Läuse an Johannisbeeren hilft. Anleitung:
- 1. Pro Liter Wasser 50 g Zwiebel oder Knoblauch zerkleinern.
- 2. Das Wasser aufkochen und über die Gemüsestücke gießen.
- 3. Sud stehen lassen, bis er abgekühlt ist, danach abseihen.
- 4. Pflanzen damit einsprühen. Anwendung bei Bedarf wiederholen.
Nützlinge fördern
Nützlinge zu fördern, ist zwar kein richtiges Hausmittel, aber damit kann man nicht nur Läuse loswerden. Bei einem möglichst naturnah gestalteten Garten halten sich Schädlinge und Nützlinge die Waage. Für Blattläuse an Johannisbeeren bedeutet das zum Beispiel, dass sie nach einiger Zeit von allein verschwinden. Nämlich dann, wenn sie von Nützlingen als Nahrungsquelle entdeckt wurden. Nützlinge und wie man sie fördert:
- Marienkäfer und ihre Larven: Verstecke und Überwinterungsmöglichkeiten bieten
- Florfliegen und ihre Larven: spezielle Florfliegenkästen bieten Unterschlupf
- Meisen und andere kleine Singvögel: Nistkästen, Hecken, Bäume, Wasser- und Futterstellen
Häufig gestellte Fragen
Ja, diese Mittel wirken überall. Je nach der Beschaffenheit der jeweiligen Pflanze, müssen einige Mittel, wie die Seifenlauge vorsichtigere Anwendung finden.
Da er die Grundlage für Pilzkrankheiten bilden kann, sollte der klebrige Honigtau entfernt werden. Am einfachsten geht das mit leichter Seifenlauge. Reines Wasser funktioniert auch, es dauert jedoch länger, den zuckerhaltigen Tau damit aufzulösen.
Andere Insekten können davon tatsächlich in Mitleidenschaft gezogen werden, allerdings nur, wenn sie sich gleichzeitig auf der Pflanze befinden. Deshalb sollten auch diese Mittel nur vorsichtig angewendet werden, wenn die Johannisbeere blüht oder sich Nützlinge auf den Pflanzen befinden.