Gartengestaltung Kräutergarten

Thymian-Blätter haben weiße Flecken: was tun?

Weiße Flecken an Thymian-Blättern

Thymian ist ein beliebtes mediterranes Küchen- und Gewürzkraut mit zahlreichen Arten in unterschiedlichen Qualitäten. Doch woran kann es liegen, wenn die Thymian-Blätter weiße Flecken bekommen und was kann man tun?

Zikaden

Bei diesen Zikaden handelt es sich um zwei bis vier Millimeter kleine, schlanke, grünlich-gelbe Tiere, meist mit braunschwarz gefleckter Oberfläche. Sie sitzen vorwiegend an den Blattunterseiten, sind sehr schreckhaft und besitzen ein außergewöhnliches Springvermögen. Trockenes und mildes Wetter kann einen Befall begünstigen. Das größte Aufkommen erwachsender Tiere ist im Juli zu beobachten. Erste Symptome eines Befalls sind etwa ab Mitte Mai erkennbar.

Schadbild

Schadbild von Zikaden an Katzenminze
Schadbild von Blattzikaden an Katzenminze (Nepeta cataria)
Quelle: Elke Freese, SaugbildZikaden, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0
  • Thymian-Blätter zeigen kleine punktartige weiße Flecken
  • Blattgrün verschwindet mehr und mehr
  • ist irgendwann vollständig verschwunden
  • weiße Stellen werden größer und laufen ineinander
  • oft weißliche Häutungsreste an Blattunterseiten
  • Blattränder weisen teilweise Nekrosen auf
  • Teil der Thymian-Blätter stirbt ab
  • Pflanzen werden geschwächt, sterben aber nicht ab
Hinweis: Zikaden können weitere Krankheitserreger übertragen, die schließlich zum Absterben der Pflanze führen können.

Bekämpfen

  • gestaltet sich schwierig
  • Gelbtafeln oder Gelbsticker können Schädlinge teilweise abfangen
  • gegen die Larven Neempräparate sehr wirksam
  • Nützlinge durch das Öl nicht gefährdet
  • Behandlung während der Blüte möglichst unterlassen
  • radikaler Rückschnitt nach der Ernte kann Befall dezimieren
  • auch Einsatz von Kaliseife und Pyrethrum hilfreich
Zikaden bekämpfen - Gelbtafel
Gelbtafeln helfen dabei, den Zikadenbefall einzudämmen.
Tipp: Pyrethrum wird aus den Blüten unterschiedlicher Chrysanthemen-Arten gewonnen und ist in zahlreichen Mitteln gegen saugende Insekten enthalten.

Vorbeugung

Um Zikaden vorzubeugen, sollte man die Fruchtfolge beachten und Thymian nicht dort anbauen, wo bereits früher ein Zikaden-Befall aufgetreten ist. Befallene Pflanzen sollten nicht im Gewächshaus überwintern und nach der Ernte sollte ein kräftiger Rückschnitt erfolgen. Auch das regelmäßige Entfernen von Unkräutern ist empfehlenswert.

Spinnmilben

Spinnmilben sind mit einer Größe von nicht einmal einem Millimeter extrem klein und mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Sie leben nur wenige Wochen, legen während dieser Zeit aber bis zu 100 Eier. Schon drei Tage nach der Eiablage schlüpft die nächste Generation. An warmen Standorten mit geringer Luftfeuchtigkeit fühlen sie sich besonders wohl. Ein Befall kann im Frühjahr und im Herbst auftreten.

Schadbild

Spinnmilben
Reagieren Sie nicht, lässt Spinnmilbenbefall schnell Blätter und Triebe welken.
  • Thymian im Gewächshaus besonders betroffen
  • Anzeichen für einen Befall, feine weiße Gespinste
  • und zahlreiche kleine weiße Flecken
  • die entstehen durch Beißwerkzeuge der Tiere
  • sowie das Anzapfen des Pflanzensaftes
  • Verdunstungsschutz betroffener Thymian-Blätter wird gestört
  • sie welken und fallen ab
  • meist auch die Triebspitzen betroffen, sterben ebenfalls ab

Bekämpfen

  • befallene Pflanzenteile entfernen
  • jeden zweiten Tag mit starkem Wasserstrahl abduschen
  • oder Thymian-Blätter mit Rapsöl einsprühen
  • alternativ Teebaumöl mit Wasser mischen
  • 15 Tropfen Teebaumöl und 500 Milliliter Wasser
  • Mixtur gut schütteln
  • Pflanzen mehrmals täglich einsprühen
  • auch Neemöl gut wirksam
  • nicht zusammen mit Raubmilben verwenden
  • Einsatz von Raubmilben nur im Gewächshaus
  • Spritzungen in entsprechenden Abständen mehrmals wiederholen

Vorbeugung

Thymian schneiden
Hilfe verspricht auch ein Rückschnitt vor Austrieb und nach der Blüte.

Da Spinnmilben bevorzugt bereits geschwächte Pflanzen befallen, ist auf optimale Bedingungen und die richtige Pflege zu achten. Dazu gehört u. a. eine ausgewogene aber sparsame Düngung, um das Pflanzengewebe zu festigen und die Pflanzen widerstandsfähiger zu machen. Im Gewächshaus sollte für ausreichend Luftfeuchtigkeit gesorgt werden.

Mehltau

Zeigen Thymian-Blätter weiße Flecken können Echter oder Falscher Mehltau die Ursachen sein. Beide werden durch unterschiedliche Pilze verursacht. Unterschiede finden sich auch in ihrem Erscheinungsbild und anhand ihrer Entstehung bezüglich der Witterungsverhältnisse.

Echter Mehltau

Echter Mehltau ist ein sogenannter „Schönwetterpilz“, denn er entsteht bei warmer und trockener Witterung. Wechselnde Feuchtigkeit und Trockenheit begünstigen einen Befall. Im Unterschied zum Falschen Mehltau dringt der Echte nicht in tiefere Gewebeschichten ein.

Schadbild

Echter Mehltau an Thymian
Echter Mehltau an Thymian
  • Thymian-Blätter zweigen zunächst kleine weiße Flecken
  • werden bald größer und laufen ineinander
  • auch Blüten können betroffen sein
  • weiße Flecken lassen sich abwischen
  • mehliger Belag, später schmutzig-bräunlich
  • Blätter werden braun und vertrocknen
  • die Blüten verkümmern und sterben ab
  • starker Befall kann zum Absterben ganzer Pflanzenteile führen 

Falscher Mehltau

Als sogenannter „Schlechtwetterpilz“ benötigt er dauerhaft feucht-kühles Wetter, um sich ausbreiten zu können. Demzufolge tritt er vorwiegend im Frühjahr und Herbst auf. Dennoch ist er seltener als der Echte Mehltau aber nicht weniger gefährlich, denn er dringt bis ins Pflanzengewebe vor.

Schadbild

Vom Falschen Mehltau sind beide Blattseiten betroffen. Vorwiegend breitet er sich jedoch auf den Blattunterseiten aus. Dort zeigen sich weiße Flecken bzw. weiß-fleckiger Sporenrasen. Der ist teilweise violett gefärbt und lässt sich nicht wegwischen. Auf den Blattoberseiten sind gelbliche Flecken zu erkennen. Betroffene Thymian-Blätter sterben ab, bei Nichtbehandlung auch die komplette Pflanze.

Mehltau bekämpfen

  • betroffene Pflanzenteile entfernen und entsorgen
  • Hilfe verspricht Spritzlösung aus Milch und Wasser
  • im Verhältnis 1:9 mischen
  • Milchsäurebakterien wirken gegen den Pilz
  • Natriumphosphat in der Milch stärkt die Pflanzen
  • Thymian damit gründlich einsprühen
  • Blattunterseiten nicht vergessen
  • im Abstand von wenigen Tagen wiederholen
  • natürliche Feinde sind Marienkäferlarven
Mehltau bekämpfen - Marienkäferlarve
Marienkäferlarven haben Blattläuse zum Fressen gern und sind in vielen Fachmärkten sowie online zu erwerben.
Tipp: Eine gute Alternative zu Milch ist eine Spritzlösung aus einem Päckchen Backpulver, 20 ml Rapsöl und zwei Litern Wasser.

Vorbeugende Maßnahmen

  • zu dichte Bepflanzung vermeiden
  • bedarfsgerecht gießen
  • am besten vormittags und nicht über die Thymian-Blätter
  • Überdüngung mit Stickstoff vermeiden
  • Thymian mit Ackerschachtelhalmsud stärken
  • falls möglich resistente Sorten bevorzugen
  • vorbeugend mit Kupferkalk behandeln

Häufig gestellte Fragen

Können handelsübliche Kulturschutznetze einen Zikaden-Befall verhindern?

Eine Abdeckung mit engmaschigen Kulturschutznetzen kann in dem Sinne hilfreich sein, dass sie den Zuflug der Zikaden unterbinden und so die Eiablage verhindern.

Ist eine Bekämpfung mit chemischen Mitteln empfehlenswert?

Im Handel werden entsprechende Fungizide gegen Mehltau angeboten. Bei Thymian wie auch allen anderen Kräutern, die verzehrt oder in der Küche verwendet werden sollen, ist davon aber abzuraten. Ansonsten besteht die Gefahr, Rückstände dieser Mittel beim Verzehr von Thymian mit aufzunehmen. Zudem können Bodenorganismen und indirekt auch Nützlinge geschädigt werden.

Kann Mehltau auf benachbarte Pflanzen übertragen werden?

Insbesondere Echter Mehltau ist hoch ansteckend und kann sich auf Gemüse oder Zierpflanzen ausbreiten. Eine Übertragung erfolgt vorwiegend durch den Wind. Der Pilz überwintert an abgestorbenen Pflanzenteilen am Boden und kann im Frühjahr die Pflanzen erneut befallen.