Die Dachrinnenreinigung ist ein unerlässliches Muss, um Überschwemmungen und Beschädigungen zu vermeiden. Mit der richtigen Anleitung können Sie sich die Kosten für einen Fachmann sparen und Laub selbst entfernen.
Warum Dachrinnen reinigen?
Vor allem im Herbst sorgen Winde dafür, dass Laub auf Dächern und in Dachrinnen landet. In der Folge kann es den Regenfluss in Richtung der Fallrohre blockieren. Das Regenwasser staut sich, läuft über und im schlimmsten Fall reißt das Material. Undichte Stelle oder das Brechen des Fallrohrs sind die Folge. Passiert das, fallen in der Regel hohe Kosten für Reparaturen an. Mit der regelmäßigen Dachrinnenreinigung bleibt Ihnen dies erspart.
Bester Zeitpunkt
Zweimal im Jahr sollte sich die Mühe gemacht werden, um Laub und gleichzeitig andere Verschmutzungen wie beispielsweise kleine Ästchen aus Dachrinnen zu entfernen. Die besten Zeitpunkte sind im Frühjahr und im Herbst gegeben, wobei vor allem die Herbst-Reinigung von großer Bedeutung ist. Während dieser Jahreszeit fällt das Laub und sammelt sich am häufigsten in Dach- und Regenrinnen.
Im Frühjahr erfolgt nochmals die Dachrinnenreinigung, um eventuelle „Laubreste“ aus Spätherbst und Winter zu beseitigen. So ist sicherzustellen, dass sie „sauber“ bis zur nächsten Reinigung im Herbst kommen und nicht beim ersten Laubabfall bereits für Verstopfungen oder Blockierungen sorgen. An folgende Details sollte sich zudem gehalten werden:
- vor erstem Frost reinigen
- wind- und regenfreien Tag wählen
- zeitlich flexibel sein, um nicht unter Zeitdruck zu stehen
- ausschließlich tagsüber bei Helligkeit vornehmen
- aus Sicherheitsgründen zweite Person Vorort
Benötigte Utensilien
Um eine Dachrinnenreinigung erfolgreich durchzuführen, sollten Sie folgende Materialien griffbereit haben:
- Arbeitshandschuhe und festes Schuhwerk
- ausreichend hohe Leiter
- Eimer oder ähnliches Behältnis
- Handbesen oder Bürste sowie Handkehrblech
- feuchten Lappen zum Nachwischen
- kleinen Schaber zum Lösen von angetrocknetem Laub
- Gartenschlauch (Gießkanne möglich, birgt aber erhöhtes Unfallrisiko beim Arbeiten in Höhen)
- geeigneter Gegenstand zum Abdecken von Fallrohren
- Spiralreinigungsbürste für Reinigung des Fallrohrs
Anleitung zur Dachrinnenreinigung
1. Fallrohr abdecken
Damit durch die Rinnenreinigung so wenig wie möglich Laub und andere Schmutzreste in die Fallrohre gelangen, sind diese zuvor abzudecken. Es ist auf ein gewisses Gewicht oder Beschwerung zu achten, damit die Abdeckung fest aufliegt. Zu schwer darf sie aber nicht sein, damit Abdichtungen und Verbindungsnähte nicht brechen.
Das können Sie beispielsweise auf Fallrohre legen:
- kleine Kunststoff- oder Metalldeckel von Farbdosen
- Plastiktüte
- umgekehrter Unterteller
- dichtes Vlies
- entsprechend großer Stein
2. Richtigen Startpunkt wählen
Die Reinigung beginnt stets mit der Rinne, nie mit dem Fallrohr. Durch die Rinnenreinigung kann trotz Abdeckung des Fallrohres dennoch Laub hineingelangen. Das Ziel ist allerdings, nach der Reinigung Rinnen und Fallrohre vollständig frei von Laubwerk zu haben. Gearbeitet wird immer vom entferntesten Punkt der Fallrohröffnung. Liegt diese zum Beispiel rechts, beginnt die Reinigung am linken Rinnenende.
3. Verschmutzungen ablösen
Sind Blätter feucht, haften sie häufig fest an der Rinne. Hier sollte versucht werden, sie mit der Hand vorsichtig abzulösen. Hartnäckige Verschmutzungen sind mit einem Schaber leichter zu lösen. Wichtig ist zudem, dass eine ausreichend hohe Leiter zum Einsatz kommt, die über einen festen Stand auf einem ebenen Untergrund verfügt.
4. Rinne reinigen
In diesem Schritt kommen die Reinigungsutensilien zum Einsatz.
- Blätter samt anderen Verunreinigungen zusammenschieben
- mit Kehrblech aufnehmen
- im Eimer entleeren
- Rinne mit Bürste/Handfeger durchbürsten und aufkehren, bis sie sauber ist
- feuchten Lappen zum Nachwischen nutzen
- nächsten Rinnenabschnitt bis Fallrohr vornehmen
5. Fallrohrreinigung
Bevor Sie mit Reinigung des Fallrohrs beginnen, beseitigen Sie zunächst alle Verschmutzungen rund um die Fallrohr-Abdeckung und entfernen diese schlussendlich.
- gegebenenfalls vorhandenes Sieb/Laubgitter reinigen
- zumindest einmal jährlich im Herbst Spiralreinigungsbürste von oben nach unten führen
- bei Verstopfungen mehrmals hoch und runter ziehen
- bleibt Verstopfung, Fallrohr unten öffnen, mit Hochdruckreiniger (nur am Fallrohr, nicht in der Rinne!) oder langen Stiel Verstopfung nach unten drücken und entfernen
- mit Gartenschlauch Rohr durchspülen
- Fallrohr wieder schließen und nochmals durchspülen
6. Rinne durchspülen
Ist die Dachrinnen- und Fallrohrreinigung erfolgreich erledigt, wird die Rinne zum Abschluss auch mit einem Gartenschlauch nachgespült. Ebenfalls wird hierbei am entgegengesetzten Punkt des Fallrohrs begonnen. Wichtig ist, dass die Rinnenspülung erst vorgenommen wird, wenn der störungsfreie Durchfluss des Fallrohres gewährleistet ist. Somit bildet die Rinnenspülung den Abschluss der Arbeit.
Häufig gestellte Fragen
Ja. Es gibt den Roboter-Rinnenschlitten sowie den Rinnenbläser. Letzterer funktioniert ähnlich wie ein herkömmlicher Laubbläser. „Festklebende“ Verschmutzungen sind damit jedoch schwierig zu entfernen, sodass Sie dennoch selbst Hand anlegen müssen. Der Schlitten wird an einem Ende der Dachrinne eingesetzt. Er bewegt sich mittels Motorantrieb entlang der Rinne. Je nach Modell schabt, bürstet und schiebt er die Verschmutzungen am Rinnenende zusammen. Das Aufkehren bleibt Ihnen allerdings nicht erspart. Eine Handreinigung führt aber zu einem besseren Ergebnis.
Ja. Es werden verschiedene Ausführungen angeboten. Meist sind es 2-in-1 oder 3-in-1 Geräte. Bürsten sind obligatorisch integriert. Wählbar sind zusätzlich Schaber und Anschluss für den Gartenschlauch. Manche Modelle besitzen auch verschiedene Bürstenvarianten von hart bis weich, gerade oder schräg geformt. Kombi-Systeme für die Rinnenreinigung haben den Vorteil, dass Sie alles griffbereit in einem Stück haben und sich deshalb weniger bewegen müssen. Das wiederum mindert das Unfallrisiko bei Arbeiten auf Leitern.
Reinigungen von Dachrinnen kosten je nach Region und Anbieter zwischen 2,50 und 4,00 Euro pro Meter. Je Rinnenkasten werden durchschnittlich zwischen 6,00 und 8,00 Euro fällig. Zusätzlich kommen Anfahrtskosten hinzu, die bis zu 50 Euro betragen können. Zudem verlangen manche Unternehmen eine Art Erschwerniszuschlag, wenn die Rinne überdurchschnittlich stark verschmutzt ist oder der Zugang nur unter schwierigen Bedingungen möglich ist.