Tomaten und Gurken sind bei Gärtnern sehr beliebt. Und viele fragen sich, ob sich die beiden Gemüsesorten miteinander vertragen. Dieser Text gibt Aufschluss darüber, inwieweit Tomaten- und Gurkenpflanzen zusammenpassen.
Im Beet
Im Garten ist es grundsätzlich möglich, Tomaten und Gurken zusammen zu pflanzen, allerdings gibt es dabei Vor- und Nachteile. Damit beide Gemüsearten in einer Mischkultur vollen Ertrag bringen, ist deshalb erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. Besser als die direkte Nachbarschaft in einem Beet sind jedoch getrennte Bereiche mit jeweils anderen Pflanzpartnern.
Nährstoffversorgung
Da es sich bei Tomaten und Gurken um sogenannte Starkzehrer handelt, benötigen sie besonders viele Nährstoffe und müssen auch während der Kultur nachgedüngt werden.
- Vorteil: im gleichen Beet gemeinsame Düngung möglich
- Nachteil: stehen dabei in ständiger Konkurrenz um Nährstoffe
- (mögliche) Folge: beide Pflanzen kümmern oder nur eine gedeiht prächtig
Schädlinge und Krankheiten
Es gibt kaum Schädlinge, die auf beiden Gemüsesorten gleichermaßen auftreten und somit gegen ein Zusammenpflanzen im Gartenbeet sprechen würden. Einzig die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten kann ein Problem sein. Bei Tomaten ist es die Krautfäule, bei Gurkenpflanzen häufig Mehltau. Einem Pilzbefall kann folgendermaßen vorgebeugt werden:
- weite Pflanzabstände zwischen den Nachbarn
- Blätter trocken halten/direkt an der Wurzel gießen
- Pflanzenstärkungsmittel verwenden
- luftigen, sonnigen Standort wählen
- resistente oder robuste Sorten pflanzen
Wässern
Beide Gemüsearten gehören zu den Fruchtgemüsen, die sehr viel Wasser für die Fruchtbildung benötigen. Sie müssen täglich gegossen werden und sind dankbar für eine Mulchschicht, die die Verdunstung reduziert.
Im Gewächshaus
Unter Glas sind die Bedingungen für den Gemüseanbau etwas anders als im Freien. Das Kleinklima hat größere Auswirkungen, auch auf den gemeinsamen Anbau von Gurken- und Tomatenpflanzen.
Feuchtigkeit
Ein Problem im Gewächshaus ist die hohe Luftfeuchtigkeit. Während einige Gemüsesorten genau diese Feuchtigkeit brauchen, vertragen sie andere nur sehr schlecht und bekommen unter Umständen Pilze.
Häufiges Lüften kann zwar die Luftfeuchtigkeit herabsenken, vertreibt aber oft auch die Wärme aus dem Gewächshaus. Deshalb ist es schon von vornherein sinnvoller, nur Gemüsesorten gemeinsam zu pflanzen, die ähnliche Ansprüche an die Luftfeuchtigkeit und Wärme haben. Das ist bei Tomaten und Gurken nicht der Fall:
- Tomaten mögen es trocken
- Gurken eher feucht
Bodenmüdigkeit
Aufgrund des häufig begrenzten Platzes im Gewächshaus, werden Gemüsepflanzen enger gepflanzt. Bei der gemeinsamen Pflanzung von Starkzehrern kann Bodenmüdigkeit sehr viel schneller auftreten und die Pflanzen kümmern. Eine häufige Düngung und Nährstoffergänzung sind notwendig.
Krankheiten und Schädlinge
Ein Nachteil von Gewächshäusern ist die schnellere Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten durch den begrenzten Platz. Im feucht-warmen Klima des Gewächshauses gedeihen vor allem Pilzerkrankungen besonders gut. Entstehendes Kondenswasser auf den Blättern kann beispielsweise Krautfäule an Tomatenpflanzen verursachen.
Getrennt pflanzen
Sollen Tomatenpflanzen und Gurken in Gewächshäusern wachsen, dann geht dies nur getrennt gut:
- zwei kleine Gewächshäuser oder
- getrennte Bereiche in einem großen
- Tomaten an luftigerem, trockenerem Bereich an Tür
- Gurkenpflanzen im hinteren Bereich
Häufig gestellte Fragen
Alle Tomatensorten vertragen sich mit niedrigen Blattgemüsesorten, wie etwa Salate oder Spinat. Auch Wurzelgemüse und Zwiebelgemüse sind für die Mischkultur geeignet. Zum Anlocken von Bestäubern eignen sich verschiedene niedrige Blumenarten.
Zur Mischkultur mit Gurkenpflanzen eignen sich: Lauch, Erbsen oder Kräuter wie Dill. Allerdings hängt das auch stark von den Wachstumseigenschaften der jeweiligen Gurkensorte ab.
Grundsätzlich gibt es im Garten die Regel, dass eine Gemüsesorte erst nach einigen Jahren auf dem gleichen Standort wieder angebaut werden sollte, um Bodenmüdigkeit, Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen. Werden Tomaten allerdings im Kübel gehalten, können diese, sofern neue Erde verwendet wird, immer am gleichen Standort stehen. Für Gurkenpflanzen gilt dasselbe.