Kleine, weiße Punkte oder ein wollig-flauschiger Belag auf den Blättern bedeuten nichts Gutes. Denn dahinter stecken winzige Läuse, die sich vom Pflanzensaft ernähren. Wir verraten Ihnen, mit welchen weißen Läusen Sie es zu tun haben und wie Sie sie wieder loswerden.
Weiße Läuse bestimmen
Pflanzenläuse (Sternorrhyncha) können große Schäden anrichten. Um sie mit dem richtigen Hausmittel zu bekämpfen, ist es wichtig, die Art der Plage zu bestimmen. Hat der tierische Befall eine weiße Farbe, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um
- Schmierläuse,
- Blattläuse oder
- Mottenschildläuse
Schmierläuse
Zur Familie der Schmierläuse (Pseudococcidae), auch Wollläuse genannt, gehören ungefähr 1.000 Arten. Hierzulande ist jedoch die
- Zitrusschmierlaus (Planococcus citri) und die
- Langschwänzige Schmierlaus (Pseudococcus longispinus)
am häufigsten anzutreffen.
Erkennen
An diesen Merkmalen erkennen Sie Schmierläuse
- zwei bis vier Millimeter lang
- Langschwänzige Schmierlaus erscheint aufgrund längerer Schwanzfäden größer
- ovaler Körper
- von weißer Wachsschicht bedeckt
Wirtspflanzen
An diesen Pflanzen fühlen sich Wohlläuse besonders wohl
- Aloe Vera (Aloe vera)
- Gummibaum (Ficus elastica)
- Orchideen
- Yucca-Palme (Yucca elepahntipes)
- Hortensie (Hydrangea)
- Zitronenbaum (Citrus x limon)
Schadbild
- weiße Gespinste
- weiße und wachsartige Ausscheidungen (zuckerhaltiger Honigtau)
- lockt Rußtaupilze an
- grauschwarzer Belag auf Pflanze
Die befallene Pflanze
- kümmert,
- bekommt gelbe und/oder verformte Blätter und
- verliert Laub, Blüten und Früchte.
Schmierläuse bekämpfen
Das Bekämpfen der Plage richtet sich nach der befallenen Pflanze. Denn nicht jedes Hausmittel lässt sich bei jeder Pflanzenart anwenden. Zudem dauert die Behandlung eine gewisse Zeit, denn bei Schmierläusen kommt es nicht wie bei Blattläusen zu einem sofortigen Knock-Out.
Seifenlösung
Eine Seifenlösung gegen Wollläuse hat den Vorteil, dass sie auch von empfindlichen Pflanzen, wie zum Beispiel Orchideen, vertragen wird. Für das Hausmittel lösen Sie
- 2 Esslöffel Kern- oder Schmierseife (kein Spülmittel) in
- einem Liter Wasser
auf. Danach wischen Sie die Pflanze mit der Lösung ab. Alternativ können Sie sie auch damit einsprühen. Wichtig ist, dass die Seifenlösung alle Pflanzenteile erreicht, denn Schmierläuse verstecken sich gern in Blattachseln und anderen schwer zugänglichen Stellen.
Alkohol
Da Spiritus die schützende Wachsschicht der Läuse bzw. die wachsartigen Gespinste auflöst, ist der hochprozentige Alkohol ein bewährtes Mittel gegen Schmierläuse. Während Kakteen Spiritus verkraften, sollten sie bei anderen Pflanzen vorsichtig sein, denn nicht alle Arten vertragen eine derartig aggressive Behandlung.
Gehen Sie wie folgt vor:
- bei anfänglichem Auftreten: Spiritus mit einem Wattestäbchen auf die Läuse tupfen
- bei fortgeschrittenem Befall: Pflanze gründlich einsprühen
Ölhaltige Mischungen
Ölhaltige Mittel legen sich wie ein Film um die Plagegeister und lassen sie ersticken. Da die Ölmischung aber auch die Pflanzenporen verklebt, sollte dieses Hausmittel nur auf kleinen Flächen zum Einsatz kommen. Zutaten für die Mischung sind:
- 2 Esslöffel Raps-, Niem- oder Olivenöl
- 1 Liter Wasser
- etwas Schmierseife (als Emulgator)
Haben Sie alle Zutaten zusammengemischt, tragen Sie die Ölmischung mit einem Pinsel direkt auf die Läuse etc. auf. Wenn Sie die Wirkung verstärken möchten, geben Sie der Mischung 15 Milliliter Spiritus hinzu.
Blattläuse
Die Familie der Blattläuse (Aphidoidea) umfasst 5.000 bekannte Arten. Etwa 800 Blattlausarten leben in Mitteleuropa. Während den grünen und schwarzen Vertretern ihr schlechter Ruf vorauseilt, führen die weißen Exemplare hierzulande noch ein Schattendasein, da sie meistens nicht als Aphidoidea erkannt werden. Nichtsdestotrotz geht von ihnen die gleiche Gefahr aus wie von ihren andersfarbigen Verwandten.
Erkennen
- nur wenige (bis zu sieben) Millimeter groß
- mit Saugrüssel
- vermehren sich explosionsartig
- bilden Kolonien
- bevorzugt an frischen Blättern und Knospenansätzen
Schadbild
Im Unterschied zu den Schmierläusen bildet sich bei einem Befall mit weißen Blattläusen kein wolliger Flaum. Das tierische Schadbild setzt sich zusammen aus
- den Läusen und
- ihren klebrigen Ausscheidungen (Honigtau)
An der Pflanze sind
- verkrüppelte Knospen und Triebspitzen
- gekräuselte Blätter
- teilweise Gelbfärbung
- Honigtau
- auf und ab krabbelnde Ameisen
Indizien für einen Befall.
Blattläuse bekämpfen
Gegen die weiße Plage helfen alle Hausmittel, die Sie auch für grüne oder schwarze Blattläuse verwenden.
Schmierseifenlösung
Für die Lösung mischen Sie
- 50 Gramm Schmierseife (Kaliseife) mit
- einem Liter Wasser
Zum Bekämpfen sprühen Sie die Pflanze mit der Lösung ein. Haben Sie den Befall frühzeitig entdeckt, können Sie die Blätter auch mit einem getränkten Tuch abwischen.
Neemöl
Für dieses Mittel mischen Sie
- etwa 30 Tropfen Neemöl (aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt) mit
- einem Liter Wasser
Zur Bekämpfung sprühen Sie die Pflanze mit der Mischung ein. Falls nötig, wiederholen Sie die Anwendung.
Mottenschildlaus
Von den etwa 1.500 Arten der Aleyrodoidea leben in Mitteleuropa 17. Besser bekannt sind die Schädlinge unter der Bezeichnung „Weiße Fliege“, die folgende Lausarten umfasst:
- Gewächshausmottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum)
- Tabakmottenschildlaus (Bemisia tabaci)
- Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella)
- Eschen-Weiße Fliege (Siphoninus phillyreae)
Während Tabak-, Kohl- und Eschen-Weiße Fliege auf bestimmte Pflanzen spezialisiert sind, ist die Gewächshausmottenschildlaus nicht sehr wählerisch. So befällt diese Art Pflanzen aus 84 Pflanzenfamilien. Hierzulande tritt sie vor allem im Gewächshaus und in der Wohnung auf.
Weiße Fliege erkennen
- fliegen bei Berühren der Pflanze auf
- ca. 1,5 mm lang
- Eier sogar nur 0,1 mm
- gelbgrüne Punkte auf Blattunterseite
Wirtspflanzen
- Tomaten (Solanum lycopersicum)
- Paprika (Capsicum)
- Kohlarten (Brassicae)
- Geranien (Pelargonium)
- Fließiges Lieschen (Impatiens walleriana)
- Rhododendron
Schadbild
An diesen Merkmalen zeigt sich ein Befall mit der Weißen Fliege
- Pocken auf Blättern
- gelbe Blattverfärbungen
- vertrocknete Blätter
- Blattabwurf
Außerdem scheiden die Tiere Honigtau aus, der wiederum idealen Nährboden für Rußtaupilze bietet.
Weiße Fliege bekämpfen
Zum Loswerden der Plage sollten Sie alle Blätter, auf welchen sich Eigelege befinden, entfernen. Zudem haben sich auch hier Hausmittel wie
- Schmierseifenlösung oder
- Ölmischungen (Neem-Öl)
bewährt.
Häufig gestellte Fragen
Gegen weiße Läuse kommen Marienkäfer und Florfliegen zum Einsatz. Bei den Schmierläusen helfen diese Fressfeinde jedoch nur, wenn es sich um die Zitrusschmierlaus handelt. Denn Marienkäfer und Florfliegen haben es auf die Eier der Läuse abgesehen.
Der beste Schutz ist eine gute Pflege und ein idealer Standort. Brennnesselsud stärkt die pflanzeneigenen Abwehrkräfte. Knoblauch wehrt Blattläuse ab, da sie den Geruch nicht mögen.