In Städten picken Tauben an nahezu allen Speiseresten, die sie finden. Artgerecht ist dieses Futter jedoch nicht. Denn die Vögel sind eigentlich Körnerfresser. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Tauben artgerecht füttern.
Taubenfutter
Taubenvögel (Columbidae) sind von Natur aus Vegetarier. Da sie Samen, Früchte und Beeren nicht zerkleinern können, nehmen sie das Taubenfutter ganz auf und verschlucken es. Für eine gesunde Ernährung der Vögel sollte ihr Futter, die folgenden Nährstoffe enthalten:
- Kohlenhydrate
- Eiweiß
- Fett
- Vitamine
- Mineralstoffe
- Spurenelemente
Zudem gehört zu einer artgerechten Fütterung Wasser, da Tauben zur Verdauung und Verarbeitung des Futters Flüssigkeit brauchen. Deshalb sollten Sie neben dem Taubenfutter eine Schale mit Leitungswasser anbieten.
Lieblingsfutter
Tauben fressen am liebsten Körner. Welche sie besonders gern fressen, lässt sich nicht genau sagen. Dies hängt wie auch bei anderen Wildvögeln vom jeweiligen Tier ab. Menschliche Nahrung wie gekochte Nudeln, Kartoffeln, Pizzareste und vor allem Brotkrümel gehören nur vermeintlich zu den Lieblingsspeisen der Vögel. Sie dienen ihnen bloß als Ersatz, um den Hunger zu stillen, artgerecht ist dieses Futter jedoch nicht. So schadet ihnen der hohe Salzgehalt in den Nahrungsmitteln. Brotkrümel können zudem im Magen zu gären beginnen, was den Tieren Schmerzen verursacht und zum Tode führen kann. Deshalb sollten Sie beim Füttern auf menschliche Nahrung verzichten und Wildtauben eine Körnermischung anbieten.
Tauben artgerecht füttern
Das ideale Taubenfutter beinhaltet eine Mischung verschiedener Komponenten. Mit den nachfolgenden Nahrungsmitteln füttern Sie Tauben richtig und artgerecht.
Körner
Bei Taubenvögeln beliebte Körner sind:
- Anis
- Buchweizen: Kohlenhydrate
- Bohnen
- Dinkelkörner
- getrocknete Erbsen: Eiweiß
- getrockneter Mais: Kohlenhydrate, Fett
- Gerste: Kohlenhydrate
- Hafer: Kohlenhydrate
- Hanf (besonders beliebt): Eiweiß, Fett
- Hirse (besonders beliebt)
- Leinsamen (besonders beliebt): Eiweiß, Fett
- Kardisaat
- Mariendistelsaat
- Rapssamen: Eiweiß, Fett
- Sesamsamen
- Sojabohnen: Eiweiß
- Sonnenblumenkörner (idealerweise geschält): Eiweiß, Fett
- Weizen: Eiweiß, Kalium, Kalzium, Phosphor, Eisen, Magnesium, Zink
- roher Naturreis: Kohlenhydrate
- Wicken
Gemüse und Kräuter
Kräuter und Gemüse sollten nicht den Hauptbestandteil des Futters ausmachen. Der Anteil sollte unter zehn Prozent liegen.
Einen hohen Anteil an Beta-Karotin haben:
- Karotten
- Blattsalat
- Grünkohl
- Rosenkohl
- Spinat
Zur Stärkung des Immunsystems eignen sich:
- Schnittlauch
- Knoblauch
- Zwiebeln
- Rosmarin
- Eukalyptus
Taubengrit
Grit ist eine Verdauungshilfe für Taubenvögel. Dabei handelt es sich um unlösliche, zwei bis drei Millimeter große Quarzkörnungen in abgerundeter Kornform, die die Mahlwirkung im Magen unterstützen. So kann das Futter besser ausgenutzt werden, was Wohlbefinden und Vitalität der Vögel erhöht.
Picksteine
Picksteine als zusätzliches Angebot liefern Taubenvögeln Mineralien, vor allem Magnesium, Natrium und Kalzium, sowie Spurenelemente (Zink, Mangan, Kupfer, Selen). Außerdem sollen die Steine den Vögeln dabei helfen, Stress abzubauen.
Häufig gestellte Fragen
Optimal ist es, wenn Sie das Taubenfutter der Jahreszeit anpassen. Im Winter helfen Sie den Vögeln, wenn Sie Hefe zufüttern. Im Frühjahr sind Weizen, Sämereien und Erbsen ideal. Mehr stickstoffhaltiges Futter und Proteine brauchen Tauben von Spätsommer bis Frühherbst, da ihnen die Erneuerung des Federkleides viel Kraft kostet.
Im eigenen Garten, Balkon oder Terrasse können Sie Tauben zu jeder Zeit füttern. Handelt es sich um eine Mietwohnung, sollten Sie vorab einen Blick in den Mietvertrag werfen oder Rücksprache mit dem Vermieter halten. Auf öffentlichen Straßen, Plätzen etc. ist in vielen Städten und Gemeinden die Taubenfütterung verboten.
Tauben sind Gewohnheitstiere. Haben Wildtauben die Futterquelle entdeckt, warten sie auf das Futter. Deshalb sollten Sie das Taubenfutter immer zur gleichen Zeit anbieten. Ideal ist morgens und abends, wenn es draußen hell ist.