Hibiskus gehört zu den beliebtesten Ziergehölzen. Falls Sie ihn als Hecke halten, ist der richtige Rückschnitt ein bedeutender Aspekt der Pflege. Wann und wie Sie Ihre Hibiskushecke für optimale Ergebnisse schneiden müssen, erfahren Sie hier.
Zeitpunkt
Zu den wichtigsten Punkten beim Schnitt einer Hibiskushecke gehört der richtige Zeitpunkt. Beachten Sie dabei das in §39 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatschG) erlassene Schnittverbot für Gehölze wie den Garteneibisch (Hibiscus syriacus). Aus Gründen des Tier- und Vogelschutzes ist von März bis September der radikale Rückschnitt von Hecken und Sträuchern untersagt.
Für den (erlaubten) Rückschnitt empfiehlt sich also das zeitige Frühjahr, noch bevor sie den neuen Austrieb entdecken. Meist ist das ein Termin im Februar. Wählen Sie sich am besten einen Tag mit den folgenden Eigenschaften aus, damit die Eibischhecke keine Schäden durch das Wetter nimmt:
- Mindesttemperatur: -5°C
- Wetter: bewölkt
- idealerweise ohne Niederschlag
Werkzeug und Utensilien
Damit Ihnen der Schnitt gelingt, ist die Nutzung des passenden Equipments wichtig. Die folgende Liste versorgt Sie mit einem umfangreichen Überblick:
- Rosenschere
- Heckenschere
- optional: Elektro-Heckenschere (für große Hecken)
- Gartenhandschuhe
- Schemel oder Trittleiter
- Maurerschnur
- Rechen
- Rollmaß
Vorbereitungen treffen
Um den Heckenschnitt so effektiv wie möglich umsetzen zu können, müssen Sie zuerst die Höhe abstecken. Bei Hibiskushecken beläuft sich der jährliche Rückschnitt auf ein Drittel. Dadurch wird nicht zu viel entfernt und der Eibisch kann anschließend über die folgenden Monate dicht wachsen und zahlreiche Blüten ausbilden. Zum Abstecken der Höhe nutzen Sie einfach die Maurerschnur, die entlang der Länge gespannt wird. Dafür müssen Sie vorher mit dem Rollmaß die Höhe der Hecke ausmessen. Anschließend lässt sich das oberste Drittel abstecken. Folgend ein Beispiel für eine 1,5 Meter hohe Hecke:
- Gesamthöhe: 150 cm
- ein Drittel beträgt 50 cm
- von Gesamthöhe abziehen
- Schnur bei 100 cm spannen
Hibiskushecke schneiden: Anleitung
Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, können Sie mit dem Schnitt loslegen. Falls Sie Besitzer einer großen oder breiten Hecke sind, lohnt es sich häufig, zusammen mit einer weiteren Person den Rückschnitt vorzunehmen. Die folgenden Schritte helfen Ihnen dabei, die Hibiskushecke richtig zu schneiden:
- Beim Rück- und Pflegeschnitt einer Hibiskushecke starten Sie nach dem Abstecken der Höhe direkt von oben. Falls Sie das obere Drittel der Hecke nicht erreichen, nutzen Sie den Teleskopstiel.
- Schneiden Sie immer in kleinen Schritten. Das heißt, eine Schicht nach der anderen, bis Sie kurz über der Maurerschnur angekommen sind. Dadurch verhindern Sie den Verlust an zu viel Material, was sich negativ auf die Vitalität und Form der Hecke auswirken könnte.
- Sobald Sie die Höhe eingekürzt haben, ist nun ein guter Zeitpunkt für die Formgebung. Falls Sie eine sauber geschnittene Hecke bevorzugen, kürzen Sie die Triebe in der Breite ein wenig ein. Achten Sie aber darauf, nur nach außen abstehende Äste und Zweige zu entfernen. Dadurch erhält die Hecke einen attraktiven Look.
- Wurde die Hecke gründlich eingekürzt, sollten Sie noch einmal die gesamte Hecke auf Triebe und Äste überprüfen, die entfernt werden müssen. Damit sind vor allem kranke, verdorrte, geknickte oder eingerissene gemeint. Diese werden direkt am Ast oder Stamm mit der Rosenschere abgeschnitten. Dadurch lichten Sie die Hecke stärker aus.
- Zum Abschluss rechen Sie den Grünschnitt zusammen und entsorgen ihn. Dafür ist entweder der Biomüll (in kleinen Mengen) oder ein Wertstoffhof geeignet.
Radikaler Rückschnitt: How to
Neben dem jährlichen Pflegeschnitt ist bei alten oder vernachlässigten Hibiskushecken nicht selten ein radikaler Rückschnitt notwendig. Dadurch schützen Sie den Eibisch vor einer andauernden Vergreisung oder ermöglichen eine Verjüngung, was sich positiv auf die Blütenfülle auswirkt. Verkahlte Hibiskushecken leiden nämlich stark unter Blütenverlust. Für den radikalen Rück- und Verjüngungsschnitt setzen Sie auf die gleichen Werkzeuge. Geschnitten wird ebenfalls im Februar. Die folgende Anleitung führt Sie durch den Prozess:
- Im Gegensatz zum jährlichen Pflegeschnitt wird die Hibiskushecke bei einem Radikalschnitt um zwei Drittel gekürzt. Eine 1,5 Meter hohe Hecke ist nach dem Rückschnitt somit nur noch 50 Zentimeter hoch. Hier ist es ebenfalls hilfreich, eine Maurerschnur zu verwenden.
- Beginnen Sie damit, die Hecke von oben nach unten zu kürzen. Beim Radikalschnitt können Sie ruhig etwas grober vorgehen, da Sie sehr viel Pflanzenmaterial entfernen müssen. Schneiden Sie alle Triebe und Äste ab, um das Wachstum anzuregen.
- Das Ziel beim Radikalschnitt ist es, die Hecke bis zum Hauptstamm einzukürzen. Auf diese Weise wird unnötiges und energiezehrendes Material entfernt. Vor allem die Menge an verkahltem Holz wird verringert, was sich positiv auf den Neuaustrieb und die Blütenbildung auswirkt.
- Sobald Sie die Hibiskushecke entsprechend eingekürzt haben, können Sie zusätzlich kranke, abgebrochene oder vertrocknete Zweige abschneiden. Anschließend das Schnittgut entsorgen und die Hecke ab der neuen Saison wie gewohnt pflegen.
Häufig gestellte Fragen
Ja. Mit einem sanften Trapezschnitt verbessern Sie die Vitalität von Hibiskushecken, die häufig mit Lichtmangel zu kämpfen haben. Schneiden Sie dafür den oberen Teil der Hecke etwas schräg nach unten, um zusätzliches Pflanzenmaterial zu entfernen. Dadurch erhält der untere Teil der Hecke deutlich mehr Sonne, was sich positiv auf das Wachstum auswirkt.
Trotz der Einschränkungen bezüglich der Schnittmaßnahmen an Gehölzen dürfen Sie vorsichtig außerhalb des zugelassenen Zeitraums einzelne Triebe entfernen. Dazu zählen beispielsweise kranke oder quer wachsende. Sie müssen nur darauf aufpassen, nistende Vögel oder ruhende Tiere dabei nicht zu stören oder verletzen.