Einjährige Sonnenblumen vertragen keinen Frost. Die Aussaat im Garten ist folglich erst ab Mai möglich. Doch durch das Vorziehen im Haus können die Sonnenblumen früher erblühen. Unsere Anleitung enthält alle Detailschritte.
1. Keimfähige Samen beschaffen
Samentütchen diverser Sonnenblumenarten gibt es ganzjährig zu kaufen. Wer die goldgelben Blumen regelmäßig kultiviert, kann sich einfach und kostenlos selbst mit Samen versorgen.
- Saatgut im Herbst an regenfreiem Tag sammeln
- nur reife, keimfähige Samen ernten
- trocken und mit dunkler Färbung
- von Blütenresten befreien und ein paar Tage im Haus nachtrocknen
- Kerne bis zur Aussaat kühl und trocken lagern
2. Töpfe vorbereiten
Für das Aussäen von Sonnenblumen, botanisch Helianthus, genügt normale Gartenerde oder einfache Blumenerde aus dem Handel. Sie können aber auch spezielle Anzuchterde verwenden. Als Aussaatgefäß eignet sich eine große Anzuchtschale ebenso wie kleine Töpfchen mit etwa 10-12 cm Durchmesser. Letztere benötigen etwas mehr Platz, können Ihnen aber womöglich das Pikieren ersparen.
3. Idealen Saatzeitpunkt abwarten
Sonnenblumen brauchen sehr viel Licht. In den ersten beiden Monaten des Jahres ist es selbst direkt auf der Fensterbank zu dunkel. Zudem kommt hinzu, dass diese Blumen sehr schnell wachsen. Sie wären reif fürs Auspflanzen, bevor die Temperatur draußen es sicher zulässt. Daher macht es auch keinen Sinn, das fehlende Licht durch Pflanzenlampen zu ersetzen. Frühestens Anfang März kann mit dem Vorziehen der Sonnenblumen im Haus begonnen werden, idealerweise aber erst Mitte März. Auch eine Hausaussaat Anfang April bringt immer noch einen deutlichen Wachstums- und Blühvorsprung gegenüber der Freilandaussaat.
4. Samen aussäen
Füllen Sie die Aussaatgefäße mit Erde und stecken Sie die Sonnenblumenkörner hinein. Beachten Sie dabei folgende Punkte ein, damit die Keimung gelingt:
- in großen Anzuchtschalen mit 5-6 cm Abstand säen
- drei bis fünf Samen pro Saatloch verwenden (unregelmäßige Keimung)
- etwa 2-4 cm tief ins Substrat drücken, da Dunkelkeimer
- anschließend Erde mit Sprühflasche befeuchten
5. Optimalen Standort wählen
Der ideale Standort für eine erfolgreiche und rasche Keimung von Sonnenblumen ist hell und warm. Hell genug ist in der Regel nur die Fensterbank. Doch hier muss ein Abstand zur Fensterscheibe eingehalten werden, denn direkte Sonnenstrahlung ist nicht förderlich. Wer einen großzügig verglasten Wintergarten besitzt, kann die Sonnenblumen auch darin vorziehen. Hauptsache, am Standort ist es mindestens 15 °C warm.
6. Erde feucht halten
Bis zur Keimung, die unter idealen Bedingungen bereits nach wenigen Tagen sichtbar wird, und auch danach muss die Erde durchgehend gut feucht bleiben. Solange die Samen nicht gekeimt bzw. die Pflänzchen noch winzig sind, sollte das Befeuchten am besten mit dem weichen Strahl einer Sprühflasche erfolgen.
7. Pikieren
In Töpfchen ausgesäte Sonnenblumen müssen nicht zwingend pikiert werden. Doch sobald sich zwei Blättchen gebildet haben, sollte nur das stärkste Exemplar im Topf verbleiben, während die anderen Pflänzchen vorsichtig rausgezupft werden. „Sonnenblümchen“ in großen Anzuchtschalen werden pikiert, sobald ihre Blätter aneinanderstoßen.
8. Umtopfen
Dieser Punkt der Anleitung ist nicht zwingend. Nur wenn eine Sonnenblume lange vor Auspflanzzeit für ihren aktuellen Topf zu groß wird bzw. die Wurzeln schon rausschauen, sollte sie noch im Haus einen größeren Topf bekommen.
9. Auspflanzen
Die frostsichere Zeit im Freiland wird mit den Eisheiligen Mitte Mai eingeläutet. Dann erst darf die Sonnenblume an ihren sonnigen Standort im Gartenbeet umgepflanzt werden. In milderen Regionen auch ein paar Tage früher, sofern die Wettervorhersage keinen Nachtfrost ankündigt. Notfalls können die Pflänzchen mit einer Haube geschützt werden.
Da Helianthus nährstoffliebend ist und Platz braucht, sollten Sie pro Quadratmeter nicht mehr als viel Pflanzen setzen. Bei Topfkultivierung ist nur eine Pflanze pro Topf empfehlenswert.
Häufig gestellte Fragen
Die Bodentemperatur muss mind. 7 °C betragen. Die Aussaat in milden Regionen ist also ab etwa April möglich, in anderen Regionen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai.
Reife, unbeschädigte Sonnenblumenkerne bleiben bei richtiger Lagerung bis zu drei Jahre keimfähig.
Das ist durchaus möglich, sofern Sie Überraschungen lieben. Denn welche Blüte, sprich Sonnenblumenart, in einem Kern steckt, steht mit Sicherheit nicht auf der Verpackung des Vogelfutters.
Das Vorziehen im Haus kann sich in schneckenreichen Jahren als Segen erweisen. Denn die schleimigen Kriecher haben es vor allem auf frisch gekeimte Pflänzchen abgesehen, während Sie Exemplare in Auspflanzgröße eher meiden. Außerdem besteht im Haus nicht die Gefahr, dass Körner von Vögeln aufgepickt werden, bevor sie keimen können.