Fliegen können im Haus oder Garten schnell zu einer lästigen Plage werden. Neben den häufigen Trauermücken gibt es zahlreiche weitere schwarze Fliegen, die sich oft mit einfachen Hausmitteln bekämpfen lassen.
Dungmücke
Die Schadwirkung der Dungmücke (Scatopse notata) ist begrenzt, da sie nur gelegentlich in der Nähe der Menschen auftreten. Sie wird als Vorrats- oder Hygieneschädling betrachtet, wenn sie Nahrungsmittel oder Tierfutter befällt.
- Aussehen: glänzende schwarze Fliegen, maximal 1,5 mm lang, kurze Antennen
- Larven: treten in großen Gruppen auf, lange Luftöffnungen
- Lebensweise: gut zu erkennen aufgrund großer Ansammlungen, besiedeln auch Totholz oder Fallobst
- Nahrung: tierischer Mist, faulendes Obst und Gemüse, Tierfutter
- Bekämpfung: Entfernung von Nahrungsquellen
Fleischfliege
Die Fleischfliege (Sarcophaga haemorrhoidalis) ernährt sich von Kot und Aas und wird als Hygieneschädling gesehen, wenn sie fleischhaltige Lebensmittel befällt, die nicht sicher gelagert wurden.
- Aussehen: einfach anhand der Länge von 10 bis 23 mm zu bestimmen
- Larven: rasche Entwicklung innerhalb von zwei Wochen zur Fliege
- Lebensweise: zersetzen Kot und Tierkadaver
- Nahrung: Kot, Fleisch
- Bekämpfung: betroffene Lebensmittel vernichten, Lebensmittel zukünftig richtig lagern
In der Natur sind Fleischfliegen Nützlinge, da sie helfen, Tierkadaver oder Kot zu zersetzen.
Große Raupenfliege
Die Große Raupenfliege (Tachina grossa) ist kein Schädling. Sie ernährt sich unter anderem parasitär von den Raupen des Eichen-Prozessionsspinners (Thaumetopoea processionea).
- Aussehen: matt schwarz, borstig behaart, gelbliche Flügelbasis, einfach anhand des gelben Kopfes zu bestimmen, bis zu 19 mm lang
- Larven: leben parasitär auf Schmetterlingsraupen
- Lebensweise: ernähren sich bis zum Tod der Wirtsraupe von ihr
- Nahrung: Raupen von Glucken oder Eichenspinnern
- Bekämpfung: nicht notwendig, treten nur auf, wenn für die bevorzugten Raupen Wirtspflanzen im Garten sind
Karottenfliege
Die Karottenfliege (Chamaepsila rosae) verursacht Fraßschäden an Wirtspflanzen wie Karotten oder anderem Wurzelgemüse.
- Aussehen: schwarz glänzend, 4 bis 5 mm lang, gelbe Fühler, glasige Flügel
- Larven: 6 bis 8 mm lang, weiß-gelblich, erste Generation ab April
- Lebensweise: Flugzeit ab etwa 17 Uhr bis zur Abenddämmerung, Eiablage in der Nähe vom Wurzelhals von Wirtspflanzen
- Nahrung: bevorzugt Karotten, auch auf Petersilie, Pastinake, Kümmel oder Knollenfenchel
- Bekämpfung: Gemüseschutznetze verwenden, Mischkultur mit Lauchgewächsen
Kirschfruchtfliege
Die Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist ein gefürchteter Schädling an Kirschbäumen. Sowohl die Fliege als auch die Larven verursachen Schäden an Blättern und Früchten.
- Aussehen: schwarzer Körper mit gelben Punkten, Flügel transparent mit schwarzen Binden, grüne Augen, 3,5 bis 5 mm lang
- Larven: 2 bis 4 mm lang, schmutzig weiß
- Lebensweise: Flugzeit ab Ende Mai, Fliegen saugen Pflanzensaft
- Nahrung: Kirschen
- Bekämpfung: Gelbtafeln aufhängen
Kleine Kohlfliege
Die Kleine Kohlfliege (Delia brassicae) befällt die Wurzeln und den unteren Stammbereich von Kohlarten. Das führt meist zu Kümmerwuchs.
- Aussehen: schwarz-graue Färbung, 3 bis 11 mm lang, borstigen Körper und Beine
- Larven: Eiablage ab Ende Juni, bis zu 9 mm lang, 2 bis 3 Generation
- Lebensweise: Larven fressen Gänge in Kohlgewächse
- Nahrung: bevorzugt verschiedene Kohlarten
- Bekämpfung: vorbeugende Verwendung von Gemüseschutznetzen ab Ende Mai, Fruchtfolge einhalten, betroffene Pflanzen im Restmüll entsorgen
Rinderfliege
Die Rinderfliege (Mesembrina meridiana) ist vorwiegend in nicht abgelagertem Mist zu finden. Ihre Schadwirkung ist gering, sie können aber Krankheiten übertragen.
- Aussehen: glänzender Körper, borstig behaart, gut zu erkennen an den gelblichen Flügelansätzen, 9 bis 13 mm lang
- Larven: im Rinder- oder Pferdemist zu finden
- Lebensweise: Eiablage im zweiwöchigen Rhythmus, Flugzeit ab April
- Nahrung: Rinder- oder Pferdemist
- Bekämpfung: nur abgelagerten Mist verwenden
Oft wird zu frischer Mist für Frühbeete oder sogenannte Mistbeete verwendet. Dort siedelt sich die Rinderfliege besonders gerne an. Treten viele schwarze Fliegen auf, sollte auf den Verzehr des dort angebauten Gemüses aus Sicherheitsgründen verzichtet werden.
Selleriefliege
Ein Befall durch die Selleriefliege (Euleia heraclei) ist anhand von Miniergängen in den Blättern zu erkennen. Dadurch wird Blattgemüse wie Sellerie ungenießbar.
- Aussehen: schwarz-braun glänzender Körper, schwarze Binden auf den Flügeln, grüne Augen, 4 bis 6 mm lang
- Larven: erste Larvengeneration ab Mai, 2 Generationen pro Jahr
- Lebensweise: Miniergänge durch Larven an den Blättern
- Nahrung: verschiedene Doldenblütler, bevorzugt Sellerie und Pastinaken
- Bekämpfung: Erdwespen als natürliche Feinde fördern, Gemüseschutznetze verwenden
Stubenfliege
Die Stubenfliege (Musca domestica) gilt als Überträger von Krankheiten. In den westlichen Ländern spielt sie eine untergeordnete Rolle, da die meisten Krankheiten dort als ausgerottet gelten oder gut behandelbar sind.
- Aussehen: schwarzer Rücken mit braunen Seiten, 6 bis 7 mm lang, auffällige Mundwerkzeuge, bräunliche Augen
- Larven: bis zu 15 Generationen pro Jahr, bis zu 12 mm lang, weiß-gelblich
- Lebensweise: Lebenserwartung von 6 bis 70 Tage, Verhalten und Lebensdauer von Temperatur und Feuchtigkeit abhängig
- Nahrung: Zuckerhaltiges, Faulendes, Exkremente
- Bekämpfung: verdorbene Lebensmittel rasch entsorgen, Biomülltonnen regelmäßig reinigen
Häufig gestellte Fragen
Bei manchen Gemüseschädlingen wie der Möhrenfliege hilft sowohl ein Fruchtwechsel als auch eine Mischkultur. Geeignete Pflanzen minimieren den Schädlingsdruck deutlich, verhindern einen Befall jedoch nicht zur Gänze. Eine Kombination von verschiedenen Methoden zur Bekämpfung der Fliegen hat meist mehr Erfolg.
Ja, Sie können damit beispielsweise Trauermücken bekämpfen. Wenn Sie Gelbtafeln im Freien verwenden, achten Sie darauf, dass die klebrige Oberfläche nicht zur tödlichen Falle für Nützlinge wie Vögel wird. Es empfiehlt sich, die Gelbtafel hinter ein Schutzgitter zu geben.
Erkennen Sie einen Befall durch Fliegenlarven an Wurzeln, helfen Bakterien bei der Bekämpfung. Bewährt hat sich Bacillus thuringiensis var. israelensis, der einfach dem Gießwasser zugefügt wird. Oft ist jedoch das befallene Gemüse nicht mehr genießbar, vor allem wenn es sich um Wurzelgemüse handelt.
Die meisten schädlichen Fliegen bei Gemüsekulturen sind sehr klein. Verwenden Sie daher bevorzugt engmaschige Gemüsenetze. Sie sind im Garten vielseitig verwendbar und können auch gegen andere Schädlinge wie Kohlweißlinge helfen.