Trotz guter Pflege ist es nicht ausgeschlossen, dass ungebetene Gäste Ihre Zimmerpflanzen heimsuchen. Die Pflanzenschädlinge sind dabei nicht selten direkt aus dem Handel mitgenommen worden. Wir stellen 4 kleine weiße Schädlinge vor.
Australische Wollschildlaus
Die Australische Wollschildlaus (Icerya purchasi) ist ein kleiner weißer Schädling, der durch den Transport von Pflanzen weltweit verbreitet wurde. Die Laus braucht warme Temperaturen, um zu überleben. In Mitteleuropa bevorzugt sie daher das Klima von Gewächshäusern und Wohnräumen.
- Aussehen: länglich, deutliche Rillen am Rücken
- Größe: bis zu 15 mm Länge
- Schadwirkung: bevorzugt Zitruspflanzen, saugt Pflanzensaft, schädigt die Außenhaut der Pflanzen
- Bekämpfung: einzelne Exemplare mit der Hand absammeln, Pflanzen abduschen als natürlicher Fressfeind fungieren im Sommer Marienkäfer
- Vorbeugung: gekaufte Pflanzen auf möglichen Befall vorab kontrollieren
Blattälchen
Blattälchen (Aphelenchoides) sind besser bekannt unter der Bezeichnung Nematoden und so klein, dass sie meist nur mit einer Lupe zu erkennen sind. Manche Arten können in geringen Mengen hilfreich sein, nehmen die kleinen weißen Fadenwürmer allerdings überhand, können sie den Pflanzen schaden.
- Aussehen: weiße Fadenwürmer
- Größe: bis zu 1 mm Länge
- Schadwirkung: befällt alle Zimmerpflanzen, erst glasige Blätter, später Braunfärbung, Blattadern nicht befallen
- Bekämpfung: Blätter trocken halten, geschädigte Pflanzenteile entfernen
- Vorbeugung: nicht auf Blätter gießen, Gießkanne gelegentlich reinigen, überschüssiges Wasser in Untersetzern immer wegschütten und nicht in den nächsten Topf gießen
Weiße Fliege
Die Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) ist an ihrer typischen Fliegenform einfach zu erkennen, jedoch schwer zu bekämpfen. Ein Befall begrenzt sich oft nicht nur auf eine Pflanze, sondern die kleinen weißen Schädlinge verteilen sich auf alle Pflanzen im Zimmer.
- Aussehen: weiße Flügel, gelblicher Kopf, kleine weiße Fühler
- Größe: bis zu 1,5 mm Länge, Flügelspannweite von bis zu 5 mm
- Schadwirkung: alle Pflanzenarten, saugen Pflanzensaft, verkleben Pflanzen durch abgesonderten Honigtau, kann zur Schimmelbildung führen
- Bekämpfung: Pflanzen isolieren, Lockstoffsticker verwenden, Pflanzen kühl stellen, Schlupfwespen einsetzen, mit einer Öl-Seifen-Lösung besprühen
- Vorbeugung: problematisch vor allem im Winterquartier von Pflanzen, wenn die Temperatur zu hoch ist
Wolllaus
Wollläuse (Pseudococcidae) sind wohl die häufigsten kleinen weißen Schädlinge an Zimmerpflanzen und werden meist durch neu gekaufte Pflanzen eingeschleppt. Die Insekten befinden sich dabei vorwiegend im Bereich von Blattachsen oder den Hüllblättern von Knospen.
- Aussehen: wirken wie kleine weiße Wattebäusche
- Größe: bis zu 4 mm Länge
- Schadwirkung: befällt alle Zimmerpflanzen, saugen Pflanzensäfte
- Bekämpfung: Pflanzen absondern, Neem-Präparate verwenden, Luftfeuchtigkeit erhöhen
- Vorbeugung: Blätter gelegentlich mit Frischwasser besprühen
Häufig gestellte Fragen
Ja, bei einem starken Befall, kann die Pflanze im ersten Schritt einmal abgewaschen werden. Die Pflanze sollten Sie dabei schräg halten, damit die Schädlinge nicht im Topf landen, sondern wirklich weggespült werden. Das erleichtert im Anschluss die Bekämpfung verbliebener Schadinsekten. Verwenden Sie zum Abwaschen der Blätter bevorzugt Wasser mit Zimmertemperatur, um den Pflanzen einen Temperaturschock zu ersparen.
Reiben Sie etwas von einer Schmierseife mit einer Küchenreibe herunter. Lösen Sie vier Esslöffel geriebene Schmierseife in lauwarmem Wasser durch langsames Rühren auf. Vermeiden Sie, dass die Seife zu stark aufgeschäumt wird. Fügen Sie zwei Esslöffel Rapsöl hinzu und verrühren alles noch einmal. Füllen Sie alles in eine Sprühflasche und besprühen Sie damit die betroffene Pflanze. Wiederholen Sie dies alle drei Tage, bis sie keine Insekten mehr sehen.