Insekten werden oft als kleine Tiere wahrgenommen. Durchschnittlich liegt die Größe bei Insekten um 20 Millimeter. In Deutschland gibt es einige Arten, die deutlich größer, jedoch oft auch gefährdet sind.
Über 60 mm Körpergröße
Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa)
Die Gottesanbeterin ist die einzige und größte vertretene Art in Deutschland der Familie der Fangschrecken. Aufgrund der zunehmenden Klimaerwärmung und der damit verbundenen milden Winter breitet sie sich immer weiter Richtung Norden aus.
- Länge: bis zu 80 mm
- Aussehen: grüne oder braune Grundfarbe, verlängertes Halsschild, beweglicher Kopf, dreieckiger Kopf, „betende“ Haltung der Fangbeine
- Vorkommen: Wärmeregionen wie am Oberrhein, häufig entlang von Waldrändern mit Rainfarn (Tanacetum vulgare), Goldrute (Solidago) oder Besenginster (Cytisus scoparius), in Gärten gelegentlich am Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
- Nahrung: andere Insektenarten, gelegentlich Artgenossen, selten kleinere Eidechsen, Frösche und Säugetiere
- Gefährdung: gefährdet
Große Königslibelle (Anax imperator)
Die Königslibelle hat einen schlanken Körperbau, wirkt jedoch mit ihren bis zu 11 Zentimeter langen Flügeln sehr groß und ist die größte heimische Libellenart.
- Länge: bis zu 80 mm
- Aussehen: Brust grünlich gefärbt, Männchen mit hellblauen Rücken mit schwarzem Längsband, Weibchen blaugrün mit breiterem braunem Längsband
- Vorkommen: an stehenden Gewässern
- Nahrung: Images fressen Mücken, Fliegen und andere Libellen-Arten, Larven ernähren sich von im Wasser lebenden Insektenlarven, Kaulquappen oder Wasserwanzen
- Gefährdung: besonders geschützt
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Der Hirschkäfer gehört zu den größten Käfern nicht nur in Deutschland, sondern in Europa. Seinen Namen hat das Insekt aufgrund seiner vergrößerten Oberkiefer, die ähnlich wie ein Geweih aussehen und Schmerzen verursachen können, wenn sie beim Zupacken etwa einen Finger erwischen.
- Länge: bis zu 80 mm
- Aussehen: schwarzbraune Grundfarbe, Deckflügel braunrot, auffällige Oberkiefer bei den Männchen
- Vorkommen: lichte Wälder mit vielen Eichen, sonnige Waldränder, Obstwiesen, gelegentlich auch in Gärten und Parks
- Nahrung: Käfer saugen Pflanzensäfte, Larven bevorzugen Totholz von Eichen
- Gefährdung: stark gefährdet
Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta)
Die Herbst-Mosaikjungfer ist die späteste auftretende Art bei den Libellen. Ihre Flugzeiten beginnen frühesten im Juli und erstrecken sich bis Oktober.
- Länge: bis zu 64 mm
- Aussehen: Brust braun, Oberseite kleine gelbliche Streifen, breite grüngelbe Seitenbinden, Hinterleib schwarz mit blauen Flecken
- Vorkommen: feuchte Tiefebenen, Flusstäler, pflanzenreiche Gewässer
- Nahrung: Images fressen Mücken oder Fliegen, Larven ernähren sich von Kaulquappen oder kleinen Fischen
- Gefährdung: nicht gefährdet
Bis zu 60 mm Körpergröße
Früher Schilfjäger (Brachytron pratense)
Im Vergleich zu anderen Libellen-Arten kann der Frühe Schilfjäger auch im Brackwasser überleben. Bei Gefahr stellen sich die Larven tot.
- Länge: bis zu 60 mm
- Aussehen: grün-gelbe Brust, Weibchen oberseits gelbgrün mit schwarzer Zeichnung, Männchen oberseits blau mit schwarzer Zeichnung
- Vorkommen: Röhricht entlang von Gewässern
- Nahrung: Insekten
- Gefährdung: nicht gefährdet
Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos)
Der Totenkopfschwärmer ist aufgrund seiner Flügelspannweite von bis zu 130 Millimetern gut im Flug zu hören. Er ist die größte Schwärmer-Art und gleichzeitig die größte Schmetterlings-Art, die in Europa heimisch ist.
- Länge: bis zu 60 mm
- Aussehen: dicht beschuppter Körper, Kopf und Körper fast gänzlich schwarz, totenkopfähnliche Zeichnung am Rücken, Vorderflügel dunkelgrau bis rotbraun, Hinterflügel ockerfarben, schwarze Fühler mit weißer Spitze
- Vorkommen: verbuschte Bereiche mit Nachtschattengewächsen, landwirtschaftliche Flächen mit Kartoffeln, regional ein Kulturfolger
- Nahrung: bevorzugt Blüten verschiedener Nachtschattengewächse, auch an Bartnelken (Dianthus barbatus) oder Heckenkirschen (Lonicera)
- Gefährdung: nicht gefährdet
Zimmerbock (Ergates faber)
Der Zimmerbock ist der größte heimische Bockkäfer. Er ist ein wichtiger Nützling beim Abbau von Totholz, befällt allerdings auch Zaunpfähle und Holzmasten.
- Länge: bis zu 60 mm
- Aussehen: rostbraun bis pechbraun, gerunzeltes Halsschild
- Vorkommen: Kiefernwälder
- Nahrung: totes Nadelholz
- Gefährdung: derzeit noch nicht gefährdet, starker Rückgang seit einigen Jahren
Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo)
Seine lange Fühler machen den Großen Eichenbock zum größten Vertreter seiner Art in Mitteleuropa.
- Länge: bis zu 53 mm, mit Fühler bis zu 100 mm lang
- Aussehen: Fühler sehen wie aufgefädelte schwarze Perlen aus, schwarze Flügeldecken mit bräunlicher Spitze
- Vorkommen: bevorzugt sonnige Lagen mit alten absterbenden Eichen, Buchen und Ulmen, Urwälder mit Eichen, Restbestände alter Eichen in Parks
- Nahrung: kränkelndes Holz von Eichen
- Gefährdung: streng geschützt, vom Aussterben bedroht
Bis zu 50 mm Körpergröße
Apollofalter (Parnassius apollo)
Vom Apollofalter gibt es bisher 290 Unterarten, die sich optisch ebenfalls etwa an der Intensität der Farben unterscheiden lassen.
- Länge: bis zu 50 mm
- Aussehen: weißer Grundton, Vorderflügel mit schwarzen Flecken, Hinterflügel mit roten bis gelblichen Augenflecken mit schwarzer Umrandung
- Vorkommen: Kalkschuttflure, Geröllhalden, Hoch- und Mittelgebirge, gelegentlich in Weinbergen Magerrasen mit Sedum-Vorkommen, selten entlang von Bahndämmen oder Straßenböschungen
- Nahrung: Sedum-Arten, Disteln, Flockenblumen (Centaurea)
- Gefährdung: vom Aussterben bedroht
Gemeine Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa)
Obwohl die Maulwurfsgrille als stark gefährdet gilt, ist sie vor allem in Gärten ein gefürchteter Schädling und wird nicht selten bekämpft.
- Länge: bis zu 50 mm
- Aussehen: rotbraune bis schwarze Grundfarbe, kräftige Vorderbeine, die als Grabschaufeln dienen, gelbliche Flügel
- Vorkommen: lockere, feuchte, sandige Böden, gelegentlich auch Lehmböden, niedriger Grasbewuchs, entlang von Gewässern, Gärten
- Nahrung: andere Insekten und deren Larven, Pflanzenwurzeln
- Gefährdung: stark gefährdet
Große Kolbenwasserkäfer (Hydrophilus piceus)
Der Große Kolbenwasserkäfer ist der größte heimische Wasserkäfer.
- Länge: bis zu 50 mm
- Aussehen: schwarze Grundfarbe, matt glänzend, ovaler Körperbau, Punktreihen auf der Flügeldecke
- Vorkommen: stehende Gewässer mit reicher Vegetation, auch Grabensysteme landwirtschaftlicher Bewässerung
- Nahrung: Larven fressen Wasserschnecken, Images bevorzugen Wasserpflanzen
- Gefährdung: regional unterschiedlich, von stark gefährdet bis vom Aussterben bedroht
Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum)
Der Große Blaupfeil gilt als größtes Insekt seiner Art (der Blaupfeile) in Europa.
- Länge: 45 bis 50 mm Körperlänge
- Aussehen: Jungtiere blass-gräulichgrün, Weibchen später gelb mit schwarzem Gittermuster, im Alter braun bis dunkelolivgrün; Männchen mit mattblauer Wachsbereifung
- Vorkommen: an stehenden und langsam fließenden Gewässern, sonnige Wasserflächen und Uferzonen
- Nahrung: Mücken und Fliegen, Kleinstlebewesen im Wasser (Larven)
- Gefährdung: nicht gefährdet
Bis zu 42 mm Körpergröße
Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)
Der stachelartige Fortsatz am Hinterleib der Weibchen wird fälschlich für einen Stachel gehalten. Es handelt sich dabei lediglich um eine Legeröhre.
- Länge: bis zu 42 mm
- Aussehen: grüne Grundfarbe mit rotbraunen Akzenten am Rücken, lange Fühler, markante große Sprungbeine
- Vorkommen: Trockenrasen, Wege, Waldränder, Gärten, Äcker
- Nahrung: weiche krautige Pflanzen, andere Insekten und deren Larven, schwächere Artgenossen
- Gefährdung: nicht gefährdet
Schwarzblauer Ölkäfer (Meloe proscarabaeus)
Der Schwarzblaue Ölkäfer war lange in Verruf die Brut von Bienen zu zerstören, weil sie die Eier auf deren Larven ablegen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass der Ölkäfer nur Wildbienen-Arten als Wirtstiere nutzt.
- Länge: bis zu 40 mm
- Aussehen: schwarzblaue glänzende Grundfarbe, länglicher verbreiteter Körperbau
- Vorkommen: sandige und offene Bereiche, Wiesen
- Nahrung: Käfer ernähren sich von Pflanzenteilen, gelegentlich auch ein Schädling in landwirtschaftlichen Kulturen mit Salat oder Ackerbohne, Larven ernähren sich erst von dem Wirtstier und anschließend von einem Pollenbrei im Kokon der Wirtstiere
- Gefährdung: gefährdet
Hornisse (Vespa crabro)
Der Umgang mit Hornissen ist nicht einfach, da die Insekten bei Gefahr sehr angriffslustig sind. Problematische Nester dürfen aufgrund ihres Schutzstatus‚ nur von einem Fachmann entfernt werden.
- Länge: bis zu 35 mm
- Aussehen: gelblicher Körper mit schwarzen Flecken, variantenreiche Färbung
- Vorkommen: Baumhöhlen, als Kulturfolger Dachböden oder Schuppen
- Nahrung: ausschließlich tierische Nahrung, häufig andere Insekten
- Gefährdung: besonders geschützt
Große Holzbiene (Xylocopa violacea)
Die Große Holzbiene ist im Vergleich zu anderen Arten zwar nicht so groß, im Frühjahr, wenn sie häufig zu sehen ist, gehört sie jedoch zu den größten aktiven Fluginsekten.
- Länge: bis zu 30 mm
- Aussehen: blauschwarze Färbung, glänzend
- Vorkommen: Lebensräume mit viel Totholz
- Nahrung: Pollen und Nektar von Lippenblütlern, Korbblütler oder Schmetterlingsblütlern
- Gefährdung: auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten geführt
Häufig gestellte Fragen
Als größtes Insekt der Welt gilt (Stand heute!) Phobaeticus chani, eine Riesen-Stabschrecke, die häufig auch als „wandelnder Ast“ bezeichnet werden. Dieses 2008 beschriebene Exemplar bringt es auf die stattliche Körperlänge von etwa 36 Zentimetern.
Nein, die Größe ist kein Indiz dafür, dass die Insekten beispielsweise häufiger zur Beute werden. Wie alle Insekten, haben auch sehr große Insekten geeignete Methoden sich vor ihren Fressfeinden zu schützen. Das können beispielsweise Warnfarben sein, aber auch genau das Gegenteil, eine an die Umgebung so gut angepasste Farbe, wodurch sie kaum erkennbar sind. Viele Insekten, unabhängig von ihrer Größe, haben vorwiegend durch den Rückgang der Lebensräume auch starke Bestandsrückgänge zu verzeichnen.
Ja, bei männlichen und weiblichen Insekten gibt es häufig Größenunterschiede. Ob das Männchen oder das Weibchen größer ist, variiert von Art zu Art.