Die Anzahl an verschiedenen Froscharten, die in Deutschland heimisch sind, ist überschaubar. Die benötigten Lebensräume werden immer weniger und der Bestand nimmt seit Jahren ab, weshalb heimische Frösche geschützt sind.
Grasfrosch (Rana temporaria)
Der Grasfrosch gehört neben dem Laubfrosch zu den häufigsten Arten in Europa. Er ist außerdem die Art, die am häufigsten mit Kröten verwechselt wird. Der Grasfrosch ist zudem in seiner Färbung variabel.
- Körperlänge: 7 bis 11 cm
- Körperform: Schnauze stumpf, Fersenhöcker weich, zwei erkennbare Drüsenleisten am Rücken
- Farbe: gelbbraun bis schwarzbraun, unregelmäßige schwarze Flecken, Hinterbeine mit dunklen Querstreifen, Weibchen unterseits gelb mit roter Marmorierung, Männchen unterseits grauweiß
- Lebensraum: flache stehende oder fließende Gewässer, sonnig, nach Fortpflanzung Moore oder krautreiche Gebiete
- Balzruf: tiefes Knurren oder Brummen
- Balzzeit: Februar bis März
- Nahrung: Insekten, Schnecken, Spinnen, gelegentlich Kleinsäuger
Kleiner Wasserfrosch (Pelophylax lessonae)
Der Kleine Wasserfrosch ist die kleinste in Deutschland heimische Art. Unter den Froscharten hat er allerdings vermutlich das lauteste Organ, denn er ist fast den ganzen Tag zu hören. Da er sich auch gerne in von Menschen geschaffenen Lebensräumen wie Gartenteichen ansiedelt, kann er vor allem während der Balz zu einer akustischen Belastung werden.
- Körperlänge: 4,5 bis 6,5 cm
- Körperform: Schnauze spitz, markanter runder Fersenhöcker, kurze Unterschenkel
- Farbe: grasgrün bis schwarzbraun, Männchen während der Paarung grüngelb, schwarze oder braune Sprenkel, hellgrüne Rückenlinie, rote Drüsenleisten
- Lebensraum: kleine stehende Gewässer, Moore, Tümpel, Gräben
- Balzruf: leises Schnurren
- Balzzeit: März bis Anfang August
- Nahrung: Insekten, Schnecken, Spinnen, Würmer, Kleinsäuger
Laubfrosch (Hyla arborea)
Der Laubfrosch ist die einzige heimische Froschart, die Haftscheiben an den Füßen hat. Dadurch kann er sich auch gut in höheren Lagen bewegen, denn die Haftscheiben verhindern, dass er leicht abrutscht. Aus diesem Grund ist er im Vergleich zu anderen Froscharten abseits von Gewässern in höheren Strauchschichten zu finden.
- Körperlänge: 3 bis 5 cm
- Körperform: rundere Körperform, große Schallblase, stumpfe Schnauze
- Farbe: grün, Unterseite gelbgrau, schwarze Seitenlinien
- Lebensraum: stehende Gewässer mit viel Schilf, nach der Balzzeit Auwälder oder Gehölze
- Balzruf: lang gezogenes „äpp“, Rufe in Intervallen von 15 bis 30 Wiederholungen
- Balzzeit: Mitte April bis Juni
- Nahrung: Spinnen, Insekten
Moorfrosch (Rana arvalis)
Der Moorfrosch gilt in Deutschland als besonders geschützt, da sein Lebensraum auf Gebiete beschränkt ist, die konstant nass sind. Besonders einfach zu bestimmen sind die Männchen während der Balzzeit. Sie haben dann eine bläuliche Färbung.
- Körperlänge: 5 bis 8 cm
- Körperform: schlanke Körperform, Schnauze kurz und spitz, harte Fersenhöcker
- Farbe: braun, rotbraune bis schwarze Flecken, dunkler Schläfenfleck, Flanken schwarz marmoriert, weiße Drüsenleiste, unterseits weiß
- Lebensraum: Sümpfe, Moore, Nasswiesen, Auwälder
- Balzruf: „uog“, ähnelt einem Blubbern
- Balzzeit: März bis Ende April
- Nahrung: Spinnen, Insekten, Würmer, Asseln, Schnecken
Seefrosch (Pelophylax ridibundus)
Der Seefrosch ist die einzige Art in Deutschland, die ganzjährig im Wasser verbringt. Er ist unter den heimischen Froscharten auch der größte Vertreter.
- Körperlänge: 10 bis 16 cm
- Körperform: Schnauze spitz und lang, lange Beine, kleine flache Fersenhöcker
- Farbe: grüne oder bräunliche Grundfarbe, Unterseite etwas heller, grüne Rückenlinie, Ober- und Unterseite mit Flecken, Oberschenkel innen schwarz-weiß marmoriert
- Lebensraum: Seen, Flussauen
- Balzruf: „eck-keck-keck-keck-keck“, „oäk“ als Revierverteidigung
- Balzzeit: April bis Juni
- Nahrung: Spinnen, Insekten, Würmer, Lurche und Kaulquappen anderer Froscharten
Springfrosch (Rana dalmatina)
Der Springfrosch hat seinen Namen nicht ohne Grund, denn er kann bis zu zwei Metern weit springen. Er gehört zu den seltensten Arten und ist nicht nur in Deutschland streng geschützt, sondern genießt in ganz Europa einen besonderen Schutzstratus.
- Körperlänge: 6,5 bis 9 cm
- Körperform: schlanke Körperform, spitze Schnauze, markante Drüsenleisten, lange Gliedmaßen
- Farbe: hellbraun bis rotbraun, Unterseite gelb-weiß, dunkler dreieckiger Schläfenfleck, Beine mit dunkelbraunen Querbändern
- Lebensraum: Lichtungen, Mischwälder, Waldränder, ruhige Gewässer
- Balzruf: bis zu 12 Sekunden langes „wog-wog-wog“
- Balzzeit: Februar bis April
- Nahrung: Schnecken, Würmer, Insekten
Teichfrosch (Pelophylax kl. esculentus)
Der Teichfrosch wird gerne mit dem Wasserfrosch oder dem Seefrosch verwechselt. Der Grund dafür ist, dass es sich dabei um eine Hybridart zwischen den beiden heimischen Arten handelt. Die Art, die genetisch dominiert, ist später auch in den Merkmalen stärker ausgeprägt.
- Körperlänge: 9 bis 11 cm
- Körperform: schlanke Körperform, spitze Schnauze, markante Drüsenleisten
- Farbe: grasgrün, unterseits weiß mit grauer Marmorierung oder schwarzen Flecken, grüne Rückenlinie, schwarze Flecken am Rücken
- Lebensraum: Stillgewässer mit viel Vegetation
- Balzruf: lautes und lang gezogenes Knattern oder Keckern
- Balzzeit: Mai bis Juni
- Nahrung: Würmer, Schnecken, Insekten, Libellenlarven, Krebstiere
Häufig gestellte Fragen
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal sind die Beine. Kröten haben deutlich kürzere Beine und können dadurch nur kriegen. Die wesentlich längeren Froschbeine eignen sich auch zum Hüpfen. Die Haut der Kröten ist warzig, während die Froschhaut glatt ist. Wenn Sie einem Frosch oder eine Kröte in den Mund sehen können, zeigt sich auch, dass Frösche Zähne haben, Kröten nicht.
Ja, der Ochsenfrosch (Rana catesbeiana) ist mittlerweile auch in einer kleinen Population in Deutschland vertreten. Die Froschart gilt als problematisch, da sie ein Allesfresser ist und eine starke Nahrungskonkurrenz für heimische Arten darstellt. Noch kann sich der Ochsenfrosch nicht stark ausbreiten, da er die kühlen Temperaturen nicht gut verträgt. Es wird jedoch erwartet, dass diese Froschart in den nächsten Jahren zu einem Problem wird, weshalb sie auch auf der Liste unerwünschter Neozooen in der EU gelandet ist.
Ja, einige männliche Arten verändern während der Balzzeit ihre Farbe manchmal etwas. Grundsätzlich sind aber weibliche Tiere unter den heimischen Froscharten etwas größer als die Männchen.
Eine effiziente Methode ist Goldfische als Fressfeinde anzusiedeln. Die Fische fressen den Froschlaich, wodurch keine neuen Frösche mehr hinzukommen. Eine Möglichkeit ist auch Barrieren während der Balzzeit zu errichten, damit keine Frösche den Gartenteich als Heimat erwählen. Die Barrieren müssen allerdings etwa 50 cm hoch sein, um die Frösche wirklich abhalten zu können.