Raupen benötigen viele Schutzmechanismen. Die Farbe dient ihnen beispielsweise zur Tarnung, während sie ein stachelartiger Fortsatz für Feinde gefährlicher wirken lässt. Wir stellen hier 12 grüne Raupen mit Stachel vor.
Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)
Das Abendpfauenauge ist ein Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von bis zu 8 cm. Bei den Männchen sind die zwei Augenflecke auf den Hinterflügeln charakteristisch.
- Aussehen: blau-grüne Grundfarbe, feine weiße Punkte am ganzen Körper, schräg verlaufende gelbe Streifen, blaues Analhorn
- Größe: bis zu 80 mm
- Nahrung: verschiedene schmalblättrige Weiden (Salix), Birken (Betula), Pappeln (Populus), gelegentlich Obstbäume
- Raupenzeit: Juli bis September
- Vorkommen: feuchte Wälder, Uferbereiche, gelegentlich in Gärten zu finden
Großer Gabelschwanz (Cerura vinula)
Der Große Gabelschwanz wirkt durch seine geteilten Stacheln noch bedrohlicher. Zusätzlich kann er bei Gefahr noch rote Fäden ausstülpen.
- Aussehen: leuchtend hellgrüne Grundfarbe, schwarzbraune Rückenzeichnung mit weißer Umrandung, dunkler teilbarer Stachel
- Größe: bis zu 80 mm
- Nahrung: Pappeln (Populus), Weiden (Salix)
- Raupenzeit: Juni bis September
- Vorkommen: Waldränder, Kiesgruben, Uferränder
Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis)
Der Hummelschwärmer hat sehr auffällige Flügel, denn sie sind teilweise transparent mit rötlicher Umrandung.
- Aussehen: hellgrüne Grundfarbe, hellere Seitenlinie, hellere Rückenlinie, helle Punktwarzen, Unterseite bräunlich, dunkles Analhorn mit rötlicher Spitze
- Größe: bis zu 40 mm
- Nahrung: bevorzugt Heckenkirschen (Lonicera), Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum)
- Raupenzeit: Mitte Juni bis Anfang August
- Vorkommen: lichte Wälder, Waldlichtungen
Kiefernschwärmer (Sphinx pinastri)
Der Kiefernschwärmer gilt als Schädling, vor allem wenn er in großer Zahl auftritt. Die grünen Raupen mit Stachel richten Fraßschäden an, die Bäume im Wachstum stören.
- Aussehen: grüne bis dunkelgrüne Grundfarbe, sechs cremefarbe-hellgelbe Längslinien, vertiefte dunkle Querrinnen, dunkel gespaltenes Analhorn
- Größe: bis zu 80 mm
- Nahrung: Kiefern (Pinus), Fichten (Picea)
- Raupenzeit: Juni bis Oktober
- Vorkommen: Kiefernwälder, Nadelwälder, gelegentlich Gärten oder Parks mit Kiefernbestand
Labkrautschwärmer (Hyles gallii)
Der Labkrautschwärmer ist in Deutschland nicht häufig anzutreffen. Er ist ein Wanderfalter und fliegt nur gelegentlich im Sommer in nördlichere Gebiete.
- Aussehen: variable Grundfarbe, häufig olivgrün, schwarz-gelbe Augenflecken, Beine und Analhorn rot
- Größe: bis zu 80 mm
- Nahrung: bevorzugt Weidenröschen (Epilobium), Labkräuter (Galium)
- Raupenzeit: Juli bis September
- Vorkommen: Heideflächen, Waldränder, Jungbaum-Kulturen
Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri)
Der Ligusterschwärmer ist mit einer Flügelspannweite von bis zu 12 cm einer der größten heimischen Schmetterlinge.
- Aussehen: leuchtend grüne Grundfarbe, sieben seitliche Streifen in weiß-rosa oder weiß-lila, schwarz glänzendes Analhorn
- Größe: bis zu 100 mm
- Nahrung: bevorzugt Liguster (Ligustrum), Flieder (Syringa), Eschen (Fraxinus)
- Raupenzeit: Juli bis Oktober
- Vorkommen: Hecken, Wälder mit der bevorzugten Nahrung
Lindenschwärmer (Mimas tiliae)
Beim Lindenschwärmer fressen lediglich die Raupen. Erwachsene Falter nehmen keine Nahrung mehr auf.
- Aussehen: grün, gelegentlich auch grau-blaue Grundfarbe, hellgelbe bis rötliche schräg verlaufende Seitenstreifen, blaues oder violettes Analhorn
- Größe: bis zu 65 mm
- Nahrung: bevorzugt Linden (Tilia), Erlen (Alnus), Ulmen (Ulmus), Obstbäume der Gattung Prunus, verschiedene weitere Laubbäume
- Raupenzeit: Juli bis Oktober
- Vorkommen: Laubwälder, Obstbaumkulturen mit Kirschbäumen, Alleen, Parks
Pappelschwärmer (Laothoe populi)
Sowohl die Eier als auch die Raupen des Pappelschwärmers werden häufig von verschiedenen Erdwespen parasitiert und für die eigene Eiablage genutzt.
- Aussehen: hellgrüne Grundfarbe, hellere schräge Seitenlinien, gelbliche oder rötliche Punkte, gelbliches Analhorn
- Größe: bis zu 80 mm
- Nahrung: bevorzugt Pappeln (Populus), gelegentlich Weiden (Salix)
- Raupenzeit: Juni bis Oktober
- Vorkommen: feuchte Wälder mit Pappeln
Skabiosenschwärmer (Hemaris tityus)
Die erwachsenen Exemplare von Hummel- und Skabiosenschwärmer sehen sich optisch ähnlich, denn sie haben beide transparente Flügel. Beim Skabiosenschwärmer sind jedoch die Flügeladern deutlicher braun gefärbt.
- Aussehen: Raupen erst mit zunehmendem Alter grün, blasse Rückenlinien, seitlich violette Flecken, Bauch und Analhorn violett
- Größe: bis zu 50 mm
- Nahrung: bevorzugt Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis) und Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), gelegentlich Skabiosen (Scabiosa), Labkräuter (Galium)
- Raupenzeit: Mai bis September
- Vorkommen: Wiesen, Straßenränder, lichte Wälder
Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)
Das Taubenschwänzchen ist ein häufiger Gast im Garten. Es fällt durch seinen stehenden Flug auf, der an Kolibris erinnert.
- Aussehen: grüne Grundfarbe, gelbliche bis weißliche Punkte, je eine weiße und eine gelbe Seitenlinie, dunkle Rückenlinie endet kurz vor der Spitze des Analhorns, orange Spitze am Analhorn
- Größe: bis zu 50 mm
- Nahrung: Labkräuter (Galium), Sternmieren (Stellaria), Weidenröschen (Epilobium)
- Raupenzeit: Juni bis August
- Vorkommen: Wiesen, Äcker, Waldränder
Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos)
Der Totenkopfschwärmer hat seinen Namen aufgrund der totenkopfähnlichen Färbung am Rücken der erwachsenen Schmetterlinge. Er gehört zu den größten heimischen Arten.
- Aussehen: hellgrüne Grundfarbe, helle Warzen, v-förmige Rückenstreifen, bläuliche Schrägstreifen, gelbliches Analhorn
- Größe: bis zu 130 mm
- Nahrung: sehr variabel, bevorzugt Nachtschattengewächse (Solanaceae)
- Raupenzeit: Juli bis Oktober
- Vorkommen: verbuschte Bereiche mit Nachtschattengewächsen
Windenschwärmer (Agrius convolvuli)
Der Windenschwärmer gehört in Europa zu den Wanderfaltern und zieht sich im Winter in südlichere Regionen zurück.
- Aussehen: variable Grundfarbe wie grün, gelb, braun oder schwarz, helle Seitenstreifen, dunkle Punkte, gelbliches Analhorn mit dunkler Spitze
- Größe: bis zu 120 mm
- Nahrung: verschiedene Winden-Arten, z.B. Ackerwinde (Convolvulus arvensis), Zaunwinde (Calystegia sepium)
- Raupenzeit: Mai bis Oktober
- Vorkommen: sonnige Hänge, verbuschtes Ödland, Brachen, auch in Gärten oder auf Feldern mit Winden
Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich hat der Stachel eine abschreckende Wirkung auf Feinde. Bei Berührung kommt es meist nicht zu Verletzungen. Davon ausgenommen sind Arten, die beispielsweise Nesselhaare zum Schutz vor Fressfeinden besitzen.
Vor allem verschiedene Schwärmer-Arten sind mit einem Stachel, bei dem es sich eigentlich um ein sogenanntes Analhorn handelt, ausgestattet.
Nein, bei einigen Arten, wie beim Lindenschwärmer, können die Farben der Raupen sehr variabel sein. Welche Farbe die Raupe hat, hängt auch vom Entwicklungsstadium ab. In einem frühen Stadium sind grüne Raupen meist deutlich heller. Bis zur Verpuppung können sie sogar am gesamten Körper braun werden. Sie häuten sich zwischenzeitlich mehrmals, wodurch dieser Farbwechsel möglich ist.