Soll der Rasen neu gesät oder die Rasenfläche alternativ genutzt werden, müssen Sie zunächst das „alte“ Grün beseitigen. Um den Rasen zu entfernen, stehen Ihnen dabei verschiedene Optionen zur Verfügung.
Folie
Es gibt mehrere Arten von Folien, die Sie zur Entfernung verwenden können. Eine Variante ist das klassische Unkrautvlies, das aus einem Bändchengewebe aus Kunststoff besteht. Daneben gibt es Folien aus Polylactid, die sogar biologisch abbaubar, dadurch jedoch nur einmalig einsetzbar sind.
Vorteile
- Lichtentzug
- kaum oder keine Feuchtigkeit dringt durch
- Temperatur erhöht sich
Folien wirken durch ihre drei Vorteile sehr effizient gegen Gräser. Durch die Temperaturerhöhung gibt es einen angenehmen Nebeneffekt, denn die Hitze lässt nicht nur den Rasen absterben, sondern auch einige Samen von Unkräutern überstehen dies nicht und verlieren ihre Keimfähigkeit.
Durchschnittlich dauert es rund vier Wochen, bis die Grasnarbe darunter weitgehend abgestorben ist. Bei höheren Temperaturen kann es sogar deutlich schneller gehen.
Nachteile
- schlechte Luftzirkulation
- Schimmelbildung wird begünstigt
Die Schimmelsporen bleiben auch noch im Boden, wenn das Gras abgestorben und die Folie entfernt wurde.
Vlies
Vliese gibt es aus unterschiedlichen Materialien und in verschiedenen Ausführungen. Ein Gemüsevlies ist in der Regel nicht geeignet, um den Rasen damit zu entfernen, da es sowohl Licht als auch Wasser durchlässt. Verwenden Sie daher nur ein dickes Vlies, das auch dazu geeignet ist, um beispielsweise Unkraut zu unterbinden.
Auswahl an Materialien
- Kunststoff
- Schafwolle
- Kokosfaser
- Mischgewebe aus Naturfasern
Verwenden Sie ein Vlies, dauert es einige Monate, bis die Grasnarbe abstirbt. Je mehr Wasser durchgelassen wird, umso länger hält sich das Gras darunter.
Vorteile
- luftdurchlässig
- lichtundurchlässig
- nur leicht wasserdurchlässig
Eine leichte Wasserdurchlässigkeit verlängert zwar den Prozess des Absterbens, wenn Sie im Anschluss neuen Rasen säen oder vielleicht ein Gemüsebeet anlegen wollen, ist es von Vorteil, wenn der Boden nicht völlig ausgetrocknet ist.
Nachteile
- kaum Wirkung über eine Temperaturerhöhung
- Wirkung ausschließlich über Lichtentzug
- oft hohes Eigengewicht
Rindenmulch
Rindenmulch eignet sich ebenfalls dazu, den Neuaufwuchs von Rasen zu unterbinden. Besonders ideal ist der Einsatz dann, wenn der Mulch an der verwendeten Stelle verbleiben kann. Sie können die Mulchschicht allerdings auch wieder entfernen, sobald der Rasen abgestorben ist.
Wichtig bei der Verwendung von Rindenmulch ist, dass Sie Schüttgut einsetzen. Der Rindenmulch muss dick aufgetragen werden, damit verhindert wird, dass Licht bis zum Rasen durchdringt. Je feiner das Schüttgut ist, umso dichter ist es.
Im Vergleich zu anderen Materialien erhöht sich die Temperatur bei Rindenmulch nicht. Das Material hat allerdings einen guten Dämmeffekt.
Vorteile
- kostengünstig
- kann evtl. weiterverwendet werden (Kompostierung)
- gute Grundlage für Neupflanzungen
Der Rindenmulch verrottet und stellt dadurch bereits Nährstoffe für nachfolgende Kulturen bereit.
Nachteile
- Veränderung des Boden-pH-Wertes möglich
Verwenden Sie Rindenmulch, um den Rasen zu entfernen, sollten Sie geduldig sein. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis die Grasnarbe darunter nicht mehr lebt.
Karton und Papier
Wenn Sie lediglich kleinere Rasenflächen entfernen wollen, um beispielsweise ein Beet anzulegen, finden Sie Abdeckmaterial oft im Haushalt. Kleine Flächen können Sie mit Zeitungen oder Karton abdecken.
Vorteile
- kostengünstig
- einfach in der Anwendung
Geeignet ist allerdings nicht jedes Papier bzw. jeder Karton. Wichtig ist, dass das Material keine schädlichen Stoffe, wie Farben oder Klebereste, enthält. Es gibt mittlerweile Zeitungen, bei denen auf giftige Farben verzichtet wurde oder Karton, der keine künstlichen Klebstoffe enthält. Solche Materialien sind zum Abdecken für den Rasen sehr gut geeignet.
Anwendung von Papier und Karton
- Papier und Karton an mehreren Stellen einstechen
- überlappend auf der Fläche verteilen
- mit Brettern beschweren
Nachteile
- meist viel Material notwendig
- muss beschwert werden
Ähnlich wie beim Vlies oder bei der Folie, kann es mehrere Wochen bzw. Monate dauern, bis die Grasnarbe abgestorben ist.
Mittlerweile gibt es für den Garten sogar spezielles Mulchpapier, dass Sie ebenfalls zum Entfernen von Rasen verwenden können. Wichtig bei der Anwendung ist, dass das Papier an den Rändern immer mit etwas Erde bedeckt ist. Dadurch wird es nicht durch den Wind verweht und verrottet im Laufe von rund drei Monaten. In der Zeit ist auch die Grasnarbe abgestorben.
Häufig gestellte Fragen
Wenn Sie den Rasen entfernen wollen, sollten Sie auf Düngergaben und regelmäßiges Wässern verzichten. Wählen Sie, wenn möglich, eine Periode, in der es bereits anhaltend trocken ist. Vor dem Auftragen der Abdeckungen mähen Sie den Rasen noch einmal auf der niedrigsten Stufe.
Das ist abhängig davon, wie Sie die Fläche weiterhin nutzen wollen. Bei Neuansaaten ist es von Vorteil, wenn Sie die Fläche glattziehen, damit Sie wieder eine ebene Rasenfläche haben. Wollen Sie die Fläche anderweitig nutzen, etwa für ein Gemüsebeet, ist es ausreichend, wenn Sie nur den Bereich umstechen, da die abgestorbene Grasnarbe beim Verrotten wieder Nährstoffe in den Boden bringt.